Andrea vom MOTHERBIRTHBLOG beschäftigt sich mit den drei großen Themengebieten: Schwangerschaft, Geburt und Stillen. In ihren Texten versucht sie eigene Erfahrungen erfrischend ehrlich, aber auch einfühlsam zu schildern, und dabei ihren Lesern durch ihre eigene positive Einstellung Mut zumachen. Natürlich schaut sie auch über ihre Tellerrand hinaus und schreibt auch gerne über alle Themen, die mit Familie, Eltern- und Mutterschaft in Verbindung stehen.
Andreas Sohn NotYet ist 5,5 Jahre alt und ein richtiges DiskuTIER. Er liebt Lego und Fußball, während er mit Kuscheltieren so gar nichts anfangen kann. Junge ebend. Aber wenn ihm nicht gerade scheue Tiere aus der Hand fressen, spielt er am liebsten Restaurant ….
Blau und rosa. Bagger und Ponyhof. Rabauke und Zicke. Immer wieder liest man von Klischees, wenn es um Jungs und Mädchen geht. Aber was ist wirklich typisch Junge, typisch Mädchen? Rosa-Hellblau-Falle – trifft das? Wie ist das mit diesem Genderdings? Oder sind alles einfach nur Kinder? Ich stelle in meiner Reihe UNTypisch Jungs- und Mädchenmamas vor, die von den Eigenarten ihrer Kinder berichten. Und ich hoffe dass ich damit zeigen kann: jedes Kind ist anders und Klischees treffen manchmal, aber eben nicht immer zu.
Drei Dinge, die dich bei deinem Sohn in den Wahnsinn treiben / aufregen / nerven?
Er braucht für ALLES unglaublich lange. Er ist sozusagen der ungekrönte König des Aussitzens und bringt meine Geduld manchmal ganz schön an ihre Grenzen. Echt, ich bin wirklich eine geduldige Mutter geworden, aber er… Ich habe schon innerlich viele, viele „Ommmms“ zu mir selbst sagen müssen.
Zudem hat er seit kurzem seine Liebe zum Diskutieren entdeckt. Er ist zu einem richtigen „DiskutierTIER“ geworden. Alles ist verhandelbar, alles muss noch genauer nachgefragt werden – nichts wird als gegeben hingenommen. Seufz… Noch mehr Geduld wird von meiner Seite gefordert – wo bitte nehme ich die immer wieder her?
Und er findet immer seine kleinen Helferlein. Eigentlich kann er alles alleine, aber meistens ist er zu faul dazu und schafft es immer wieder mit einem solchen Geschick andere Menschen in seinem Umfeld einzuspannen, es für ihn zu erledigen oder ihm zu helfen. Einerseits nervt es mich wahnsinnig, wenn er auch mich wieder eingelullt hat, bis ich ihm die Aufgaben abnehme, andererseits bewundere ich ihn dafür, mit welchem Geschick und Menschenkenntnis er das tut.
Nagellack, Backen, Kochen und Kuscheltiere – eher Yeah oder Neee?
Teils – teils. Backen und Kochen: yeah, yeah, yeah!!! Sein absolutes Lieblingsspielzeug war schon mit einem Jahr seine Kinderküche. Auch heute noch spielt er allzu gerne Restaurant.
Für Kuscheltiere hatte er noch nie etwas übrig. Er hat zwar viele geschenkt bekommen in den Jahren, aber nie ist ihm eines wirklich ans Herz gewachsen, so dass er es überall mithinschleppen musste. Mit 2 Jahren hat er sich eine Puppe und einen Puppenwagen vom Weihnachtsmann gewünscht. Damit konnte er mehr anfangen.
Zu Nagellack hatte er bis jetzt noch keine Meinung – weder dafür noch dagegen.
Rosa, Pink, und Lila und Glitzer? Gibt’s oder gab es diese Farben bei euch?
Kleidung trägt er am liebsten in ROT – schon immer. Wenn er sich eine Farbe, z.B. bei Bechern aussuchen darf, war es sehr lange Zeit IMMER LILA. Aktuell sind wir bei ORANGE. Blau hingegen mochte er noch nie besonders – eine Farbe unter (sehr) vielen für ihn.
Spiderman, Ninjago und Star Wars – welche Helden werden bei euch verehrt?
Nichts von den oben genannten – zur Zeit findet er „Mia and me“ ganz toll. Sie ist ja auch eine Heldin…
Heimliche Vorlieben für Fillys, Hello Kitty und Co?
Heimliche Vorlieben hat er nicht. Wenn er etwas mag, kommuniziert er das immer ganz offen. Vielleicht auch, weil wir ihm nie zur Verstehen gegeben haben: „Das ist jetzt aber nicht so für Jungs… mach doch lieber das….“
Als was verkleidet sich dein Sohn gerne?
Verkleiden mag er eigentlich nicht so sonderlich gerne. Aber als er einmal auf einer Verkleidungsparty bei seiner Freundin eingeladen war, war sein Wunschkostüm: HEXE – nicht Zauberer, nein: Hexe. Und nicht irgendwie gruselig geschminkt, sondern auf eigenen Wunsch in den Farben: weiß, rosa, lila und Glitzer. Er sah toll aus und war stolz über seine Verkleidung. Das Lob der anderen Kinder hat ihn bestärkt.
Aktuelles Lieblingsspielzeug?
Ein einzelnes Lieblingsspielzeug kann ich gar nicht ausmachen. Er spielt gerne Fußball oder mit Lego. Ebenso gerne aber kocht er immer noch in der Kinderküche, die ja mittlerweile zum „Restaurant“ expandiert ist.
So äußert sich die sanfte Seite deines Sohnes…
Er kann rücksichts- und liebevoll mit kleineren Kindern spielen, sie anleiten. Ich finde es sehr bewundernswert mit welcher Geduld ER dann bei der Sache sein kann. Ebenso bei Tieren hat er das richtige Feingefühl, so dass ihm auch eigentlich scheue Tier schnell aus der Hand fressen.
Er kann auch sehr nachdenklich sein, über Dinge wie den Tod und das Leben danach stundenlang philosophieren.
Ist dein Sohn nun typisch Junge?
Ich mag es ja nicht so sonderlich gerne: dieses Schubladendenken. Deshalb ist diese Frage für mich eigentlich gar nicht zu beantworten. Für mich gibt es nämlich nichts „typisch Junge“ oder „typisch Mädchen“.
Mein Sohn ist eine wundervolle bereichernde kleine Person mit vielen interessanten Facetten und Eigenarten. Ob die nun mehr jungen- oder mädchentypisch sind, mag und will ich nicht beurteilen. Dazu müsst ihr euch euer eigenes Bild machen…
Vermisst du als Jungsmama eigentlich eine Tochter? Was wäre anders?
Zum Glück habe ich eine Tochter …
Vervollständige den Satz mit einer herausragenden Sache: Jungsmama sein ist super weil …
Ich kann einfach in solch einem Klischee nicht denken… Sorry, selbst bei diesem Interview kann ich da nicht aus meiner Haut.
Eins kann ich dir aber sagen: „Mama sein ist super, weil man die wundervollen Persönlichkeiten seiner Kinder als Bereicherung des eigenen Lebens schätzen lernt.“