„Ich kann meine Musik nicht selber hören", antwortete AVEC vor einigen Wochen in unserem Fragebogen, als wir sie nach ihrem eignen Lieblingssong fragten. Schade eigentlich, denn auf ihrem Debütalbum „What If We Never Forget" gibt es viele schöne Songs zu hören.
Beim Lesen des Pressetextes stockt man allerdings kurz: AVECs Vorbild, als sie mit der Musik begann, soll Taylor Swift gewesen sein. Doch keine Sorge, diese Referenz besteht zum Glück nur auf dem Papier. Denn die Österreicherin hat ein Album mit Tiefgang und vielen verschiedenen Stimmungen aufgenommen.
Die glockenklare Stimme von AVEC überzeugt vom ersten Track an. Ihre zwölf Songs pendeln zwischen schwer und leicht, aber keiner fällt ab.
„Oh Boy" beschreibt eine Trennung mit viel Herzschmerz, ohne dabei zu kitschig zu wirken. In „Youth" geht es um Gedanken in der Kindheit - schwere Themen, die AVEC wunderbar umsetzt. Dabei helfen auch verschiedene Instrumente im Hintergrund: mal ist ein Klavier dabei, dann wieder eine Gitarre. Wenn es beschwingter wird, ist auch mal ein Klatschen oder Schnipsen zu hören.
Einer der stärksten Songs auf einem starken Album ist „Dead", das bei aller Schwere und Melancholie wunderschön und eindringlich ist - vom bezaubernden Gesang ganz zu schweigen.
In einem Interview hat AVEC einst einen bemerkenswerten Satz gesagt: „Mir ist es egal ob jetzt fünf, zehn oder hundert Leute da sind. Selbst wenn es nur eine Person ist, spiele ich gerne für diesen einen Menschen, und wenn es diesem gefällt, bin ich umso glücklicher." Und genau diese Hingabe hört man „What If We Never Forget" auch an. Schade nur, dass die Künstlerin selbst an ihren Songs keinen richtigen Gefallen findet.
Albuminfos AVEC - What If We Never Forget
Albumname: What If We Never Forget
VÖ: 23.09.2016
Label: Earcandy
facebook.com/officialAVEC
Fotos: Max Parovsky und Promo