Chefchaouen – Blaue Stadt in Marokko

Von Thomas

Von der weißen Stadt Asilah fahren wir in die blaue Stadt Chefchaouen. Von Asilah führt uns der Weg über Tetouan hinein in eine reizvolle Berglandschaft. Chefchaouen liegt im Rif-Gebirge auf 600 Meter Höhe und die Anreise aus Tetouan erfolgt über eine kurvenreiche Strecke. Wir wollen die Medina mit den vielen Gassen in Ruhe erkunden und bleiben hier zwei Nächte. Wir lassen uns durch die Medina mit den Gassen und blauen Häusern morgens, tagsüber und bei Nacht treiben.

Die blaue Stadt Chefchaouen war lange für Ausländer gesperrt. Es war eine heilige Stadt. Dadurch ist das ursprüngliche der Stadt und der Medina noch sehr gut erhalten geblieben. Erst spanische Truppen setzten Anfang 1900 die Öffnung von Chefchaouen durch.

Blaue Stadt Chefchaouen am Tag

Wir haben Glück und haben sonnige Tage in Chefchaouen. Von einer Anhöhe verschaffen wir uns einen Überblick über die Medina von Chefchaouen. Die Medina ist komplett von einer Stadtmauer umgeben.

Tagsüber sind in den Gassen viele Souvenirs. Damit sind diese Gassen recht bunt.

Die Medina ist stark verwinkelt und immer wieder geht es durch Torbögen hindurch. Durch den Einfall der Sonne erscheint das Blau der Häuser in unterschiedlichen Farbtönen.

in einigen engen Gassen fällt kaum Licht ein und das blau dominiert. Es gibt unterschiedliche Erklärungen, wieso die Häuser der Medina blau gestrichen sind. Die blaue Farbe soll vor dem Bösen schützen. So steht es im Islam. Eine andere Erklärung besagt, dass die blaue Farbe von der Hitze schützen soll. Ich denke, dass das mit dem Bösen zutrifft.

Oder ist das Blau einfach, um die Häuser schön zu machen oder die Medina interessanter. Die Medina liegt am Hang und durch die engen Gassen gehen wir über Stufen nach oben oder hinunter.

Zwischendurch kommen wir auch an farbigen Säcken mit Gewürzen vorbei.

Wir kommen nicht nur an blauen Häusern vorbei. Hin und wieder entdecken wir auch sehr schöne Häuser in Erdfarben.

Der untere Teil der Häuser ist immer blau angestrichen. So ergeben sich auch interessante Kombinationen von blau und Erdtönen.

An fast jeder Ecke treffen wir auf Katzen. Vor allem ganz junge Katzen schauen uns immer wieder an.

Wir lassen uns das Gewirr der Gassen einfach treiben und stehen plötzlich auf einem kleinen Platz. In der Mitte steht ein Brunnen. In Chefchaouen entdecken wir auch innerhalb der Gassen immer wieder Brunnen. Die Einheimischen holen sich dort Wasser, Erfrischen sich zwischendurch oder Waschen Obst, Gemüse oder Fische.

Und nicht die Häuser sind blau angestrichen, sondern auch die Leiter in dieser Gasse. Vielleicht schützt das Blau bei der Leiter, dass man nicht herunter fällt.

Sehr schön finde ich die Gassen und Stufen, bei denen Pflanzen einen Kontrast zum Blau bilden. Einige Motive sind auch auf Prospekten und Postkarten zu sehen. So wie diese Gasse. Hier musste ich dann wirklich einmal etwas warten, bis ich das Bild machen konnte.

Nicht nur Brunnen gibt es in Chefchaouen sondern natürlich auch einige Moscheen. Etwas besonderes ist das achteckige Minarett.

Wir können die Gassen in der Medina in Ruhe und ohne Zeitdruck genießen. Immer wieder entdecken wir neue Motive.

Und wir entdecken auch eine ganz enge Gasse, die durch die Medina führt.

Diese Frau scheint sich gerade im Haus eine Pause zu gönnen.

Plötzlich stehen wir dann vor einem Durchgang in ganz tiefen Blau. Ob das tiefe Blau noch besser gegen das Böse schützt?

