chemische farbstoffe in textilien – auswirkungen und alternativen

Dass Kleidung aus fernöstlichen Massenproduktionen alles andere als nachhaltig ist, ist nichts Neues. Grund dafür ist nicht nur das Material, sondern unter anderem auch die verwendeten chemischen Farbstoffe. Sie können Kontaktekzeme auslösen und stehen sogar im Verdacht, krebserregend zu sein. Die gute Nachricht: Es gibt verträgliche Alternativen.

Bedenkliche Azofarbmittel in Deutschland längst verboten

Wie schädlich die verwendeten Färbemittel sind, zeigt allein die Tatsache, dass die in fernöstlichen Produktionsstätten noch immer fast ausschließlich benutzten Azofarbmittel in Deutschland bereits seit 1996 verboten sind. In die deutschen Läden kommen sie mit der Massenware aus China, Bangladesch und Co. dennoch – und landen somit trotz des hierzulande verbotenen Farbstoffes in unseren Einkaufstüten. Gefährlich werden die Azofarbstoffe dabei in Verbindung mit unserem Schweiß, denn die darin enthaltenen Bakterien wandeln bestimmte Substanzen der Färbemittel in sogenannte aromatische Amine um. Die Amine, die krebserregend wirken, können wiederum durch die Haut in unseren Körper gelangen.

Kontaktekzeme durch Dispersionsfarben

Ein zweites chemisches Färbemittel, welches vorrangig bei Kunstfasern zum Einsatz kommt, sind Dispersionsfarben. Schwitzen wir, so werden Teile der Farbstoffe gelöst und bleiben an der Haut haften. Das Resultat ist für einige Menschen höchst unangenehm: Sie leiden infolge der Absonderungen an Kontaktekzemen, die sich durch stark gerötete, juckende Haut und sogar Eiterpusteln äußern.

Helle Textilien unbedenklich, jedoch auch farbtypabhängig

Da für einige Nuancen eine größere Menge an Farbstoffen benötigt wird als für andere, sind die entsprechenden Textilien deutlich bedenklicher als pastellfarbene oder weiße Kleidungsstücke. Eine extrem hohe Farbstoffkonzentration weisen dabei die Farben Schwarz, Blau und Rot auf. Nun könnte man das Problem natürlich umgehen, indem man von nun an ausschließlich helle und dabei am besten weiße Kleidung trägt. Hierbei kann es allerdings optisch zu Einbußen kommen, schließlich stehen die farblosen Nuancen längst nicht jedem – die Farbberatung von Zalando zeigt das zum Beispiel anschaulich, denn sie rät ausschließlich Wintertypen zum Tragen weißer Bekleidung.

Glücklicherweise kann man die geschilderten Probleme recht einfach umgehen, indem man auf nachhaltige Materialien und hautverträglich gefärbte Mode setzt.

Geprüfte Biomode mit unbedenklichen Stoffen gefärbt

Zu den Prüfkriterien der sogenannten Öko- oder Biomode gehört nämlich auch, dass sie frei von sämtlichen bedenklichen chemischen Farbstoffen ist, welche Kontaktekzeme, Allergien oder gar Schlimmeres auslösen können. Dass diese Bekleidung genauso modisch ist wie massenproduzierte Mode, können zum Beispiel die Kreationen nachhaltig produzierender Labels wie People Tree oder Jackpot unter Beweis stellen, die unter anderem hier erhältlich sind. Bereits beim ersten Blick auf die Kollektionen wird deutlich, dass man leuchtende Farben und intensives Schwarz offensichtlich auch ganz ohne den Einsatz gesundheitlich bedenklicher Farbstoffe erreichen kann.

Auch bei DIY-Mode auf hautverträgliche Färbemittel achten

Um die bekannten Probleme industriell gefertigter Kleidung zu umgehen, gehen immer mehr von uns unter die Schneider. Doch selbst hier lauern Stolpersteine, denn wer garantiert eigentlich, dass der hübsche gekaufte Stoff nicht auch chemisch eingefärbt wurde? Auch hier handelt es sich um kein unlösbares Problem, denn mittlerweile gibt es zum Beispiel bei DaWanda Shops, die ausschließlich Biostoffe vertreiben. Ebenso wie Biomode-Labels garantieren sie, dass ihre Stoffe aus biologischer Produktion stammen und beispielsweise GOTS-zertifiziert sind.

Alternativ gibt es für Hobby-Schneider/innen auch die Möglichkeit, unbehandelte weiße Stoffe selber einzufärben. Hierfür bieten sich Pflanzenfarben an, von denen die bekannteste sicherlich Indigo (Blau) ist. Daneben eignen sich als Färbemittel unter anderem Tee (für Brauntöne), Kamille (für Gelb) oder aber Brombeerblätter (für Grün).

Also – ran ans Ausprobieren! So weiß man an Ende was drinn steckt.

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