Chicago Bulls, Chicago Blues, Chicago das Musical, Chicago die 3.größte Stadt der Staaten, Chicago the Windy City … fällt einem schnell zu dieser Stadt ein. Letzteres durften wir bei unserem Flug nach Chicago via Atlanta (einer unserer geschätzten Dutzend Flüge) durch die USA live miterleben. Mit dem Image und Glanz eines New York ist die Stadt an den großen Seen nicht zu vergleichen, aber wenn man noch nie zuvor in einer Betonwüste voller Wolkenkratzer war, ein wahrhaftiges Aha-Erlebnis!
Mit Genickschmerzen wurde der Tag beendet, da wir immer wieder die schwindelerregenden Türme hinaufgucken mussten, denn was für die Amis die Wiener Ringstraße ist, ist für uns Europäer hier das Hochhausschachbrett. Der höchste Wolkenkratzer der Stadt ist der Sears Tower oder auch Willis Tower genannt mit über 400 m, der gleichzeitig auch der höchste der Staaten ist. Aber vom Hancock Center aus soll der Blick fast interessanter sein, weil auch nicht so Mainstream.
Am meisten faszinierten mich aber die ultramodernen Bauten des Millenium Park nahe der Waterfront des Michigan Sees mit einem bohnenartigen Gebilde, Cloud Gate genannt, das am meisten Aufmerksamkeit auf sich zieht. Besagtes Ding lässt einen neben Spiegelungen der Skyline, sein eigenes Spiegelbild in allen erdenklichen Formen und Größen betrachten, so dass man gar nicht genug davon bekommen kann, seine eigenen Verzerrungen fotografisch festzuhalten.
Die Abendgestaltung ist hier ebenso facettenreich: Theater, Jazz, Blues, Basketball und Stand-Up Comedy, wo die offensichtlich nicht ortskundigen Österreicher ein gefundenes Fressen sind. Und danach bewegt man sich zwischen großstädtischer Gefahr und provinzieller Freundlichkeit. Einmal kommt man per Busanhalter in einem Doppeldecker bis vor die Haustür seiner Unterkunft, das andere Mal wird einem geraten, sich am besten keinen Schritt von der U-Bahn wegzubewegen, sondern sofort nach einem Taxi zu schreien … es handelt sich ja schließlich nicht um Hintertupfing!