Es ist nicht jedermanns Sache in der Kälte zu tanzen und religiöse Lieder zu singen, manche bevorzugen ein geselliges Zusammensein in geheizten Räumen mit möglichst wenig religiösem Charakter. Ich gehöre zwar zur Gruppe Ersterer, jedoch sollte man nichts verdammen, was man nicht kennt so führe mich mein Weg in das israelische Gemeindezentrum relativ nahe meiner Wohnung.
Israelis sind bekanntlich sehr gesprächige und vor allem auch gesellige Menschen und speziell zu Chanukkah zeigte sich, dass die gewünschte Geselligkeit die vorhandene Kapazität der Räumlichkeiten des Café Kischon überstieg und ich als einsamer Sucher von Geselligkeit vorläufig aufgrund eines Mangels an freien Tischen stehen musste.
Besonders viel machte mir das aber nicht aus. Die meiste Zeit verbrachte ich ohnehin beim Buffet und labte mich an diversen schmackhaften, israelischen Speisen. Während sich der Raum also mit anderen Gleichgesinnten ohne Sitzplatz füllte verstand ich es mit bemerkenswerter Kontinuität den Weg zu Speisen auf von mir beanspruchten Gebiet zu blockieren. Beabsichtigt war das zugegebenermaßen nicht, andere Möglichkeiten fehlten jedoch, da die Garderobe etwas überfüllt war und ich neben meinem dicken Parka auch noch Kamera und Stativ an mir schleppte und mein Volumen sich ungewollt vervielfachte. Die meisten anwesenden Israelis störte dieses Faktum wenig, da man drängeln von den israelischen Bussen ohnehin gewohnt war und auch manche andere Gäste ebenfalls Gebietsansprüche am Buffet zu proklamieren hatten. Nichtsdestotrotz war es ein netter Abend an dem ich noch einige interessante Gespräche mit einem Zeitungsredakteur und anderen Anwesenden führte.
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