Mit "Changes" legt Ilse DeLange fast in Rekordzeit ein neues Album nach. Dabei arbeitet die Niederländerin allerdings mit einem kleinen Trick.
"We gotta make changes, even if they change us." Der Text im Titeltrack, der zugleich die erste Single des Albums war, ist geradezu prophetisch in Corona-Zeiten. Geschrieben hat die 43-Jährige ihn natürlich schon, bevor das Leben der Menschen diese unerwartete Wendung genommen hat. Und doch ist es ein guter, weil sympathisch-poppiger und vor allem optimistischer Soundtrack.
Während dieser Turn natürlich nicht zu planen war, ist "Changes" in vielen anderen Hinsichten sehr berechenbar. Vom düsteren Country-Album "Gravel & Dust" im vergangenen September kommt Ilse DeLange dieses Mal zurück zum Pop. "Flow" oder "Way Back Home" sind stimmgewaltig und können problemlos im Radio laufen. Mit "Homesick" ist auch eine klassische Ballade dabei.
Neben "Changes" ist der zweite große Hit aber schnell ausgemacht: "Wrong Direction", das Duett mit Michael Schulte. Zwei starke Stimmen, zwei starke Persönlichkeiten und ein guter Song - da kann wahrlich nichts schiefgehen.
Und dann hat sich die Niederländerin noch etwas Besonderes ausgedacht: Die letzten vier der insgesamt zwölf Tracks auf dem Album sind recycelte Hits aus ihrer langen Karriere. "Miracle" war vor über zehn Jahren der Durchbruch und die erste Nummer-Eins-Single in der Heimat, "The Great Escape" ist sogar noch älter. Mit "Lay Your Weapons Down" und "Where Dreams Go To Die" hat sie zudem zielsicher die jeweils besten Songs der vergangenen beiden Alben rausgepickt.
Insgesamt schmälert diese Auswahl natürlich etwas die Freude über ein neues Album, wenn es einem alte Songs unterjubelt. Andererseits ist der Kniff natürlich vor allem für das deutsche Publikum, das Ilse gerade durch die Teilnahme an "Sing meinen Song" entdeckt, spannend. Und musikalisch ist sie auch dieses Mal wieder über jeden Zweifel erhaben.
Albuminfos Ilse DeLange - Changes
Künstler: Ilse DeLange
Albumname: Changes
VÖ: 15.05.2020
Label: Universal Music
ilsedelange.com
Fotos: Paul Bellart und Promo