CASINOS AUSTRIA "Ewige Ruhe" im Millionen-Jackpot-Prozess

9. OKTOBER 2012:

Außergerichtliche Einigung im "Jackpot-Prozess"

Der Zivilprozess um einen mutmaßlichen Jackpotgewinn in Höhe von 43 Millionen Euro (!)des Schweizers Behar Merlaku im Casino Bregenz ist ohne Urteil zu Ende gegangen. Die beiden Parteien einigten sich außergerichtlich, bestätigte Reinhard Flatz, Sprecher des Landesgerichts Feldkirch. Der Fall Merlaku machte in den vergangenen Monaten europaweit Schlagzeilen: Der Bodenleger aus der Schweiz bestand darauf, im März vergangenen Jahres an einem Automaten des Bregenzer Casinos den Jackpot geknackt und knapp 43 Millionen Euro gewonnen zu haben. Die Casinos Austria AG verweigerte aber die Auszahlung des Betrags und berief sich auf einen Softwarefehler. Der Schadenersatzprozess am Landesgericht Feldkirch wurde im vergangenen Jänner unter riesigem Medieninteresse aufgenommen. Der Streitwert belief sich auf fünf Millionen Euro. Zu Prozessbeginn zeigten sich die beiden Parteien wenig kompromissbereit. Nach damaligen Angaben von Merlakus Anwalt Thomas Kerle bot die Casinos Austria AG seinem Mandanten in einem Vergleich 500.000 Euro, "dieser Betrag steht aber nicht zur Diskussion", wie Kerle dezidiert feststellte. Beim zweiten Verhandlungstag im Juli wurde die Verhandlung nach wenigen Minuten erneut vertagt. In den darauffolgenden Monaten konnten sich die zwei Parteien offenbar auf einen Betrag einigen, der für beide Seiten akzeptabel ist. Gemunkelt wird von 1 Million Euro. Rechtsanwalt Thomas Kerle wollte die Einigung mit der Casinos Austria AG nicht kommentieren. "Es wurde ewiges Ruhen vereinbart", mehr könne und werde er dazu nicht sagen. BERICHT vom September 2011 :
Am Dienstag startete am LG Feldkirch der Zivilprozess, im dem ein 26-jähriger Bodenleger aus der Schweiz von der Casinos Austria AG insgesamt fünf Millionen Euro Schadenersatz fordert. Behar Merlaku hat im März 2011 an einem Automaten im Casino Bregenz den Jackpot geknackt und am Automaten knapp 43 Millionen Euro gewonnen. Die Casinos Austria AG verweigerte bisher die Auszahlung eines Millionenbetrags und beruft sich auf einen Softwarefehler.
Da kein Vergleich zustande kam, legte die Richterin mit den Rechtsvertretern der Parteien den Fahrplan für den weiteren Prozess fest. Am 27. April sind die Befragungen von Merlaku sowie dreier Casino-Mitarbeiter geplant, die den vermeintlichen Gewinn „miterlebten“. Zudem soll ein technisches Gutachten über den Automaten erstellt werden, anhand dessen sich möglicherweise der Ablauf des Spiels von Merlaku nachvollziehen lässt. Der Automat wurde nach dem vermeintlichen Jackpot vom Netz genommen und in ein Lager gestellt.
Weitere zu klärende Fragen sind, ob für Merlaku die bloß auf Englisch auf dem Automaten aufgedruckten Spielbedingungen verständlich waren bzw. ob für ihn erkenntlich war, dass es sich bei der Gewinnsumme von 43 Mill. Euro um einen Irrtum handeln musste. Den Casinos Austria zufolge beläuft sich der Höchstgewinn an einem solchen Automaten auf 4500 Euro. Laut Anwalt Thomas Kerle habe die Casinos Austria AG seinem Mandanten 500.000 Euro geboten, „dieser Betrag steht aber nicht zur Diskussion“.


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