Rosa Kubaflamingos im Mangrovensee © Gildardo Sánchez, creative common license 2.0, via flickr, http://goo.gl/q0IzBd
Wer die mexikanische Halbinsel Yucatán nur mit dem kulturellen Erbe der Maya und karibischen Traumstränden in Verbindung bringt, hat weit gefehlt. Das Urlaubsparadies hat auch für den Naturliebhaber und Tierbeobachter etwas zu bieten – und zwar den Celestún Nationalpark. Der eigentliche Name des Biosphärenreservats ist “Reserva de la Biosfera Ría Celestún“. Es wird aber oft von dem gleichnamigen kleinen Fischerdorf Celestún gesprochen, welches gleichzeitig Ausgangspunkt eines Ausflugs in das Biosphärenreservat ist. Was man dort antrifft reicht von Pelikanen, Kormoranen, Jaguaren, Spinnenaffen über Schildkröten bis hin zu den berühmtem Kubaflamingos. Doch fangen wir erst einmal bescheiden mit dem kleinen Dörfchen an. Celestún liegt in etwa 90 Kilometer von Mérida entfernt auf dem nordwestlichen Teil der Halbinsel Yucatán. Mit seinen knapp 5.000 bis 6.000 Einwohnern ist es das Tor zur, sage und schreibe 59.000 Hektar großen, “Reserva de la Biosfera Ría Celestún”. Von dort aus gelangt man mit dem Boot in das Naturparadies.
Auf der einstündigen Bootstour geht es durch die schmalen Flusssträßchen der Mangrovenwälder und unter deren Zweigen hindurch. Die
Mangrovenwald © Peyri Herrera, creative common license 2.0, via flickr, http://goo.gl/M5A3oU
Pflanzen wachsen aus dem Wasser heraus, sodass die Wurzeln der Mangroven über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Die Mangrove ist eine Salzpflanze und die Luftwurzeln sorgen für zusätzliche Sauerstoffzufuhr. Es werden zauberhafte, glasklare Süßwasserquellen passiert, in die man am liebsten direkt vom Boot aus hineinspringen möchte. Doch das sollte man lieber unterlassen, denn man kommt schnell wieder in trübere Gewässer und um die Ecke trifft man mit viel Glück vielleicht sogar auf ein Krokodil, das zu einer von den zwei bereits vom Aussterben bedrohten Arten, dem Beulen- und Spitzkrokodil, zählt. Neben zahlreichen Vogelarten trifft man in Celestún nicht selten auf Ozelote, Jaguare und dem Geoffroy-Klammeraffe, der ebenfalls zu den bedrohten Arten gehört.
Fliegende Flamingos über dem Mangrovensee © Mindaugas Danys, creative common license 2.0, via flickr, http://goo.gl/ndM0yL
Das absoluten Highlight, und was auch für viele der Hauptgrund für einen Besuch des Biosphärenreservat ist, sind jedoch die Kubaflamingos. Sie sind eine Unterart der Rosaflamingos und haben sich in der einzigen Flamingokolonie Mesoamerikas in Celestún auf der Halbinsel Yucatán angesiedelt. Beim passieren des Mangrovensees sieht man sie zuhauf. Ein Meer aus rosaroten Vögeln, wie man sie aus dem Bilderbuch kennt. Durch ihre langen grätenartigen Beine ragen sie aus dem Wasser heraus und balancieren sich elegant durch den See. Er dient ihnen als Nahrungs-, Rast- und Brutstätte. Man darf sie nur aus einiger Entfernung beobachten, um sie in ihrem Lebensraum nicht zu stören. Deshalb empfiehlt es sich für die Bootstour in jedem Fall ein Fernglas mit einzustecken. Es sollte dabei die Gunst der Morgenstunde genutzt werden, um die besonderen Vögel zu besichtigen.
Wir bringen Sie dorthin auf unseren Reisen “Die Küste der Mayas”, “Faszination Yucatán” und auf dem “Bike-Abenteuer in Mexiko”.
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