Im Juni hat Tarja mit „The Brightest Void" bereits einen Vorgeschmack gegeben, jetzt erscheint mit „The Shadow Self" das eigentliche Album. Das, wie sie selbst betont, eine sehr dunkle Seite hat.
Mit „Innocence" hat sich die finnische Sängerin, einst in Diensten der Band Nightwish, einen bärenstarken ersten Song ausgesucht. Dramatisches Klaviergeklimper („Ein bisschen von Chopin geklaut"), dazu gibt es gleich die ganze Bandbreite ihrer beeindruckenden Sopranstimme zu hören.
„Wir haben alle unsere Dämonen", sagt Tarja zu „Demons In You". Der Song ist düster und erinnert doch sehr an ihre alte Band mit lauten, bedrohlichen Gitarren, die den Gesang begleiten. Alissa White-Gluz, Sängerin von Arch Enemy, steht Tarja dabei zur Seite.
Zwischendurch wagt die 38-Jährige etwas Ungewöhnliches: Sie singt ihre eigene Version des Muse-Hits „Supremacy" - zuerst etwas schrill und am Ende sehr bedächtig. „Living End" ist ebenfalls ruhig und orientiert sich an typisch schottischen Klängen und an Filmmusik, die Tarja schon häufiger als Vorbild diente.
„Diva" ist der stärkste Song auf „The Shadow Self", auch wenn Tarja ihn als „ironisch" bezeichnet. Ihre Stimme schraubt sich in divenhafte Höhen, musikalisch durch einen wunderbaren Aufbau unterstützt.
Mit „Too Many" endet das Album eher traurig. Wobei Ende hier nicht so ganz stimmt. Denn die Unsitte des „Hidden Track" ist noch immer nicht ausgestorben und so erklingt nach einigen Minuten Pause noch einmal etwa 100 Sekunden Musik.
„Ich kann bein Wacken Open Air auf der Hauptbühne spielen und nur einige Tage später in einem klassischen Umfeld mit Orchester, das liebe ich", sagt Tarja. Und diese Vielseitigkeit kommt ihr auch auf dem neuen Album zugute. „The Shadow Self" ist insgesamt ein starkes Ding.
Übrigens: In der Deluxe Edition gibt es zusätzlich eine DVD, in der Videoclips sowie ein halbstündiges Interview enthalten sind. Für Hardcore-Fans ist sogar ein limitiertes Boxset erhältlich.
Albuminfos Tarja - The Shadow Self
Albumname: The Shadow Self
VÖ: 05.08.2016
Label: earMUSIC
tarjaturunen.com
Fotos: Tim Trocknoe und Promo