Wenn man ein Sprachlos zieht. Hat man keinen Stimmzettel.
(Seite 48)Als Wörterverraterin würde ich ganz viele Menschen glücklich machen. Denn wenn man ausdrücken kann, was man fühlt und was man denkt, und wenn man weiß, wie man die Worte mischen muss, um sie zum Klingen zu bringen; wenn man mit ganz kleinen Worten unvergessliche Geschichten macht; wenn man Worte verrät, die alles erzählen und trotzdem ein Geheimnis bewahren – dann hat man die Chance gehört zu werden. Und wenn man gehört wird, dann bedeutet das, dass sich vielleicht jemand an einen erinnert.
(Seite 79)Die Zeit zu schätzen ist nicht leicht, wenn sie stillsteht.
(Seite 126/127)Wenn Hazel einen Augeblick nicht mag, dann verabschiedet sie sich einfach und sucht sich einen anderen Augenblick, der ihr besser gefällt.
(Seite 136)“Mama und Papa sind Wortflüchtige. Sie rennen immer weg, wenn wir zu viele Worte sagen. Aber du darfst deswegen nicht einfach deine Wortschatzkiste zuklappen!”
(Seite 235)Phoebe, du bist wortreich. Du bist das Wortreich. Das Reich, in dem all die Worte unbeherrscht nach ihren Satzzusammenhängen suchen können. In deinem Reich finden sie ihren Ausgangspunkt, ohne sich zu verrennen. Du hast die Gabe, jedes beschwerte Wort von seiner Last zu befreien, ohne dabei das Wortgewicht zu beschädigen. Bei dir können sich Worte auf der Suche nach einer neuen Formulierung in unbekannte Satzgestalten kleiden. Du hast Wortgewänder und die passenden Absatzschuhe.
(Seite 239/240)Du bist ein Satzzeichen. Du setzt Zeichen. Mit deinen Sätzen.
(Seite 274)Phoebe, meine liebe Phoebe, versuch niemals, deinen Schmerz ganz alleine zu tragen. Denn wenn du Pech hast, dann trägt er dich davon.
(Seite 392)
Winterwassertief von Lilly Lindner
Denn es ist schön, Intelligenz zu besitzen. Aber es ist schwer, sie zu verwalten.
(Seite 11)Wenn man Glück hat. So wie ich. Dann findet man Menschen, die auch die Stille verstehen. Die schweigend antworten. In diesem lautlosen Wortspiel.
(Seite 126)So ist das mit der Welt. Sie ist wunderschön, ohne Frage. Aber das zu wissen ist ein Privileg, das wir uns nicht jeden Tag leisten können.
(Seite 142)Ja. Gedankengänge sind niemals ausgeschildert. Und es gibt so viele Sackgassen.
(Seite 138)