Quelle: Helmut Mühlbacher
„Die Gegenwart hat einen Vorteil gegenüber allen anderen Zeiten
– sie ist Deine eigene."
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,heute möchte ich Euch eine kleine Geschichte von Martin Rutte erzählen:
„Nur zwanzig Minuten“
„Er war der Geschäftsführer einer großen, erfolgreichen Werbefirma und ich war ein junger Unternehmensberater. Ich war ihm von einem seiner Mitarbeiter empfohlen worden, der die vorzügliche Qualität meiner Arbeit kannte und der Ansicht war, dass ich etwas anzubieten hätte.
Ich war nervös. Zu diesem Zeitpunkt meines noch jungen beruflichen Werdegangs kam es nicht oft vor, dass ich mit der Geschäftsführung persönlich sprach.
Der Termin war für zehn Uhr angesetzt und sollte eine Stunde dauern, Ich war schon früher da. Punkt zehn wurde ich in einen großen luftigen Raum mit leuchtend gelber Polstergarnitur gebeten. Der Geschäftsführer hatte die Ärmel hochgekrempelt und blickte mich unfreundlich an. „Sie haben nur zwanzig Minuten“, kläffte er mich an.
Quelle: Karin Heringshausen
Ich saß da, ohne ein Wort zu sagen.
„Ich sagte, Sie haben nur zwanzig Minuten.“
Erneut keine Reaktion.
„Ihre Zeit läuft Ihnen davon. Warum sagen Sie nichts?“
„Es sind meine zwanzig Minuten“, antwortete ich, „ich kann mit ihnen machen, was ich will.“
Er brach in lautes Gelächter aus. Danach unter hielten wir uns anderthalb Stunden lang und ich bekam den Auftrag.“
Ihr Lieben,
Durch meine berufliche Tätigkeit als Lektor habe ich viel mit Studentinnen und Studenten zu tun.
Ich korrigiere Ihre Seminar-, Haus-, Examens- und Diplomarbeiten. Dabei sehe ich meine Aufgabe darin, nicht nur die Rechtschreibe-, Satzzeichen- und Grammatikfehler in den Arbeiten zu verbessern, sondern gleichzeitig die jungen Studentinnen und Studenten auch zu motivieren.
Manche Studentin, mancher Student ist nach einem langen Studium entmutigt und steht ziemlich mutlos vor der Abschlussarbeit des Studiums. Ich versuche dann, diese jungen Menschen zu ermutigen, ich helfe ihnen, an sich selbst und ihre Fähigkeiten zu glauben, ich unterstütze sie, damit sie nicht aufgeben und ihre Arbeit erfolgreich abschließen.
Nach dem Studium suchen diese jungen Menschen oft lange Zeit vergeblich nach einer geeigneten Anstellung. Sie schicken mir dann ihre Bewerbungen und ich helfe ihnen, diese so zu formulieren, dass sie zumindest zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden.
Ob man in einem Vorstellungsgespräch allerdings so forsch vorgehen kann wie der junge Mann in unserer heutigen Geschichte, daran habe ich allerdings meine Zweifel.
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Was der junge Mann in unserer heutigen Geschichte allerdings richtig macht, ist, dass er erkennt, dass es in einem Vorstellungsgespräch vor allem darauf ankommt, die eigene Persönlichkeit zu präsentieren.
Viele Menschen, die zu einem Bewerbungsgespräch gehen, sind deshalb erfolglos, weil sie in dem Bewerbungsgespräch versuchen, so zu sein, wie sie glauben, dass ihr Gegenüber das erwartet.
Erfolg in einem solchen Gespräch hat aber nur derjenige, der zeigt, was in ihm steckt, der seine Persönlichkeit entfaltet und seine Ansichten und Wertvorstellungen mitteilt.
Bei allem, was wir tun, ist es ganz wichtig, dass wir darauf achten, wir selbst zu sein, dass wir lernen, auf unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche, unsere eigenen Sehnsüchte und Träume zu achten.
Auf dem Weg zu uns selbst, zu unserem eigenen kleinen Glück kann uns vor allem unsere Freizeit helfen. Wir sollten dann zur Ruhe kommen, in uns hineinhorchen und uns fragen: Was möchte ich jetzt tun? Worauf habe ich Lust? Wonach sehne ich mich?
Gerade, was die Freizeit betrifft, gehen wir oft den falschen Weg.
Natürlich ist es gut, mit unseren Bekannten und Freunden, unseren Verwandten und vor allem mit unseren Lieben, unserer Partnerin, unserem Partner, unseren Kindern und Enkelkindern etwas zu unternehmen und für sie da zu sein. Aber wir brauchen auch Zeiten der persönlichen Erholung, des Ausspannens, Zeiten, in denen wir auf unsere Wünsche und Sehnsüchte achten.
Aber allzu oft werden wir auch in unserer Freizeit von anderen Menschen vereinnahmt:
„Lass uns doch einmal einen schönen Ausflug machen!“
„Wollen wir gemeinsam ins Kino gehen?“
„Ich hätte jetzt große Lust auf eine Partie Schach mit Dir!“
Alle das sind lieb gemeinte Aufforderungen und Anregungen, gegen die im Grunde nichts einzuwenden ist. Entscheidend ist aber, dass wir darauf achten, dass wir selbst nicht dabei zu kurz kommen, dass wir darauf achten, dass auch unsere eigenen Wünschen und Bedürfnisse erfüllt werden.
Denn nur derjenige, der die richtige gute wertvolle Balance in seinem Leben findet, also zum einem seinen Lieben und Freunden Zeit schenkt und sich zum anderen auch Zeit für sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche nimmt, wird zufrieden und glücklich werden und das Leben genießen können.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch eine heitere, eine zufriedene neue Woche mit Zeit für Euch selbst und Eure Wünsche und Hoffnungen, Träume und Sehnsüchte.
Ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen