Ich scrolle so durch Instagram, double-tappe ein bisschen rum und stoße auf ein ziemlich cooles Foto der Userin @mijamah. Auf dem Bild sieht man Plattenspieler samt Plattensammlung und der Fokus liegt auf einer ganz bestimmten Schallplatte. Der Beschreibung nach gehört das Artwork zu der Platte »Rest« der Sängerin Charlotte Gainsbourg. Gleich mal nachhören was die Musik so kann.
Verleitende Schönheit
Phänomen Instagram verleitet die Menschen zum kaufen, konsumieren und beneiden. Echt tolle App… Doch eins wird an diesem Fall eindeutig bewiesen. Das Artwork eines Albums ist enorm wichtig. Vor allem wenn eine Platte indirekt oder direkt auf Instagram beworben wird.
Das Cover des Albums »Rest« zeigt die wunderschöne Sängerin Charlotte Gainsbourg. Ein spezieller Typ Frau, der mir irgendwie Kreativität, ein interessantes Musik-Genre und coole Musik versprach. Ich bin also direkt auf das ansprechende Cover »reingefallen« und konsumiere was das Zeug hält. Zum Glück ist gegen den Konsum von schöner Musik nichts einzuwenden.
Charlotte Gainsbourg
Charlotte Gainsbourg ist eine Person, über die man eigentlich viel berichten kann. Bei der Sängerin und Schauspielerin ist viel los, sowohl privat als auch beruflich. Doch ich möchte mich natürlich auf das musikalische beschränken.
Im November 2017 veröffentlichte die Sängerin ihr neues Album »Rest« und rettet mich heute aus meiner Neujahrs-Langeweile. Die guten 2018-Releases lassen nämlich noch ein bisschen auf sich warten und umso mehr kann ich mich über meine verspätete Entdeckung von »Rest« freuen.
Vorab muss ich allerdings zugeben, dass mich nicht jeder Song von Charlotte Gainsbourg anspricht. Die Sängerin pendelt zwischen den Genres Indie, Pop, Folk und Elektro ganz schön hin und her und lässt mich das ein oder andere Lied skippen. Auch zwischen den sprachen Englisch und Französisch pendelt die Sängerin was das Zeug hält.
Dennoch gehen viele Lieder direkt ins Ohr und das komplette Album zeichnet sich durch eine zauberhafte Kälte aus. Songs wie »Deadly Valentine« oder »Ring-a-Ring O’Roses« sind zwar poppig elektronisch, haben aber außerdem etwas geheimnisvolles an sich. Der Song »Deadly Valentine« ist ein komplett englischsprachiger Song, der allerdings durch den wahrscheinlich absichtlich so extrem eingesetzten französischen Akzent komplett französisch klingt. »Ring-a-Ring O’Roses« ist eine Mischung aus englischen und französischen Zeilen, die hier wiederum deutlich durch weniger Einsatz von Akzenten getrennt werden. Das Spiel mit den beiden Sprachen wirkt experimentell und abwechslungsreich und macht das Album in meinen Ohren einzigartig mystisch.
Am heutigen Tag läuft Charlotte Gainsbourg hier in Dauerschleife – Nicht nur das neueste Album »Rest«, auch ältere Alben wie »IRM« oder »5:55«. Bisher gefällt mir allerdings die neueste Platte am besten, doch ich habe noch viel Material vor mir, welches mich umstimmen könnte.
© Titelbild: Collier Schorr