CCPM in Japan und der Flughafen BER

CCPM in Japan und der Flughafen BER

Bild: David Niblack

Spätestens seit dem letzten Wochenende wissen wir einmal mehr, dass Projektmanagement in Deutschland nicht so einfach ist, wie von vielen geglaubt wird. Der neue Flughafen BER machte erneut negative Schlagzeilen. Wann dieses Prestigeobjekt fertiggestellt wird, ist zumindest mir völlig unklar. Klar ist nur, dass alles teurer wird und länger andauert als geplant. Ob der ursprünglich festgelegte Funktionsumfang in allen Details eines Tages bereitgestellt wird, steht wohl noch in den Sternen.

Doch warum tun wir uns so schwer mit (vornehmlich) öffentlichen Projekten?

Beim Flughafen BER hört man von ...
  • Baumängeln,
  • Planungs- und Kontrollmängeln, sowie einem
  • Versagen der Politiker.

Muss das sein? Gibt es keine anderen Möglichkeiten Großprojekte zu managen? Oder sind wir zu stolz, um von anderen Ländern zu lernen?

Betrachten wir das Beispiel JAPAN:

Dort wurde im Jahr 2005 ein einzelnes Bauprojekt in der Stadt Hokkaido, vom Japanischen Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus (MLIT) [1], auf Basis der TOC-Lösung CCPM, also Critical Chain Projektmanagement [2], erfolgreich durchgeführt.

Im Folgejahr wurden 15 weitere Projekte in der Stadt Hokkaido mittels des CCPM Ansatzes erfolgreich beendet.

Aufgrund der erfolgreichen Pilotprojekte wurde CCPM im Jahr 2007 in ganz Japan in 2.523 Projekten zum Einsatz gebracht. In 2008 waren es bereits über 4.000 Projekte.

Die überaus positiven Ergebnisse veranlassten die japanische Regierung daraufhin, CCPM verbindlich zum Standard bei allen öffentlichen Bauvorhaben zu machen. Dies sind ca. 30.000 Bauvorhaben pro Jahr


Was sind die Ergebnisse?

  • Die japanische Regierung spricht von einer "WIN-WIN-WIN" Lösung für alle Beteiligten. Diese Aussage bezieht sich auf die Bauindustrie, die Steuerzahler und die Regierung
  • Die durchschnittliche Projektdauer konnte bislang um 20-30% reduziert werden.
  • Die Budgets der Projekte werden nicht überschritten
  • Aufgrund der geringeren Projektlaufzeiten können manche Baufirmen das Doppelte an Aufträgen bewerkstelligen als zuvor, ohne die Ressourcen erhöhen zu müssen.
Zugegeben, die Lösung für Projekte nach der Engpasstheorie einzuführen, setzt die Bereitschaft voraus, bekannte Denkweisen umzustellen und die Themen anders anzugehen. Nicht jeder ist dazu bereit. 

Mit dem Buch "Theory of Constraints - Ein DO-IT-YOURSELF Baukasten für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) - PROJEKTE" [3], liegt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung vor, die aus meiner Sicht auch unseren Politikern und öffentlichen Entscheidern, die CCPM Prinzipien erläutert und ihnen den erfolgreichen Einsatz ermöglichen sollte. Jedoch besteht auch die Bereitschaft dazu, etwas zu ändern?


Ihr

Jürgen Kanz

www.juergen-kanz.de


Quellen:

[1] MLIT Ministry of Land, Infrastructure, Transport, Tourism, Japan, http://www.mlit.go.jp/en/index.html
[2] Theory of Constraints is Gaining Awareness and Success in Japan. Is This the Quality Movement All Over Again? http://pr.newsblaze.com/story/2012121102000100001.pr/topstory.html

[3] EIN DO-IT-YOURSELF Baukasten für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) - PROJEKTE, http://juergenkanz.blogspot.de/2012/11/ein-do-it-yourself-baukasten-fur-kleine.html

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