Gebundene Ausgabe: 16,99 €
Kindle-Edition: 14,99 €
Der 14jährige Ethan wacht am Morgen seines ersten High School Jahres auf und ist plötzlich ein Mädchen. Sein ganzes Leben ist auf den Kopf gestellt.
Ethan ist jetzt Drew und erfährt, dass sie ein Changer ist.
Während ihrer High School Zeit muss sie vier solche Veränderungen durchleben. Sie wird vier Mal ihre Identität wechseln und sich am Ende für eine dieser Personen entscheiden.
Die Regeln der Changers sind streng. Man darf sich niemandem anvertrauen. Man darf seine Macht, die einem gegeben wurde, niemals missbrauchen. Und am Wichtigsten: verliebe dich niemals in einen anderen Changer.
Für mich als Leser war es zunächst sehr schwierig Ethan als Mädchen, also als Drew zu sehen. Erst im Laufe der Geschichte habe ich mich immer mehr an das Mädchen gewöhnt und irgendwann habe ich Drew auch nur noch als “sie” angesehen. Also wenn ich hier in meiner Rezension von “sie” spreche, dann meine ich eigentlich immer Ethan/Drew.
Schon von Beginn an bin ich großer Fan von Ethan bzw. Drew. Die Gedankengänge und Überlegungen über das Leben als Mädchen gefallen mir richtig gut.
Ich habe mir selber über so vieles noch nie Gedanken gemacht, weil ich es als selbstverständlich erachte. Es jetzt aus der Sicht eines Jungen zu lesen, der im Körper eines Mädchens steckt, ist wirklich total interessant.
Allerdings hat er mir am Anfang schon sehr Leid getan. Es ist echt schrecklich, wenn einem klar wird, dass man niemals mehr die Person sein wird, die man 14 Jahre lang war. Denn die Changers können sich am Ende der vier Jahre nur für eine der vier Versionen entscheiden, in die sie sich verwandelt haben. Nicht aber zurück in die Person, die sie die ersten 14 Jahre ihres Lebens waren.
Ich denke gerade für 14jährige Jugendliche ist so etwas schon hart. Man steckt mitten in der Selbstfindung und schwups plötzlich ist man ein Mädchen. Eine sehr heftige Erfahrung, mit der man erst einmal umgehen muss.
Zu Beginn ist Ethan/Drew natürlich noch sehr verwirrt und hat mir unglaublich vielen Problemen zu kämpfen. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie ganz gut mit der gesamten Situation umgeht und sich sehr schnell an ihre Situation gewöhnt und sich anpassen kann.
Was mir bei ihr allerdings etwas gefehlt hat, ist die Neugierde. Sie hat sehr wenig Fragen über die Changers Gesellschaft gestellt, obwohl sie diese Gesellschaft erst mit ihrer eigenen ersten Veränderung kennen gelernt hat. Ich wäre vor Fragen nur so geplatzt und hätte unglaublich viel in Erfahrung bringen wollen. Drew hingegen gibt sich mit den kleinen Häppchen zufrieden, die ihr zugeworfen werden, was mich als Leser etwas enttäuscht hat.
Die Rolle des Mädchens verkörpert Drew sehr schnell und sehr gut. Im Laufe des Buches wird immer deutlicher, dass sie sich in ihrem Körper wohler fühlt und sich auch mit der Veränderung sehr gut abgefunden hat. Am Anfang hatte ich sehr große Bedenken, dass es möglicherweise schwieriger werden würde.
Von allen Changers wird verlangt, ihre vier Veränderungen mit Hilfe einer Chronik festzuhalten. Das heißt, sie müssen gedanklich festhalten, wie ihre Tage als eine der Versionen von ihnen verlaufen sind. Also ihre Gedanken, Erlebnisse, einfach alles. Diese Gedanken werden in ihrer Chronik aufgenommen und mit Hilfe dieser Aufzeichnungen sollen sie am Ende ihrer vierten Veränderung herausfinden, für welche Person sie sich letztlich entscheiden.
Und genau so ist dieses Buch geschrieben. Wir lesen sozusagen die Aufzeichnungen von Drew, welche sie für die Chronik macht.
Das heißt, der Fokus liegt eindeutig auf ihr. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht und nur ihre Erlebnisse und Gedanken informieren uns. Daher hätte ich mir mehr Gespräche mit ihren Eltern gewünscht, um den Lesern mehr Informationen über die Gesellschaft der Changers geben zu können.
Gleichzeitig bleiben auch die übrigen Charaktere recht blass. Während Drews Eltern kaum eine Rolle spielen bekommt man nur einen kleinen Einblick in das Leben von ihrer Freundin Audrey. Sie ist ein freundliches junges Mädchen das Drew vor allem in ihrer Anfangszeit sehr zur Seite steht.
Audrey ist es auch, die widersprüchliche Gefühle in Drew weckt, schließlich ist sie im Inneren noch zum Teil ein Junge. Das erwartete Gefühlschaos bleibt aber zunächst aus.
Während eines Changers Treffen, welche regelmäßig stattfinden, lernt Drew Chase kennen, der ihr schnell ans Herz wächst und ein guter Freund wird. Doch auch er lässt ihre Gefühle aufwallen und plötzlich weiß sie nicht mehr, ob sie dem Rat der Changers und ihren Regeln standhalten kann.
Eigentlich wäre diese Ausgangssituation eine perfekte Vorlage für ein wunderbares Teenager Gefühlswirrwarr. Allerdings wird dieses nur sehr kurz zum Thema. Die Auflösung dieser Situationen kann ich natürlich hier nicht nennen, aber für den ersten Teil war es mir eindeutig zu wenig. Es hätte zwischen den Jugendlichen mehr passieren können. Ein bisschen mehr Drama hätte dem Buch aufjedenfall nicht geschadet.
Im allgemeinen blieb das Buch eher vage und oberflächlich. Unfassbar viele Fragen wurden nicht beantwortet und der Informationsfluss über die Gesellschaft der Changers war mir persönlich zu wenig.
Die Idee dahinter bietet so unglaublich viele Möglichkeiten und doch kratzen die Autoren nur an der Oberfläche, so als würden sie sich nicht ganz trauen ihre Idee weiter auszubauen. Es gibt zwar Stellen, die zum Nachdenken anregen, aber diese waren mir einfach zu wenig.
Trotzdem habe ich Changers gerne gelesen und hatte Spaß daran, denn der Humor darin hat genau meinen Geschmack getroffen. Ich hoffe sehr darauf, dass die nächsten Teile der Reihe etwas mehr Fragen beantworten und auch etwas Reifer werden. Wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass dies der Fall sein wird. Schließlich wächst Drew in diesen Folgebänden heran und wird sicherlich auch reifer und lernt sehr viel dazu.