Mensch, was ist denn mit denen los? Mando Diao sind in neuer Besetzung zurück und enttäuschen auf ihrem neuen Album „Good Times" komplett.
Mit Gustaf Norén hat sich einer der Frontmänner 2015 aus der Band verabschiedet, Björn Dixgård steht damit jetzt uneingeschränkt im Mittelpunkt. Mit Jens Siverstedt gibt es allerdings auch einen neuen Gitarristen. „Klassische Tugenden" wurden uns für das neue Album versprochen, die Mando Diao nach diversen Experimenten in den vergangenen Jahren auch bitter nötig gehabt hätten.
Der Versuch, sich wieder dem schmissigen Indie-Rock in die Arme zu werfen, misslingt allerdings. Die erste Single „Shake" nährte entsprechende Hoffnungen noch durch ihre Tanzbarkeit und einen spannenden Aufbau.
Ob Hörer des neuen Albums aber überhaupt bis zu diesem Song durchhalten, ist fraglich. Der Opener „Break Us" ist eine Klavierballade, die zu früheren Zeiten höchstens als Abschluss- oder Bonustrack getaugt hätte. Heute ist er ein befremdlicher Einstieg in ein Album, das erstaunlich lust- und inspirationslos daherkommt.
„All The Things" und „Good Times" verwirren mit Geschrei und zünden ansonsten überhaupt nicht. Die ganz schlimm verzerrte Stimme, die bei „Money" von „Money, money, money" (Wie einfallsreich für eine schwedische Band!) quiekt, passt zur Schlichtheit des Songs.
„Watch Me Now" ist im Kontext des Albums ein okayer Popsong, bleibt im Gesamtwerk von Mando Diao aber auch komplett blass, was die ganze Misere ihres aktuellen Schaffens zeigt.
Anschließend versuchen es die Schweden noch mit einigen ruhigen Tönen, die komplett seicht dahinfließen und keinerlei Qualitäten besitzen. Das ist verdammt schade, wenn es denn wirklich der Plan war, an alte Tugenden anzuknüpfen. Denn das gelingt Mando Diao mit „Good Times" leider überhaupt nicht.
Albuminfos Mando Diao - Good Times
Künstler: Mando Diao
Albumname: Good Times
VÖ: 12.05.2017
Label: Warner
mandodiao.com
Fotos: Charli Ljung und Promo