“Am letzten Schöpfungstag sah der Herrgott, dass er im westlichen Mittelmeerraum eine gähnende Leere hinterlassen hatte. Vom Besten was er für sich selbst aufgehoben hatte, streute er ins Meer und stampfte mit dem Fuß darauf. Der Abdruck seiner Sandale blieb zurück. Und es entstand die Zweitgrößte Insel des Mittelmeers: Sardinien.” (Sardisches Zitat)
Wenn man dieses Sprichwort aus Sardinien ernst nimmt, dann ist Castelsardo der Abruck des zweiten Zeh, welcher gerne auch Ringzeh genannt wird, Gottes. Und wahrlich ist es ein Schmuckstück unter den kleinen Städten auf der größten italienischen Insel, welche man in nicht einmal zwei Stunden, etwa vom Flughafen München erreicht. Mit dem Auto hat man dann allerdings von Olbia aus noch ein gutes Stück zu fahren und über die kurvigen Straßen der bergigen Insel ist das auch wirklich alles andere als eintönig.
Wir selbst waren letzten Herbst mit dem eigenen Auto auf Sardinien, was zwar mit der Fähre etwas teurer war, aber wesentlich mehr Freiheiten bei unseren Ausflügen bot. Eines der Highlights unseres zweiwöchigen Aufenthaltes war zweifellos der Besuch des malerischen Castelsardo und genau das will ich Euch jetzt einmal in vielen bunten Bildern zeigen…
Schon bei der Anfahrt auf Castelsardo bot sich dieser fantastische Anblick
des bunt bebauten Felsens im Meer vor Sardinien.
Ein kostenloser Parkplatz war schnell gefunden und nach einer kurzen Orientierung…
…und einem stärkenden Cappuccino am Marktplatz wagten wir den anstrengenden Aufstieg.
Schlichtweg atemberaubend war das, was sich dort oben als Ausblick bot.
Ein traumhaftes Panorama entlang der Costa Paradiso war der Lohn für die Mühen.
(Bitte anklicken zum Vergrößern!)
Ganz oben auf den Fels gebaut steht die Festung von Castelsardo,
ehemals Castel Genovese, was auf die Erbauer aus Genua zurück führt.
Ein Blick auf den Marktplatz von Castelsardo.
In den typisch italienisch engen Gassen fahren keine Autos…
…und zahlreiche Restaurants bieten unaufdringlich ihr fischlastiges Angebot feil.
Eher ungewöhnlich bescheiden präsentiert sich die mittelalterliche Kirche von Santa Maria delle Grazie. Sie hat keine Front, nur einen Seiteneingang. In der Kirche befindet sich ein berühmtes Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert, der Cristo Nero (schwarzer Christus). Während meines Besuches war das Fotografieren in der Kirche nicht erwünscht und daher hielt ich mich daran.
Noch beeindruckender ist die Cattedrale di Sant’Antonio Abate, die Co-Kathedrale
von Castelsardo. Der Kirchturm ist ein ehemaliger Leuchtturm und von der Terrasse…
…hat man einen fantastischen Ausblick auf das Mittelmeer.
Bei guten Sichtverhältnissen kann man von hier am Golfo dell‘ Asinara über die
Straße von Bonifacio bis zu den weißen Felsen von Korsika sehen.
Der Eintritt in die wunderschöne Co-Kathedrale von Castelsardo ist kostenlos.
…und absolut sehenswert.
Über den kleinen Klostergarten an gelangt man dann in das Museum Ampuriense.
Auf engstem Raum präsentiert man hier absolut bezaubernd christliche Kunstwerke…
…und Schätze aus längst vergangener Zeit. Die paar Euro Eintritt ist der Besuch allemal wert.
Weiter zog es uns durch die malerischen Gassen von Castelsardo…
…zu einem wahrhaft üppigen späten Mittagessen mit einer ganzen Dorade,
einem Filet vom Schwertfisch und Scampi – alles frisch gegrillt und so lecker!
Gut genährt wagten wir den Abstieg und entdeckten auf dem Weg nach unten
noch eine Korbflechterin die Ihre selbst geflochtenen Kunstwerke anbot.
Ein kleiner Korb mit Deckel hatte es uns angetan und der wurde dann prompt auch als handgemachtes Andenken an Castelsardo und Sardinien gekauft, denn für die Korbflechterei ist die kleine Stadt weltberühmt. Im ortsansässigen Museo dell’Intreccio werden Stücke aus ganz Italien gezeigt, wir sparten uns aber den Besuch dort.
Ein letzter Blick hinauf zur beeindruckenden Festung von Castelsardo…
…und weiter ging es wieder hinab zum Marktplatz…
…wo die Eisdiele rechts im Bild eine köstliche Erfrischung für uns bereit hielt. 
Der faszinierende Anblick von Castelsardo in Kombination mit dem blauen Himmel
über Sardinien lies mich auch auf dem Weg zurück zum Auto einfach nicht los.
By the way: Alle Bilder von Castelsardo wurden nicht nachbearbeitet!
Auf dem Weg zurück zu unserem Ferienhaus machten wir dann noch einen kleinen Umweg über eine der wohl berühmtesten Sehenswürdigkeiten hier auf Sardinien:
Roccia dell’Elefante – der Elefantenfels!
In dem Naturdenkmal direkt an einer Hauptstraße nahe Castelsardo
auf Sardinien wurden bereits in der Steinzeit Gräber angelegt.
Ein absoluter Hingucker, dieser natürlich verwitterte Felsen auf Sardinien.
Mein Fazit: Ein Ausflug in das mittelalterliche Castelsardo gehört unbedingt zu jedem Urlaub im Norden von Sardinien. Die bezaubernde genuesische Altstadt auf dem Hügel hoch über dem Meer besitzt ihren ganz eigenen Charme und ein abschließender Abstecher zum Elefantenfelsen rundet den Tag in Italien gelungen ab.
Weiterführende Informationen gibt es übrigens auch auf der deutschsprachigen Webseite
http://www.castelsardoturismo.it/de
Disclaimer: Dieser Beitrag über Castelsardo wurde in keiner Form gesponsert. Den Tipp für diesen unvergesslichen Ausflug habe ich von der Webseite www.sardinien.com. Grazie Mille!
