Der Fasching ist in diesem Jahr schon längst vorbei. Wundern Sie sich trotzdem nicht, wenn Ihnen ab heute Abend verkleidete Menschen in Partystimmung begegnen – es ist nämlich Purim und da wird ordentlich gefeiert!
Purim erinnert an die Errettung der persischen Juden durch Esther. Sie ist die Heldin der Purimgeschichte, von der das nach ihr benannte Buch („Buch Esther“/“Megillat Esther“) erzählt. Der Bösewicht der Geschichte ist Haman, ein Günstling des Perserkönigs Ahasveros und ausgewiesener Feind der Juden in dessen Reich. Haman hatte Lose geworfen, um das Datum zu ermitteln, an dem alle persischen Juden getötet werden sollten. Daher kommt auch der Name des Festes, denn das hebräische Wort für Lose lautet „Purim“.
Die Jüdin Esther, die Ahasveros zu seiner Ehefrau ausgewählt hatte, erfährt von ihrem Adoptivvater Mordechai von den mörderischen Plänen Hamans. Es gelingt ihr schließlich, Hamans Anschlag auf die persischen Juden zu vereiteln und diese vor der Ermordung zu retten.
Der gute Ausgang der Geschichte wird jedes Jahr im Februar oder März gefeiert – und wie! Es ist Brauch, sich zu verkleiden, viel Süßes zu essen und zu verschenken und Alkohol zu trinken. Das ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Es soll so viel getrunken werden, dass man nicht mehr zwischen den Sprüchen „Verflucht sei Haman“ und „Gesegnet sei Mordachai“ unterscheiden kann. Es kommt also mitunter ausgelassene Stimmung auf!
Mit dem sportlichen Purim-Cartoon von Ben Gershon alias Jewy Louis wünschen wir Ihnen nicht nur „Chag Sameach“, einen fröhlichen Feiertag, sondern verraten auch gleichzeitig ein Geheimnis: Wir arbeiten auf Hochtouren an einer neuen Wechselausstellung zum Thema Sport, die im Februar 2017 eröffnet wird. Die Ausstellung beleuchtet die deutsche Sportgeschichte aus jüdischer Perspektive und spürt gesellschaftlichen Entwicklungen nach, die sich in der Sportarena widerspiegelten und dies auch heute noch tun. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihnen in den nächsten Monaten in unserem Blog allerlei Sportliches begegnet – es kommt nämlich im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung ins Museum!