Reisebericht #5 - Der Freitag war dem Thema „Shopping" gewidmet und wir hatten vor uns vom Hidden Market, über den Pearl Market bis - vielleicht - zum Silk Market zu kämpfen. Im Silk Market war ich bereits kurz mit meinem Bruder am Vortag. Preislich geht es von Hidden, über Pearl zu Silk Market. Aber auch die Art der Warenpräsentation variiert hier stark.
Der Hidden Market hatte leider noch zu aufgrund der Neujahrsferien - manche haben hier bis zu einer Woche zu. Deshalb sind wir direkt zum Pearl Market gegangen, der auch nur ca. 5 Minuten weiter ist. Dort gab es zur Wiedereröffnung nach Neujahr eine Art Vorstellung. Zuerst haben uniformierte Trommler ordentlich Lärm gemacht und danach gab es eine kleine Drachenshow.
Ab in die Shoppingoase hiess es dann. Den Pearl Market muss man sich vorstellen wie eine Art Kaufhof bei uns. Also ein mehrstöckiges Kaufhaus, ABER es gibt hier 1001 kleinere Stände, die teilweise ineinander übergehen und alles ist etwas chaotisch. Und es darf gehandelt werden! Beim Silk Market kann ein wenig gehandelt werden, beim Hidden Market kaum und beim Pearl Market könnt ihr davon ausgehen, dass ihr auf bis zu 90% runterhandeln könnt. Also hier kann man wirklich ordentlich drauf zahlen, wenn man nicht handelt. Der Pearl Market wurde an dem Tag „offiziell" nach der Neujahrspause wieder eröffnet - dazu gab es eine Trommelgruppe und Drachentänze.
Es gibt alles von Schals und Tüchern, Kameras, Festplatten, Handy-Schnickschnack, Schmuck (Perlen!), Schuhe, Klamotten, Pelze, Taschen, Sportsachen und dann eben auch Deko und Souvenirs Krams. Der Pearl Market ist schon etwas unübersichtlicher und konfuser als der Silk Market, aber wir kamen da 1a klar und haben auch einiges gefunden. Meine Ausbeute aus China generell zeige ich mal in einem extra Video oder Post, da die Sachen alle verpackt in Tüten stecken.
Den Nachmittag über waren wir dann nochmal in der Wanfuijing Gasse und haben uns da nochmal etwas umgeschaut. Faszinierende Gasse... nach wie vor! Schräge Essenssache aus unserer Sicht!
Was übrigens interessant ist: Wenn man in Deutschland an Klamotten aus China denkt, denkt man an Primark, kik & wie sie alle heißen - eher günstige Läden. Die gibt es hier in China, aber relativ wenig. Klar gibt es auch günstigere Shops, aber so wie in Deutschland das in jeder größeren Mall/Passage sowas wie Primark & Co steckt - Fehlanzeige! Wir waren nach dem Pearl Market z.B. wieder in einer Mall (die sind hier wirklich nebeneinander wie Sand am Meer) und da gibt es extrem viele Läden, die einfach super teuer sind. Und da meine ich jetzt nicht mal Stores bzw. Brands, die ich kenne.
Ein Laden - mit dem etwas doofen Namen „Hotwind" - hat es mir besonders angetan und ich habe hier auch mit 2 Paar Schuhen und einer Jacke gut zugeschlagen. Das ist wie bei uns Vero Moda - bisschen teurer, aber dafür auch bessere Qualität. Sehr viel trashiges, aber auch viele schöne Sachen.
An diesem Abend sind wir in der Mall ins „Nine Road" Restaurant. Davon gibt es verschiedene Varianten und wir waren in der „amerikanischen" Variante. Wir frühstücken zwar meist sehr westlich, aber den Rest der Zeit waren wir schon sehr chinesisch unterwegs vom Essen her. Da musste jetzt mal ein bisschen Abwechslung rein. Wir haben ca. 33 Euro gezahlt für 3 Personen und hatten 2x Sprite im riesigen Metallbecher (total lustige Teile irgendwie.. wie ein Cocktailshaker?), 2x warme Cola Light in der Dose (bääähh..), 1x Bier, 1x Pizza 4 Käse, 1x Reis mit Meereskrimskrams, 1x Knoblauchbrot und 1x Chicken Burger mit Pommes. Angericht war wieder alles sehr schön - das ist hier echt klasse!
Die Pizza wird auf ein Metallgestell gestellt und darunter kommt ein Teelicht. Da die Pizza mehr ein Flammkuchen ist, hält das auch gut warm. Käse ist in China eher selten und ein ziemliches Luxusprodukt. Die Pizza 4 Käse war lecker, aber ganz anders als bei uns. Der Käse war sehr sehr süß, irgendwie ein Hauch von Schafskäse, aber wie gesagt sehr süß! Dazu gab es auch Honig zum Dippen. Aber es war wirklich lecker! Nur eben anders als erwartet.
Der Burger war irgendwie in ein riesiges Brötchen „eingebaut", war etwas ungewohnt, aber mein Bruder fand ihn sehr lecker. Dazu gab es eine riesige Portion saure Gurken - irgendwie denken Chinesen zum Burger müssen Gurken, aber wo die hin müssen, ist ihnen wohl nicht ganz klar hihi. Die Pommes waren in einem kleinen Fritierkorb und perfekt - dünn, kross und lecker! Mir gefällt bei diesen Restaurants immer sehr, dass jedes (auch wenn es zu keiner Kette gehört!) immer ein Konzept dahinter hat. Also von der Einrichtung bis ins kleinste Detail, bis zu tollen Karten mit Bildern - das ist richtig stark gemacht!
Auf dem Rückweg sind wir dann im leichten Nieselregen gelaufen und ich fand Peking bei Nacht im Regen total genial!