Sehr schön finde ich einige Gassen, die mit diesen Bögen überspannt sind.

Und bei einem der beliebten Motive setze ich mich kurz hin und nebenan ist ein Marokkaner am Arbeiten.

Wir machen uns auf den Rückweg zum Hotel. Wir haben genug Eindrücke gesammelt. Wie war das mit dem Rückweg?

Wir möchten nach den vielen Stufen einfach noch etwas entspannen.

Blaue Stadt Chefchaouen am Morgen

Wir sind auch Morgens unterwegs, um die blaue Stadt Chefchaouen zu erkunden. Im Gegensatz zu tagsüber liegt die Stadt morgens im Schatten.

Schon tagsüber kommt das Sonnenlicht nur in wenige Gassen oder Teile davon. Das Blau der Gassen ist damit noch intensiver und in einem kälteren Farbton.

Morgens sind fast keine Menschen unterwegs. Nur die Katzen sind schon aktiv. Diese hier scheint neugierig zu sein, was wir in den Gassen machen.

Wir konnten schon zuvor feststellen, dass Marokkaner keine Frühaufsteher sind. Die Gassen sind absolut leer.

Und auch morgens kommen wir an einem der Brunnen unterwegs vorbei.

Immer wieder landen wir auch in Sackgassen. Doch es sind sehr schöne Sackgassen.

Das schöne Morgens ist, dass noch alles verschlossen ist und in den Gassen und Plätzen noch keine Souvenirs aufgestellt sind.

Es ist schön, morgens diese andere Stimmung in den Gassen aufzusaugen.

Blaue Stadt Chefchaouen bei Nacht

Bei unseren Rundgängen durch die blaue Stadt Chefchaouen sind wir natürlich auch Nachts unterwegs. Die Gassen haben in der Dunkelheit ihren ganz besonderen Charme.

Das Kopfsteinpflaster leuchtet im Strahl der Laternen. Das ergibt eine ganz neue Perspektive in den Gassen mit ihren Blautönen.

Die Katzen scheinen wirklich zu jeder Tageszeit in der blauen Stadt Chefchaouen unterwegs zu sein. Vor einem verschlossenen Laden schaut sie uns an und wartet ab, wohin wir weiter gehen.

Das Blau ist in der Dunkelheit im Schein der Laternen eher ein violett oder lila. Nachts sind wie auch morgens nur wenige Menschen in den Gassen unterwegs. Nur in der Nähe von Restaurants oder den Plätzen sind wir bei unserer Tour durch die Gassen anderen Menschen begegnet.

Zum Schluss entdecken wir noch eine besonders schöne Gasse mit einem Torbogen. Dazu hängen an den Mauerwänden noch einige Blumentöpfe.

Zu jeder Tageszeit haben die Gassen in der blauen Stadt Chefchaouen ihren Reiz.

Sonnenuntergang in Chefchaouen

Am Abend lockt ein Berg mit einer spanischen Moschee für den Sonnenuntergang. Unser Hotel liegt am Fuß von diesem Berg und wir machen uns rechtzeitig auf den Weg.

Nach etwa 20 Minuten erreichen wir die spanische Moschee auf dem Hügel. Wäre nicht das Minarett, würde ich es für eine Kirche halten.

Hinter der Bergkette auf der gegenüberliegenden Seite von Chefchaouen geht die Sonne unter. Auf der Mauer bei der Moschee sitzen wir bequem und warten auf den Sonnenuntergang.

Die Berge sind hoch und die Sonne verschwindet schnell hinter den Bergen. Dazu war es dort dunstig, so dass wir nur einen leicht rötlich gefärbten Himmel erleben. Die Sicht von hier auf die blaue Stadt Chefchaouen lohnt sich. Die Minarett der Stadt sind schon beleuchtet und gut zu erkennen.

Einge bleiben wohl am Abend dort und genießen bei einem Drink den Blick auf die Stadt.

Chefchaouen bei Tag und Nacht im Vergleich

Bei unseren Touren durch die Gassen sind wir immer wieder an gleichen Orten vorbeigekommen. Ich habe einige Bilder hier nebeneinander gestellt, damit du die Unterschiede sehen kannst.

