Recht erfolgreich lief das Remake Carrie Ende letzten Jahres in unseren Kinos und das war zumindest für mich nicht selbstverständlich. Immerhin hatte Regisseurin Kimberly Peirce sich einen Stephen King – Roman als Vorlage ausgesucht, zu dem es ausnahmsweise schon eine gute, für mich sogar sehr gute, Verfilmung gibt. Die Rede ist natürlich von Brian de Palmas Klassiker Carrie – Des Satan jüngste Tochter aus dem Jahr 1976 mit Sissy Spacek und Piper Laurie in den Hauptrollen. Ob der Film da mithalten konnte? Meine Meinung dazu gibt es im Fazit.
Inhalt:
Die Teenagerin Carrie White (Chlöe Grace Moretz) hat es nicht ganz leicht. Als ob die Pubertät allein nicht schon schlimm genug wäre, wird sie auch noch von ihrer unfassbar strengen und religiösen Mutter Margaret (Julianne Moore) aufgezogen. Der ist nämlich alles, was anderen jungen Leuten gefällt, ein großer Dorn im Auge und möchte Carrie von all den “Sünden” möglichst fern halten. Oft auch au drastische Weise. Beim Versuch sich zu wehren, merkt diese aber eines Tage, dass sie aussergewöhnliche Kräfte besitzt…
Fazit:
Selten hatte ein Film solch einen schweren Stand bei mir. Ich muss nämlich zugeben, dass ich Carrie irgendwie schon vom ersten Trailer an das Versagen gewünscht hatte. Zum einen deshalb, weil ich die häufige Aufgussware aus Hollywood relativ peinlich und ideenlos finde und ich so oft schon vor dem Film negativ eingestellt bin. Sicherlich ist es schwierig, immer neue Ideen zu bringen, aber als Lösung darauf ein Remake nach dem anderen aus dem Ärmel zu schütteln, gefällt mir eben nicht. Der Hauptgrund meines Grolls gegen diesen Film hängt damit dann auch unmittelbar zusammen, denn ich sah nach Brian de Palmas Verfilmung überhaupt keinen Grund, die Geschichte nochmals aufzurollen.
Hat sich meine Einstellung dazu geändert? Nein, denn dieser Meinung bin ich nach der Sichtung immer noch. Weltbewegend neues wird nämlich nicht gezeigt und vor allem auch nichts Besseres. Wer jetzt aber auf einen Totalveriss von mir wartet, wird ebenfalls enttäuscht. Denn schlecht fand ich Carrie nicht. Ohne das Original fände ich ihn vielleicht sogar recht gut, aber da sich das Remake bis auf kleine Änderungen stark an die Vorlage gehalten hat, musste ich ja zwangsläufig vergleichen. Und da hat das Remake gegen das Original eben zumindest für mich nicht den Hauch einer Chance. Zu beeindruckend und nachhaltig im Gedächtnis blieben mir vor allem Sissy Spacek und die Bilder von Brian de Palmas Werk. Da kann die talentierte Chlöe Grace Moretz noch so grimmig schauen, aber für mich ist sie eben mehr das Hit-Girl aus Kick-Ass als eine unheimliche Carrie White. Aber fairerweise hätte diesen Part für mich auch keine besser als Sissy Spacek verkörpern können. Anders jedoch Julianne Moore, welche die Mutter sehr überzeugend gespielt hat und für die unheimlichsten und stärksten Momente in Carrie gesorgt hat.
Leider aber war mir der Rest zu sehr auf neu getrimmt und vor allem der Abschlussball und das Finale ist so voller technischen Spielereien, dass ich wehmütig an das Original zurück gedacht habe. Blutiger ist eben bei weitem nicht besser. Zudem kommt erschwerend die schon genannte Tatsache, dass hier nicht viele neue Wege eingeschlagen wurden und das verstärkte wiederum die Frage bei mir, warum man den Film gemacht hat.
Und trotz dieser negativen Punkte, bekommt Carrie am Ende eine Wertung von mir, die nicht wirklich schlecht, ja sogar leicht über dem Durchschnitt liegt. Eine Empfehlung ist der Film aber nicht für alle, im Gegenteil! Ich spalte das Ganze mal in zwei Lager auf. Vor allem diejenigen, die wie mein Kollege Michael mit älteren Filmen eher wenig anfangen können, werden bei Carrie sogar eher auf ihre Kosten kommen, als beim Original. Wer aber Brian de Palmas Klassiker mag, wird dagegen bei den auf stylisch und auf cool getrimmten Bildern gelangweilt mit dem Kopf schütteln.
Chris Wertung zu Carrie:
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