Superfood, solche Bezeichnungen lassen mich eher an funktionale Astronautennahrung, als an leckeres Essen denken. Schockgefrostet, gefriergetrocknet und weit ab von regionaler Frische. Und das stimmt meistens auch. Trotzdem habe ich ein paar dieser modernen Verpackungen seit einiger Zeit im Regal rumstehen. Neben dem Müsli, unter meinen Porridgevorräten, die ich im Gegensatz zu ersterem tatsächlich gerne mag. Denn wenn es mir beim morgendlichen Essen mal um praktische Sättigung geht, dann mag ich doch lieber etwas Warmes im Bauch. Und so ein Porridge ist schnell gemacht.
Pudding aus Chiasamen – die Zubereitung
Genauso schnell, wie der Pudding aus Chiasamen, die ich mit aufgegossener Milch sanft erwärme. Wie Haferflocken beim Porridge quellen diese Samen auf, entwickeln jedoch eine gelartige Konsistenz und bleiben damit nicht breiig, sondern stocken abgekühlt zu einer Art Pudding, der an sich nach nix schmeckt. Ich verrühre den darum gleich am Anfang mit einem Schlag Erdnussbutter, getrockneten Aroniabeeren, wenig Hanfsamen, gestückelten Datteln und bröckel noch eine Banane rein.
Superfood – was ist das?
Die schwarzen Aronia- oder Apfelbeeren sollen um 1910 mit Ebereschen und Mispeln gekreuzt, oder zumindest veredelt worden sein und zählten in Polen und Russland zu den Heilbeeren. Grund dafür sind deren hoher Flavonoid-, Folsäure-, Vitamin-K- und Vitamin-C-Gehalt und die damit einhergehende antioxidative Wirkung. Kohlenhydratarme Chiasamen aus der Gattung der Salbeipflanzen weisen hingegen einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Proteine und Mineralstoffen auf. Superfood eben, aber dass dieser abstrakte Begriff durchaus relativ zu sehen ist, zeigt Claudias Artikel von Fool for Food. Auch die knusprig bleibenden Hanfsamen zählen zu den größten pflanzlichen Proteinquellen und enthalten die ungesättigten Fettsäuren Linolsäure & Alpha-Linolensäure. Darum ist dieses schnelle Frühstück wohl vor allem für Vegetarier interessant. Veganer ersetzen die Zubereitung einfach durch Mandelmilch.
Ich mag dieses Frühstück jedenfalls morgens noch warm als Brei und weil schon zwei gehäufte Esslöffel stark aufgehen, lässt sich ganz einfach eine zweite Portion in einem Weckglas für`s Büro abfüllen. Das mobile Frühstück kühlt aus, stockt und schmeckt Nachmittags auch nochmal als Pudding zum Kaffee.