Morgen sind in allen Gassen die Läden noch geschlossen und es gibt in Gassen keine ausgestellten Souvenirs.

Die Farben unterscheiden sich Nachts und Tagsüber etwas.

Und bei diesem Bild erleuchtet eine Lampe ähnlich wie die Sonne die dahinterliegende Gasse.

Diese Hauswände mit Kacheln und Mosaiken leuchten sowohl im Licht der Laterne als auch im Sonnenlicht einfach wunderschön.

Die Gassen in der blauen Stadt Chefchaouen haben wir sehr intensiv erkundet und erlebt. Sehr viele Bilder sind dabei entstanden.

Essen in Chefchaouen

Innerhalb und außerhalb der Medina befinden sich viele Restaurants. Besonders toll haben wir gleich bei der Anreise außerhalb der Medina in der Nähe der Hauptstraße gegessen. Wir können schön gemütlich auf einer Terrasse sitzen und ins Tal blicken. Sehr lecker waren die pikanten Oliven, die wir vorweg serviert bekommen.

Ich liebe Tintenfisch in allen Variationen. Als ich auf der Karte Tintenfisch-Tajine entdecke, ist meine Wahl sofort klar. Die Tintenfische schmecken sehr lecker und ich bin vom dem Geschmack begeistert.

Die andere Wahl auf das schon bekannte Hähnchen-Tajine.

Leider habe ich bei der weiteren Reise durch Marokko nie wieder ein Restaurant mit Tintenfisch-Tajine gefunden.

Hotel in Chefchaouen

In der blauen Stadt Chefchaouen wählen wir das Hotel Dar Chefchaouen. Es liegt direkt neben der Medina und am Weg zu der spanischen Kathedrale. Zudem hat es den Vorteil, dass es über die Straße erreicht werden kann und wir unser Gepäck nicht durch die Medina tragen müssen.

Wir haben ein schönes Zimmer im Haupthaus mit beigen Tönen. Seitlich aus dem Fenster blicken wir auf die Medina.

Das Hotel hat einen schönen Pool mit Blick auf die blaue Stadt Chefchaouen.

Das Hotel hat einen großen Garten mit verschiedenen weiteren kleinen Gebäuden. Es gibt einige Terrassen mit Sitzmöglichkeiten und einem tollen Blick auf die blaue Stadt Chefchaouen.

Das Restaurant im Hotel Dar Chefchaouen ist sehr gemütlich. Morgens wird hier das Frühstück serviert.

Das Frühstück ist eine Mischung aus Süß und Herzhaft. Zum einem gibt es verschiedene Sorten von Marmelade und dazu auch eingelegte Oliven.

Das Hotel und die Lage hat uns sehr gefallen. Leider war im Bad ein unangenehmer Geruch.

Mein Fazit und Tipps zu Chefchaouen

  • Die blaue Stadt Chefchaouen liegt etwas abseits und ist nicht unbedingt bei den Standardrundreisen enthalten. Damit sind hier weniger Touristen unterwegs.
  • Ich empfehle mindestens eine Übernachtung in Chefchaouen. Besser sind 2 Übernachtungen, um die Gassen an einem ganzen Tag in Ruhe zu erkunden.
  • Es gibt viele Restaurants am Place Mohammed V, der direkt an der Medina mit der Stadtmauer liegt. Weitere Restaurants gibt es außerhalb der Medina und auch innerhalb der Medina. Die Qualität ist unterschiedlich. Einfach schauen, was Gäste auf den Tischen haben.
  • Außer zum Essen waren wir nicht außerhalb der Medina unterwegs.
  • Wir waren zuvor in Asilah und sind über Tanger und Tetouan angereist.
  • Unsere Weiterreise führte uns über Volubilis, Moulay Idris und Meknes nach Fes.
  • Einen schönen Bericht über Chefchaouen habe ich bei der Süddeutsche Zeitung entdeckt.

Seit über 30 Jahren auf der Welt unterwegs. Ich liebe Individualreisen und auch den Komfort und Luxus in der Zwischenzeit. Vom Backpacker zum Flashpacker. Meine bevorzugte Reiserichtung ist Asien. Hinzu kommen Reisen in Europa mit vielen Wochenendtrips.