Challenge Roth

Von Tobih

Das sagenumwobene Roth, Triathlonhochburg, die weltweit größte Triathlonveranstaltung. Jetzt war ich auch mal dabei gewesen. Zwar nur in der Staffel als Marathonläufer, aber es ist schon wirklich ein beeindruckendes Event.
Nachdem die letzten Monate im Training nicht gut liefen konnte ich leider nicht in einer Top-Form antreten. Wir hatten uns schon ein großes Ziel gesetzt: Was Andreas Raelert 2011 bei seinem Streckenrekord alleine schaffte wollten wir gemeinsam packen, 7:41 Stunden. Ganz realistisch war das natürlich nicht, aber wenn wirklich alles passt….
Tim lag zumindest noch voll im Plan: Nach 48min stieg er noch vor Raelert aus dem Wasser, der diesmal auch in einer Staffel am Start war. Er übergab das Staffelband an Stefan. 4:34 Std war er für die 180 km unterwegs. Ein 39er Schnitt bei immer größerer Hitze, viel zu viel Verkehr auf der Strecke und mit dem für ihn ungewohnten Zeitfahrrad. Eine starke Leistung. Aber wenn man mal rechnet, jetzt hätte ich schon unter 2:30 Std Marathon laufen müssen um die 7:41 noch zu knacken. Daran kann man sehen was die Profis für Leistungen bringen.
Für mich waren die Bedingungen natürlich auch nicht ideal. Man weiß nicht genau wann man überhaupt los muss. Steht in der Wechselzone und wartet. Macht sich ein bisschen warm, wartet wieder. Rennt noch mal schnell aufs Klo, doch noch was trinken….. Und das Mittags um 14:00 Uhr bei über 30°C. Dann gehts endlich los. Ich mache Stefan das Staffelband ab, er hat alles gegeben, das sieht man. Ich habe mir vorgenommen einen 4er Schnitt zu laufen. Trotz schlechter Vorbereitung und ungünstigen Wetterbedingungen denke ich das müsste schon irgendwie gehen. Der erste Kilometer ist viel zu schnell, dann finde ich gut mein Tempo. Es gibt viele Verpflegungen und ich nehme mir an jeder was zum Trinken. Gels und Gelchips zu nehmen fällt mir schwer, bei der Hitze klebt der Mund eh schon. Übersicht habe ich keine. Ich hab mich wohl als ca. Achter auf den Weg gemacht, aber die Strecke ist dermaßen voll mit 3500 Einzelstartern, die teilweise schon 2 Stunden vor uns gestartet sind und nach und nach kommen natürlich auch noch immer mehr Staffeln dazu. Da zu sehen ob man jetzt schon eine Staffel überholt hat oder nicht ist schwierig. Zumindest werde ich nicht überholt, das ist ja schon mal ein gutes Zeichen. Die Strecke selbst ist nicht gerade sehr abwechslungsreich, die meiste Zeit geht es am Main-Donau-Kanal entlang auf feinem Split. Bis zum Halbmarathon geht es recht gut, etwas unterm 4er Schnitt, aber plötzlich bekomme ich Schmerzen in der Hüfte. Das steigert sich immer mehr. Dazu diese Hitze, die fehlende Form und die seit Wochen schweren Beine. So langsam lande ich bei 4:30min/km. Aber den anderen geht es scheinbar nicht viel besser. Die erste Staffel ist sehr weit weg, die Sieger der letzten Jahre sind wieder stark unterwegs. Aber ich liege scheinbar auf Platz 3, das bekomme ich immer wieder gesagt. Nach etwa 35 km werde ich dann überholt. Das ist ärgerlich, kurz vor Schluß vom Podest rutschen. Aber ich kann nicht dran bleiben. Also einfach weiter und die jetzt wieder zahlreichen Zuschauer genießen. Höhepunkt ist wohl der Marktplatz in Roth, nach 39 km, wo man zwischen den Bierzeltgarnituren und den gröhlenden Zuschauern durchläuft, das gibt noch mal Gänsehaut. Und kurz vor km 40 passiert es dann: Ich hole mir Platz 3 zurück! Jetzt kann ich den Zieleinlauf trotz immer stärker werdenden Schmerzen doch noch genießen. Im Ziel kann ich fast nicht mehr auftreten und muss mich erst mal 15 Minuten unter die laufende Dusche setzen. 2:55 Std, da hatte ich mir doch einiges mehr erhofft, er das war halt alles was möglich war. Das Versorgungszelt vollgestopft mit leckeren Sachen brachte mir leider nicht viel, außer zwei Becher Apfelschorle und 2 Liter Limo bekam ich nichts runter.
Ich denke Platz 3 unter 650 Staffeln kann sich sehen lassen.
Meine Form wird sich bis zum Herbstmarathon auch noch steigern lassen, dann will ich noch mal richtig angreifen.
Auf jeden Fall hat es mit diesem Team und unseren extra angereisten Fans viel Spaß gemacht. Auch in unserer (Familien)Unterkunft mit Simone, Ida, Ralf und Olli bei Petra hat alles gepasst. Ich denke es war nicht unser letzter Besuch in Roth. Unser Sponsor Stenger-bike.de hat auf jeden Fall schon Pläne für nächstes Jahr…. ;-)

Viel Zeit zur Erholung bleibt diesmal nicht. Am Samstag starte ich beim Rats-Run , meinem ersten Extrem-Run worauf ich mich schon richtig freue. Die Hüftschmerzen waren heute bei einem lockeren Testlauf zum Glück komplett weg.
Start ist um 14:00 Uhr, das bin ja zumindest schon mal gewohnt jetzt ;-)