"Catwoman" [USA 2004]


Scheißfilm hin, Scheißkino her: Manchmal muss man einfach freiwillig in den Abgrund hinabschauen und durch die cineastische Dunkelheit schreiten, um am Ende das Licht des guten Geschmacks sowohl zu erblicken als auch richtig schätzen zu können. "Catwoman" ist so ein Film, der Bodenschatz im Bodensatz aller Comicadaptionen. Nichts ist schmerzhafter für einen Mann – physisch wie psychisch gesehen –, wenn seine Klöten abgeschnitten werden, aber ebenso schmerzhaft kann es sein, Halle Berry in ihrer kalkulierbaren Entwicklung vom tölpelhaften Naivchen im Schlabberoutfit zur exaltierten Lack- und Lederamazone zu verfolgen, die sich ihren White Russian blank servieren lässt (eben ein anderes Wort für "Milch"). Um die problembehaftete Diskrepanz zwischen Nachtbestie und Tagesmädchen, auch psychologisch in Hinsicht zu einer Liebesbeziehung, zu umreißen, benötigt es kein Drehbuch, wie in "Catwoman" ersichtlich. Drehbuch? Pah! Wo auch? Catwoman jagt böse Buben aus der Kosmetikindustrie, versucht Pickel und Hautunreinheiten auszudrücken, weil sie zuvor von chemischem Abfall getötet und per ägyptischer Katze wiederbelebt wurde. Stakkatoschnitt und heiße Beats beflügeln den Film dahin, dass er nichts kann, weder Action noch Actionszenen, weder Sport noch Basketballsport, weder Filmen noch Kino. Mit orientalischen Trance-Songs, die sonst bei Wahrsagern und falschen Fünfzigern gespielt werden, suhlt sich "Catwoman" in ätherischen Ölen, die den hiesigen MTV-Videos dieser Welt ihre aufdringliche Klebrigkeit verkaufen. Der Hintern und die Brüse Berrys sind gut verpackt, was einzig und allein fehlt, ist die Verpackung der Verpackung, denn asiatische Profikiller, französisch wirkende Kotzbrocken-Chefs, zersplitterndes Glas, das zersplittert, bevor es zersplittert, und ein CGI-Schnurren besiegeln vor allem die Hölle, in deren Untiefen solche Filme gedreht werden. Sharon Stone ist irgendwie trotzdem grandios: Make-up bis zum Anschlag, weiße Haare, kühl und heiß, frisch der "Basic Instinct"-Wanne entstiegen und einer Marmorhaut, hart und unästhetisch, dem Drang verfallen, der Alterung zu entgehen; eine Selbstreflexion wider Willen.  
2 | 10

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