CDU organisiert Sozialbetrug mit überhöhten Versicherungsprovisionen bei Betriebsrenten von Krankenhausmitarbeitern

Zehntausende Schwestern, Pfleger und Ärzte in den deutschen Krankenhäusern und Kliniken zahlen überhöhte Versicherungsprovisionen für ihre Betriebsrente. Die Maklerfirma VAF Pfaffelhuber kassiert gleich doppelt so hohe Provisionen wie üblich. Unterstützt werden die Wucherer durch beste politische Kontakte in die CDU, die den Sozialbetrug im grossen Maße decken und fördern. Bei Einzelabschlüssen sind nach Angaben der Financial Times Deutschland Abschlussprämien von 4% üblich. Oliver Fellmann, einer der Chefs des Münchener Maklers M.A.R.K., der auch im Vorstand des Verbands Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) sitzt, sagte, dass es in der betrieblichen Altersversorgung für Betriebe mit mehr als 80 Angestellten üblich ist, in der Spitze höchstens zwei Prozent Abschlussprovision zu verlangen; Standard seien 1,8%.

Webauftritt der Maklerfirma PfaffelhuberOrganisiert wird das sehr einträgliche  Geschäft über den Dachverband der Unterstützungskassen für deutsche Krankenhäuser (DUK). dieser wurde vom VAF -Geschäftsführer Ulrich Pfaffenlhuber aufgebaut. Er ist bis heute stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DUK. Zum Geschäftsmodell des DUK gehört ein prominent besetzter Beirat, etwa mit Verdi-Vorstand Isolde Kunkel-Weber und anderen gut vernetzten Persönlichkeiten aus dem Gesundheitswesen und der Politik. Diese Beiratsmitglieder kassieren mehr als 3000 Euro pro Treffen – ein fürstlicher Lohn für die Lobbypolitik.

Dem Gremium gehören überdies 3 Bundestagsabgeordnete der CDUbei, darunter Michael Henrich und Rolf Koschorrek, die praktischerweise beide Mitglied im Bundestags-Gesundheitsausschuss sind. Das Wohlwollen der Christdemokraten zeigt sich auch ganz offen bei festlichen Anlässen: Zum 15. Geburtstag des DUK 2009 hielt der damalige Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Festrede, zum zehnjährigen Geburtstag im Jahr 2004 Angela Merkel persönlich. Die überhöhten Provision von 4% ist zwar nicht illegal,  dafür haben schon die gewissensfreien Abgeordneten in den Gesundheitsgremien gesorgt, wirkt sich aber für die Mitarbeiter in einer deutlich reduzierten privaten Altersrente aus.

Nach Berechnungen des Versicherers und Mitkonkurrenten Axa sorgen Zins und Zinseszins dafür, dass solche Betriebsrenten wegen der hohen Provision um sechs Prozent niedriger ausfallen als bei einer Provision von zwei Prozent! In einer Zeit sinkender Reallöhne und gesetzlicher Niedrigrenten ein Skandal. Über den DUK und Pfaffelhuber sind rund 71.000 Krankenhausmitarbeiter versichert, für die betroffenen Pfleger, Schwestern, Ärzte und Verwaltungsangestellten könnte der Gesamtschaden sogar bis in den zweistelligen Millionenbereich gehen.

Pfaffenhuber hat bereits Gegenmaßnahmen ergriffen, um den Imageschaden zu begrenzen, der durch die andauernden negativen Berichterstattung in den Medien “angerichtet” wird. In einer Stellungnahme wehrt sich das Unternehmen gegen einen früheren Artikel der FTD, in dem von einem kranken System die Rede ist:

Stellungnahme Artikel FTD vom 12.10.2012

Bereits vor Monaten haben wir alle Mitglieder der Gremien und Organe des DUK Versorgungswerk e.V. über die Recherchen der FTD ausführlich informiert. Hierzu haben wir über die tendenziösen Methoden berichtet und die gesamten Unterlagen wie Fragen/Antworten und Bestätigungen der Rückdeckungsversicherer überlassen.

Aus den Unterlagen sowie den Bestätigungen der Rückdeckungsversicherer wurde deutlich, dass die Anwürfe inhaltlich falsch und nicht haltbar sind.

In der jetzt vorliegenden Veröffentlichung müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die durch uns dem Journalisten offen gelegten Fakten keinen Eingang in die Berichterstattung gefunden haben. Er bleibt vielmehr bei den bereits in den seinerzeitigen Fragen gezeigten haltlosen und unkonkreten Anwürfen.

Im Nachgang möchten wir nochmals auf die Behauptungen eingehen und uns hierbei an den Fakten orientieren, die wir seinerzeit schon dem Journalisten offen gelegt haben:
1) Vorwurf überhöhter Provisionen
Diese Behauptung ist nachweislich falsch. Im Bereich des DUK werden grundsätzlich die für Abrechnungsverbände der betrieblichen Altersversorgung üblichen Kosten angesetzt (vgl. Bestätigung AXA und Gothaer)

Darüber hinaus ist die Frage der „Marktüblichkeit“ untrennbar mit der Frage nach dem Umfang der erbrachten Beratungs- und Serviceleistungen verbunden. Der DUK erbringt umfangreichste Dienstleistungen für die Unternehmen und deren Mitarbeiter so bspw. die kostenfreie Rentnerverwaltung.

