Die Einheit für Wirtschaft- und Steuervergehen (UDEF) der Policía Nacional hat heute Morgen auf Veranlassung des Richters José de la Mata der Audiencia Nacional und der Anti-Korruptionsbehörde eine Groß-Razzia mit über 200 Polizisten in 14 Immobilien des Pujol-Clans durchgeführt, nachdem sie Überweisungen von Geldern ungeklärter Herkunft entdeckte, welche die gesamte Familie Pujol belasteten. Unter Anderem wurde auch die Wohnung des Ex-Präsidenten in der Ronda General Mitre in Barcelona durchsucht, in der auch der Erstgeborene Jordi Pujol Ferrusola gemeldet ist. Pujols Anwalt tapfer zur Presse: „Sie fassen nichts an, was nicht dem Sohn gehört!“
07:55 h: Die Razzia beginnt in 14 Objekten die dem Pujol-Clan zu Wohn- oder Geschäftszwecken dienen. Die Polizei sucht neue Belege zu der illegalen Familien-Holding, die der Clan nach Informationen aus Andorra, seit 1991 in dem Pyrenäen-Steuerparadies heimlich unterhielt. Basis der Untersuchungen sind Ermittlungen die seit 2012 gegen den Sohn Jordi Pujol Ferrusola und dessen Ex-Frau geführt wurden, die zwischen 2004 und 2012 Devisen ungeklärter Herkunft im Wert von 32,4 Millionen Euro hin und her überwiesen und falsche Rechnungen ohne entsprechend erbrachte Gegenleistungen im Wert von 26 Millionen ausgestellt hatten, die von den Rechnungsempfängern jedoch anstandslos bezahlt worden seien…
Halbherzig durchgeführte Ermittlungen in der Vergangenheit führten selten zu konkreten Ergebnissen. Aber dann haben sich die Dinge geändert. Das Schatzamt der USA warf dem Zwergstaat Andorra und hier speziell der Banca Privada d’Andorra, BPA die Geldwäsche von Mafia-Geldern vor. Jetzt war die „Ka__e am Dampfen“! Spanien, genauer Madrid, Rajoy und seine PP halfen den Andorranern aus der Klemme und wie der Zufall es so will, seitdem kooperiert Andorra auf vertraglicher Basis mit Madrid und entzieht so u.a. auch dem Pujol-Clan die Geschäftsgrundlage. Der ermittelnde Richter de la Mata verfügt über tausende Seiten Bankdaten aus Andorra und es scheint jetzt eher recht unwahrscheinlich, daß der katalanische Familien-Mafia-Clan sich ein weiteres Mal unbehelligt aus der Affaire ziehen kann?
Die CAT-SEP-Partner des Artur Mas, darunter seine neue Parlamentspräsidentin Carme Forcadell und Oriol Junqueras beeilten sich im Radio der CDC und den Politikern ihr Vertrauen auszusprechen und äußerten Unschuldsvermutungen. SOLTEN sich aber die Vorwürfe bestätigen, dann müsse Artur Mas dies ERKLÄREN! Von „Verantwortung übernehmen“ wird noch immer nicht gesprochen. Was müsste da eigentlich noch alles passieren?
Im Grunde aber würden die Separatisten im Falle eines “nicht-zur-Verfügung-stehens” des Artur Mas für das Amt des künftigen Präsidenten wohl eher wenig trauern? Er kann ihnen nur noch wenig bis nichts bieten und kann sie andererseits aber auch nicht mehr erpressen, wie vor der Wahl des 27S geschehen. Das einzige, was er jetzt noch könnte, ist sich Stimmen für eine eigene Mehrheit “irgendwie, mit irgendwelchen Mitteln, von irgendwem” zu beschaffen. Was Schwarzgeld betrifft, dürfte die CDC in Catalunya wohl noch immer so schnell niemand übertreffen?
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http://www.elperiodico.com/es/noticias/opinion/clave-andorrana-4621572
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