CD-REVIEW: Duke Garwood – Garden Of Ashes

Von Bleistiftrockerde
Kein bisschen Horrorshow

„In einer Welt voller Schmerzen und Wahnsinn müssen wir besser sein als je zuvor", sagt Duke Garwood, Blues-Sänger aus London. Wütende Musik brauche es aktuell nicht. Sein sechstes Album „Garden Of Ashes" fällt entsprechend ruhig aus.

„Jeder kann den TV anschalten und die Horrorshow sehen. Man muss sie nicht auch noch durch die Stereoanlage hören", so Garwood. Und deshalb legt er elf wunderbar entschleunigende Songs vor.

Scheinbar endlose Weite hat die Musik, beginnend mit „Coldblooded". Es geht ein bisschen schleppend voran, der Blues und die Country-Stimme sind omnipräsent.

Dieses Muster findet sich im Prinzip auf allen Tracks von „Garden Of Ashes", mit dem übrigens der abgebrannte Paradiesgarten gemeint sein soll. Dennoch bieten sich viele Variationen des Duke-Garwood-Blues: Mal ist die Akustik-Gitarre der bestimmende Part wie beim kurzen und sanften „Sing To The Sky", dann gibt er mit Frauenchor im Hintergrund den sympathischen Erzähler („Blue").

Größtes Manko des Albums: An manchen Stellen ist es leider etwas zu einschläfernd - für eine einsame nächtliche Fahrt über die Autobahn daher eher nicht zu empfehlen.

Und so gibt es dann wirklich auch ein Schlaflied, das seinen Namen „Sleep" verdient hat und durchaus intensiv ist. Bei „Hard Dreams" flüstert Garwood fast nur noch. „Sonny Boogie" will sich als Tanz-Song verstehen, ist dabei aber düster unterwegs.

So hat der End-Vierziger sein Ziel erreicht und uns mit seinen elf Tracks erfolgreich von der schlimmen Welt da draußen abgelenkt. Auch wenn das Album eher nicht zum Klassiker taugt, hat der „Bluesmann" damit ganze Arbeit geleistet.

Albuminfos Duke Garwood - Garden Of Ashes

Künstler: Duke Garwood
Albumname: Garden Of Ashes
VÖ: 03.02.2017
Label: Heavenly Records
dukegarwood.co.uk

Fotos: Promo

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