Ein Gastbeitrag von Anne Friederich.
Disclaimer: Dieser Artikel stammt nicht vom
Autorenteam des Oeffinger Freidenker.
In Deutschland gibt es
keine legale Möglichkeit, an legales Cannabis zu kommen. Nur in seltenen Fällen
darf von Ärzten Cannabis an Schmerzpatienten verschrieben werden, doch auch das
ist meist synthetisch produziert. Eine legale alternative für alle, die nicht
mehr weiter mit ihren Schmerzen und Leiden kämpfen wollen, könnte sich aber
eventuell schon bald im CBD
Öl zeigen. Das sogenannte
Cannabidiol (CBD abgekürzt) ist der Wirkstoff neben dem THC, der in der Planze am
effektivsten gegen Erkrankunken wirkt.
Im US-Bundesstaat
Kalifornien, wo medizinisches Marihuana legal ist und somit die Grenzen zum
Experimentieren für Pharmazieunternehmen viel offener sind als in Europa,
werden schon CBD-Produkte verkauft. Die Firma HempMedPX gehört zu einem der
Unternehmen, die den Wirkstoff zu Öl verarbeiten.
Anders als beim THC gibt
es keine berauschende Wirkung mit dem Cannabidiol. Das bedeutet: der Konsument
bleibt völlig bei sich und empfindet nicht die typische “High”-Wirkung der
Pflanze, wie sie etwa für den Freizeitkonsum benutzt wird. THC wirkt
psychoaktiv, erregend oder auch benebelnd. Das Cannabidiol hingegen beruhigt
vor allem das Gemüt.
Allerdings kommt das THC
weitaus häufiger in der Hanf-Pflanze vor als das CBD, und die beiden Wirkstoffe
verhalten sich zu allem Übel auch noch anti-proportional zu einander. Genauer
gesagt bedeutet das: je mehr THC in der Pflanze ist, desto weniger CBD hat man
davon. CBD hilft dabei erwiesenerweise gegen Übelkeit, Schmerzen und Entzündungen,
kann Panikattacken abwehren und bei Angstzuständen helfen. Kürzlich haben
Forscher sogar einen erheblichen Erfolg bei der CBD-Anwendung auf
Epilepsiekranke erzielen können.
Das CBD-Öl kann man sich
in Deutschland problemlos bestellen und für sich selbst anwenden, auch, wenn
die medizinischen Produkte weitgehend verschreibungspflichtig bleiben.
Trotzdem: bei CBD-Ölen, in denen der THC-Gehalt nicht über den vorgeschriebenen
Werten des Betäubungsmittelschutzgesetz liegen, gelten die Produkte nicht als illegal. Anbieter aus ganz Europa können deshalb ihre
CBD-Öle anbieten. Als Nutzer sollte man sich darüber informieren, wie die
Richtwerte sind und was in den Ölen tatsächlich enthalten ist, um sich nicht
doch ausversehen strafbar zu machen. In Deutschland darf die Arznei aber nicht
produziert werden.
Diese pflanzliche
Alternative zu den chemischen Giftkeulen, die chronische Schmerzpatienten (allen
voran diejenigen, die eine Chemotherapie machen müssen) sonst mit all ihren
Nebenwirkungen ertragen müssen, gilt heute als wichtig und richtig. Die
schonende Nutzung von CBD-Ölen in der Pharmazie und Forschung könnte bald auch
dafür sorgen, dass die Wirkstoffe in der kontroversen Cannabis-Pflanze noch mal
genauer betrachtet und eventuell schon bald ein weiterer Schritt in Richtung
Legalisierung gemacht werden kann.