Christian Kjellvander ist nach seinem 2013er Album „The Pitcher" wieder da. In der Zwischenzeit hatte er einen ziemlich morbigen Job, der sich nun auch auf dem neuen Album „A Village: Natural Light" widerspiegelt.
Kjellvander war auf der Suche nach einer möglichst handfesten Arbeit. Die fand er schließlich als Teilzeitkraft auf einem Friedhof. Für einen Singer/Songwriter ist das selbstverständlich Inspiration genug und so geht es auf dem neuen Album um das Dorf, in dem dieser Friedhof steht, im Angesicht des Lebens und des Todes.
Aber natürlich sind auch auf „A Village: Natural Light" viele typische Kjellvander-Elemente zu finden. Die dunkle, mitreißende Stimme ragt wie immer hervor. Gleich beim ersten Song „Shallow Sea" ist mit Christians Frau Karla-Therese eine weitere bekannte Stimme zu hören - sie hat ihren Mann bereits häufig auf Alben und live begleitet.
„Dark Ain't That Dark" zeigt den Kontrast zwischen schwermütiger Musik und dem Versuch, die Dinge doch etwas positiver zu sehen. Die Single „Midsummer" schafft das noch am besten, indem sie das Album zwischenzeitlich etwas aufweckt.
Der größte Teil des Albums ist allerdings düster - eben typische Herbstmusik. Der 40-jährige Schwede wirkt bei „Staghorn Sumac" regelrecht nervös und bei „Good Child" sehr bedrückt.
Nur neun Songs haben es auf das inzwischen siebte Studioalbum von Christian Kjellvander geschafft. Die Stücke sind ungewöhnlich lang und zum Teil auch sehr komplex, aber nicht überfordernd - es sei denn, der Zuhörer hat es nicht so mit Melancholie und Schwermut.
Beim letzten Song „Gallow" kommt dann aber doch noch ein Lichtblick. Nämlich in Form von Karla-Therese Kjellvander, die auch hier wieder einstimmt. Und so lässt sich „A Village: Natural Light" dann auch zusammenfassen: traurig, aber nie hoffnungslos.
Albuminfos: Christian Kjellvander - A Village: Natural Light
Künstler: Christian Kjellvander
Albumname: A Village: Natural Light
VÖ: 14.10.2016
Label: Tapete Records
christiankjellvander.com
Fotos: Simon Fessler und Promo