Damit entbehren die im Artikel hierzu angestellten pauschalierten Gesamtbetrachtungen bzw. Hochrechnungsszenarien jeglicher Grundlage.

2) Behauptung von 4-5% Leistungsdifferenz
Auch diese Behauptung ist nicht haltbar. Vielmehr basiert das DUK Konzept auf einem kollektiven Ansatz, welcher mit dem individuellen Ansatz nicht vergleichbar ist. Die Zahlen des DUK, die auf Basis einer einheitlichen Berufsgruppe kalkuliert sind, sind nicht vergleichbar mit Tarifen, die berufs- oder risikospezifisch kalkuliert sind. Der Ansatz des DUK ist, alle Versicherten als eine Risikogemeinschaft zu erfassen und insoweit gleich zu behandeln. Nimmt man zum Vergleich dann Tarife, die diese Solidargemeinschaft nicht vorsehen, sondern vielmehr individuell nach ausgeübtem Beruf und Gesundheitszustand kalkuliert sind, so muss dieser Vergleich fehl gehen.

Es sei aber darauf ergänzend verwiesen, dass eben bspw. auf Grund des oben genannten kollektiven Ansatzes für die Gruppe der Krankenpfleger im DUK eine Besserstellung von 5,86% bis 7,46% ausgewiesen wird.

3) Behauptung überwiegend Pensionskassen-Versorgungen im DUK
Auch diese Behauptung ist falsch. Ausweislich des Geschäftsberichtes aus 2011, der bei fundierter Recherche auch Eingang hätte finden müssen, werden 92% der Versorgung über die Unterstützungskasse – und damit über die Lebensversicherung rückversichert, nur 8% der Versorgung werden über die Pensionskasse durchgeführt.

Im Übrigen sei darauf verwiesen, dass die Wahl des Durchführungsweges dem Arbeitgeber obliegt und diese zumindest im DUK unabhängig von der Höhe der Versicherungssumme – entgegen der Behauptung – ist.

4) Verzinsung von 3,8%
Auch diese Behauptung ist falsch. Wie dem Journalisten auf Nachfrage durch die Gothaer schriftlich mitgeteilt wurde, beträgt die Gesamtverzinsung einschließlich Schlussüberschuss und Mindestbeteiligung an Bewertungsreserven 4,7% ab dem 01.01.2012.

5) Keine besonderen Dienstleistungen im Vergleich zum Wettbewerb
Auch diese Behauptung ist falsch. Dies sei exemplarisch am Beispiel der Rentnerverwaltung deutlich gemacht. Während der DUK die gesamte Rentnerverwaltung kostenfrei für Arbeitgeber und Rentner durchführt, sind bspw. bei dem im Artikel zitierten Wettbewerber jährliche Kosten von 75 EUR seitens des Leistungsberechtigten aufzubringen. Allein dies mindert die Nettorente (je nach individuellen Voraussetzungen) um ca. 3-6%.

6) Funktion des Beirates
Durch suggestive Bemerkungen versucht der Journalist auf unseriöse Weise den Eindruck zu erwecken, dass die Mitglieder des Beirates direkten Einfluss auf die Arbeit des DUK nehmen. Dies ist nachweislich nicht der Fall. Der Beirat des DUK Versorgungswerk ist gem. §6 Abs. 2 der Satzung ein beratendes Gremium. Gem. §9 Abs. 1 der Satzung berät der Beirat in Fragen, die sich bei der Erfüllung des Vereinszweckes stellen. In die operativen Prozesse ist der Beirat nicht eingebunden.

Vor dem Hintergrund der oben dargelegten Fakten, können die Aussagen und Meinungen Dritter – insbesondere von Mittbewerbern – unberücksichtigt und unkommentiert bleiben.

Letztendlich ist anhand unserer obigen Ausführungen klar erkennbar, dass der gesamte Artikel inhaltlich geprägt ist, von Vermutungen/Unterstellungen basierend auf Halb- und Unwahrheiten. Juristische Schritte werden derzeit geprüft.

Pfaffelhuber sagt also, er biete alle möglichen Tarife an, je nach beinhaltender Leistung. Die hohen Provisionen begründet er mit der höheren Beratungsleistung und den umfassenden Dienstleistungen, die er erbringt. Doch die Frage ist: kommen die auch den Klinikträgern zugute, die weniger Verwaltungsaufwand haben – und sich das von den Mitarbeitern über die erhöhten Provisionen bezahlen lassen. Leidtragende sind die vor allem die Mitarbeiter, die die durch die reduzierte Versicherungsleistung die überhöhten leistungslosen Provisionen zahlen! Pfaffelhuber und DUK arbeiten mit den Versicherern Gothaer, Ergo und Axa zusammen. Die Axa wickelt allerdings nur noch bestehende Vereinbarungen ab und arbeitet bei Neuverträgen seit 2003 nicht mehr mit dem DUK zusammen. AXA reagierte damit auf das schlechte Image der Makler und stellt sich auf die Seite der Kritiker des kranken Systems der privaten betrieblichen Altersvorsorge.

so long – humanicum

 


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