Das Wichtigste zuerst: JJ Abrams trug eine Apple Watch! Und wenn man den Konfigurationsmöglichkeiten auf der Apple Site glauben mag, dann wohl sogar eine, die es in dieser Kombination für uns Normalsterbliche nicht gibt. Aber das ist in Ordnung, immerhin weckt JJ die Macht wieder auf.
Kathleen Kennedy trug keine Apple Watch, dafür ein Armband, das irgendwie Spenden sammeln kann (den Teil hab ich nicht ganz mitbekommen). Und sie hatte ein Star Wars T-Shirt an, das sie lt. eigenen Angaben am Vorabend des Beginns der Celebration Anaheim selbst gekauft hat. Wenn man einmal davon ausgeht, dass diese Aussage stimmt und sie das Teil nicht von irgendjemandem geschenkt bekommen oder von einem ihrer Minions hat kaufen lassen, so wage ich gar nicht, mir die Überraschung des- oder derjenigen vorzustellen, der vor ihr an der Kassa des Celebration Stores angestanden hat. Als ich am Tag vor Beginn der Celebration Europe in so einer Schlange stand und plötzlich David Collins hinter mir auftauchte, war ich fast wie vom Donner gerührt und jetzt stelle man sich mal vor: Kathleen Kennedy!
Die paar Minuten vor Beginn der Keynote im Liviestream anzusehen, in denen DJ Elliot und sein Partner ihre Kasperliaden abzogen war für nicht ein Mischung aus Vorfreude und Qual: Vorfreude, auf das was gleich kommen sollte und Qual nicht vor Ort dabei sein zu können. Ich denke, dass dieses letztere Gefühl sogar schlimmer ist, wenn man schon einmal auf so einer Veranstaltung war, zumindest bei mir ist es so: man weiß erst, wie sehr man etwas vermisst, wenn man es schon einmal hatte.
Im Vorfeld habe ich überlegt, ob ich, wäre ich in Anaheim dabei gewesen, mir die Mühe gemacht hätte eine ganze Nacht für die Veranstaltung Schlange zu stehen, und während mir der Gedanke zunächst fast absurd erschien, denke ich, dass ich es letztlich vermutlich doch getan hätte.
JJ Abrams wirkte dann so, wie man ihn von seinen Videos her kennt: sehr ruhig, sehr sympathisch, sicher keine Rampensau und so scheinbar überwältigt von der Atmosphäre, die sich ihm und seiner “Chefin” auf bzw. vor der Celebration Stage bot.
Vieles von dem was Abrams und Kennedy zu Beginn erzählten (eine Art was bisher geschah) war schon bekannt, die erste wirkliche Neuigkeit war dann, dass der Wüstenplanet, den man in beiden Teaser sieht eben nicht Tattooine ist sonder Jakku. Während im letzten Sommer, als die TMZ Fotos des Drehs aus Abu Dhabi auftauchten noch die allgemeine Meinung vorherrschte, dass dies nicht Tatooine sein, versteifte sich scheinbar die ganze Welt wenig später eindeutig darauf, dass es sich bei diesem Ort sehr wohl um Lukes Heimatplaneten handelte. Ich finde es gut, dass er dies nicht ist. Nichts gegen Tatooine, aber es müssen nicht alle wichtigen Ereignisse des SW Universums mit diesem Planeten verknüpft sein.
Beeindruckt hat mich BB8. Nicht nur, dass der kleine Droide doch größer ist als ich angenommen habe (ich stellte ihn mir mehr auf Fussballgröße vor), so ist der kleine Kerl nicht nur extrem putzig (welch angenehme Abwechslung nach Chopper), sondern wohl auch ein ziemliches technisches Meisterwerk. Und er kann sogar in einem X-Flügler mitfliegen.
Mit dem Auftritt von Oscar Isaac, Daisy Ridley und John Bodega habe ich nicht gerechnet. Alle drei wirken sehr sympathisch und hier speziell Isaac, der scheinbar unter den dreien als Ältester die Rolle des Leitwolfes übernommen hat. Daisy, die fast schon erschreckend schlank ist, ist “very british” und wird wohl in etwa 25-30 Jahren eine Art Emma Thompson ihrer Zeit werden, während Boyega das “cool kid on the block” gibt.
Doch dann der große Tiefschlag: Carrie Fisher wird in TFA weder ihre Schneckenfrisur noch den goldenen Bikini tragen. Damit ist der Film für mich dann wohl gestorben und ich setzte meine ganzen Hoffnungen auf Episode VIII.
Nach dem Gruppenfoto der alten und der neuen SW Generation dann tatsächlich ein “one more thing”: zwar nicht der Trailer aber wenigstens ein weiterer Teaser zu Episode VII: 1:47 lang zwar immer noch kein Inhalt, aber jede Sekunde davon fühlt sich wie Star Wars an: von der extremen Weitwinkelaufnahme am Beginn, bis hin zu Han Solo und Chewie am Ende. Doch dieser Teaser enthält nicht nur Szenen, “im Geiste” der OT, sondern auch Einiges, dass an die Prequels erinnert, wie die Szene in der der TIE Fighter (vermutlich mit Cameron und Finn an Bord) die imperiale Basis beschießt und die Stormtruppler links und rechts durch die Lauft fliegen, oder der Moment als sich die Truppen unisono (nur einer schafft es nicht ganz und ist eine halbe Sekunde zu früh dran) vor bzw. unter ihrem Führer umdrehen.
Wie wir inzwischen wissen ist Lukes “Monolog” am Beginn extra für diesen Trailer aufgenommen worden und wird in dieser Form daher im Film selbst nicht vorkommen. Diese Kombination aus seiner Erklärung Leia gegenüber aus ROTJ und dem abschließenden neuen Satz erklärt dann wohl auch, warum er von seinem Vater in der Gegenwart spricht, da haben wir wohl alle zu viel hineininterpretiert. Und ich bin durchaus nicht überzeugt, ob die Figur, die ihre eiserne Hand auf R2 legt tatsächlich Luke ist.
Han’s abschließender Satz bestätigt wohl, was die diversen Gerüchteseiten quasi seit ewig behaupten. Am Anfang des Filmes hat Han Solo den “Rasenden Falken” nicht, sondern er kommt ihn erst im Laufe der Handlung zurück. Gleichzeitig sieht Ford (der in diesen wenigen Sekunden wesentlich mehr nach Han Solo wirkt als im gesamten Indy 4 wie Dr. Jones) aber auch nicht so aus, als wäre er der Kommandant eines Sternzerstörers.
Viele Kleinigkeiten in diesem Teaser sieht man erst beim x-ten Mal oder wenn man ihn Bild für Bild ansieht (zumindest bei mir ist es so) und je mehr man ihn zerlegt und analysiert, desto mehr kommt man zu der Erkenntnis: Chewie wir sind zu Hause!