CD-REVIEW: 1000 GRAM – Grebbestad [EP]

Von Bleistiftrockerde
Alles außer Boogie

„Vielleicht das ideale Album zur diesjährigen Sommeraffäre, kurz und heiß." So steht es im Informationstext zur EP „Grebbestad" von 1000 GRAM. Dem muss man allerdings widersprechen, denn mit dieser Musik möchte man mehr als nur einen Sommer verbringen.

1000 GRAM sind vier Musiker aus Berlin, Göteborg und Stockholm. Ihre EP „Grebbestad" besteht zwar nur aus fünf Songs, die sind aber allesamt recht lang.

Der beste von allen ist „Lite Som", der von Beginn an eine wunderbare Stimmung transportiert: Er ist herrlich verträumt und gleichzeitig kraftvoll, die E-Gitarren geben ordentlich Gas und der Aufbau des fast sechs Minuten langen Stückes überzeugt.

„Boogie Fusion" ist alles, aber kein Boogie. Dafür umgarnt er den Zuhörer mit bedächtiger Musik. „Longer Stay" punktet danach mit der großartig-traurigen Zeile „I've given you all, now I'm nothing".

Auf 28 Minuten bringt es die EP, selbst der kürzeste Song „MC Hale" ist immerhin knapp vier Minuten lang und glänzt ebenfalls durch einen treibenden Sound, der in seinen Bann zieht.

Ganz am Ende zeigen 1000 GRAM, dass sie sogar auf die Tanzfläche bitten können: Auf „So Do I So Do All" spielt sich das Schlagzeug in den Vordergrund und bewirbt sich um einen Platz auf der Playlist der örtlichen Indie-Disko. 1000 GRAM sollten mit dieser EP auf jeden Fall länger als nur einen Sommer tanzen.

Künstler: 1000 GRAM
Albumname: Grebbestad [EP]
VÖ: 06.05.2016
Label: Fixe Records
1000gram.com

Fotos: Nils Homann und Promo