Ernesto Rafael Guevara de la Serna, kurz Che Guevara oder Ché, wurde während einer Schifffahrtsreise 1928 in Argentinien geboren. Er verstarb am 9. Oktober 1967 in Bolivien.
Che Guevara war ein marxistischer Politiker, ein Revolutionär und Autor. Neben Fidel Castro war er eine der wichtigsten Symbolfiguren während der kubanischen Revolution. Die Reisetagebücher, die er schrieb, waren von hoher literarischer Qualität, weshalb sie mehrmals verfilmt wurden. Nicht selten jedoch wurde er für die Verletzung der Menschenrechte kritisiert, denn er schreckte auch nicht vor Folter und Ermordung von hunderten kubanischen Häftlingen zurück.
Hier ein kurzer Einblick in sein Leben:
Ché wurde als ältestes von fünf Kindern während einer Schiffsreise in Rosario, Argentinien geboren. Bereits mit zwei Jahren erlitt er seinen ersten Asthmaanfall - die Krankheit begleitete ihn sein ganzes Leben lang. Aufgrund dessen wurde er anfangs zu Hause von seiner Mutter unterrichtet. Dort lernte er Französisch fließend und las viele Bücher.
Nach erfolgreichem Abschluss seines Abiturs begann er 1947 Medizin in Buenos Aires zu studieren. Während dieser Zeit unternahm er viele Reisen durch ganz Südamerika und wurde mit dem Leid der Bevölkerung konfrontiert, die er so in Argentinien nicht kannte. Dadurch wurde sein Interesse an der Politik erst richtig geweckt. 1953 schloss er sein Studium mit einem Doktortitel in Medizin und Chirurgie ab.
Gemeinsam mit einem Freund reiste Ché nach Guatemala, wo eine Revolution kurz bevorstand. Er schrieb seiner Tante einen Brief mit den Worten: "Vor einem Bild des alten, betrauerten Stalin habe ich geschworen, nicht eher zu ruhen, bis diese kapitalistischen Kraken vernichtet sind. In Guatemala werde ich mich schleifen und tun, was ich tun muss, um ein richtiger Revolutionär zu werden." Der Versuch, den dortigen Präsidenten zu stürzen scheitert aber. Er reiste weiter nach Mexiko und traf dort auf Fidel Castro und dessen Anhänger, die medizinische Hilfe benötigten. Che Guevara schloss sich der Gruppe als Expeditionsarzt und später als aktiver Guerillakämpfer an. Gemeinsam planten sie, das Batista-Regime in Kuba zu stürzen. Sie schafften es, die Stadt Santa Clara einzunehmen und zogen weiter in die Hauptstadt, wo Guevara hunderte Regimekritiker oder Armeeangehörige erschießen ließ. Am 9. Februar 1959 wird ihm mit der Bezeichnung "von Geburt Kubanischer Staatsbürger" für seine Verdienste beim Sturz Batistas gedankt.
Zwei Jahre später wird er zum kubanischen Industrieminister und verstaatlicht weite Teile der kubanischen Wirtschaft. Aufgrund seiner Industrialisierungspläne wurde die Planwirtschaft deutlich schwächer. Die Zucker- und Getreideproduktionen gingen um ein Drittel zurück. Er lebte seine Vorsätze vor, indem er für sich und seine Familie auf Vergünstigungen verzichtete und bei freiwilligen Arbeitseinsetzen beteiligt war. Gemeinsam mit der UdSSR verhandelt er über sowjetische Waffenlieferungen und der Errichtung von Raketenschussrampen. Dies entfachte schließlich die "Kuba-Krise".
1965 reiste Che Guevara nach Kongo, um dort eine Revolution zu entfachen. Nach einem halben Jahr mussten er und seine Truppen jedoch aufgeben und das Land verlassen. Kurz darauf ließ er sich nach Bolivien einschleusen, um dort ein Guerillalager zu bauen. Die Unterstützung von Bolivien blieb ihm dafür allerdings verwehrt. Seine persönlichen Erfahrungen darüber schrieb er in seinem Tagebuch nieder. Eine kubanische Zeitschrift veröffentlichte eine angebliche Botschaft von Guevara, dass er "mehrere Vietnams" in Kuba erschaffen wolle. Mit ähnlichen Krisenherden wie im Vietnam habe er die Absicht, die USA zu schwächen. Daraufhin setzte der bolivianische Präsident eine Prämie auf Che Guevaras Kopf aus.
Am 9. Oktober 1967 wurde Ché gefangen genommen, verwundet und kurze Zeit später erschossen.
Der Spielfilm "Die Reise des jungen Ché" erzählt von der Südamerikareise, die er während seines Medizinstudiums unternommen hat. Der Film erhielt die Goldene Palme in Cannes und wurde 2005 für den Golden Globe Award für den besten ausländischen Film nominiert. In Santa Clara wurde ihm zu Ehren ein Grabdenkmal errichten.