Aus Kassel in die weite Musikwelt: Das Duo Milky Chance hat mit seiner Single „Stolen Dance" vor einigen Jahren richtig abgeräumt. Nun meistert es auch das schwierige zweite Album „Blossom".
Clemens Rehbein und Philipp Dausch sind rund um die Welt so gefragt, dass sie zur Album-Veröffentlichung gar nicht hier, sondern in den USA sind. Milky Chance lassen also die Musik für sich sprechen. Und die hat den typischen Sound nicht verloren: Die Songs sind gleichermaßen für Club und Radio gemacht.
Inhaltlich ist das Duo aber erwachsener geworden. Und das hat einen Grund: Philipp ist nach dem großen Single-Hit Vater geworden. Von seinem veränderten Blick auf die Welt handelt der Titeltrack „Blossom". Dieser Auftrieb, der in dem Song zu spüren ist, passt auch wunderbar zum Frühlingsbeginn.
„Firebird" hat eine ähnlich positive Ausstrahlung, „Cold Blue Rain" driftet in seiner gut gelaunten Melodie sogar ein bisschen in Richtung Reggae ab.
Ansonsten war „Cocoon" genau die richtige Wahl als Vorab-Single: Ein schöner Song mit schöner Stimmung, der alles hat, wofür man Milky Chance kennt und schätzt. Laut Band dreht er sich darum, „in einer bestimmten Situation zu sein, zu versuchen, damit zurechtzukommen und herauszufinden, was und warum man es getan hast".
Allerdings sind nicht alle Songs so gradlinig aufgebaut. Manche verlieren sich etwas zu sehr in sich selbst. Dazu kommt, dass das Album mit insgesamt 60 Minuten recht lang ist.
Sogar noch länger, wenn man die sechs Akustik-Versionen hinzuzählt, die Milky Chance zusätzlich auf die Deluxe-Edition von „Blossom" gepackt haben. Diese wiederum werten das Album noch mal auf, weil sie die musikalische Qualität des Duos aufzeigen. Hinzu kommen sympathische Momente, etwa ein Husten vor Songbeginn. So wird „Blossom" insgesamt zu einem würdigen Nachfolger von „Sadnecessary".
Albuminfos Milky Chance - Blossom
Künstler: Milky Chance
Albumname: Blossom
VÖ: 17.03.2017
Label: Vertigo Berlin
milkychance.net
Fotos: Promo