[...] Obwohl sich bei Peirces Neurenovierung des emanzipatorischen Psychodramas nichts abschauen lässt, was formal erfindungsreich, im Vergleich zum stilistisch ausladenden De-Palma-Vorgängerfilm schlichtweg neu hinzugedichtet wäre, fällt zuerst die Überakzentuierung der Tonspur auf. Hier ein künstlich verstärkter Jump Scare (Mutter tot, oder doch nicht?), dort der sichtlich hochgeschraubte, verschwenderische CGI-Zerstörungsporno. Neben Internet, Smartphone (na klar) und üblichen Hauruck-Metaphern (Blut auf der Bibel!) weiß der Film um seine Attitüde. "Ihr-Vollidioten-sollt-jetzt-gefälligst-erschrecken!"-Momente geben sich dabei die Klinke in die Hand. Mit dem Kopf gegen die Wand, anstupsen hilft nicht mehr. Die Musik donnert, wartend auf den vermeintlichen Knall. "Carrie" ordnet sich insofern seinen Brüdern und Schwestern unter. Der Film ist auf Makellosigkeit geeicht, auf eine sichere Nummer. Das macht ihn klinisch. [...] Einmal Grauen und Aufregung, bitte!
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