Carmen Brablec, Expertin für Karriere-Styling

1. „Frau, bist du ne Marke?“ Unter diesem Titel steht der erste Teil Ihrer Kolumne auf den Seiten der women&work Messe, über den ich auf Sie aufmerksam geworden bin. Darin heißt es, jede von uns ist eine Marke. Wieso beklagen dann gerade häufig Frauen, dass Ihr Markenwert im Berufsleben oft nicht wahrgenommen wird?

Weil sich die meisten Frauen nicht bewusst sind, was sie eigentlich zu bieten haben. In meinen Einzelcoachings wird das immer wieder deutlich. Bei der Markenerarbeitung nimmt die Aufstellung der eigenen Leistung und Stärken immer den Hauptteil der Zeit in Anspruch. Frauen gelten als Multitasker, dabei verlieren Sie oft Ihre Kernkompetenz aus den Augen. Und  wer nicht für eine bestimmte Leistung steht, der wird übersehen.

 

2. Sie sind Expertin für Karriere-Styling. Bei dem Begriff dachte ich als berufstätige Mutter sofort an die durchgestylten Business-Moms, die man auf den Stockfotos so oft findet. So eine Karriere-Mama möchten jedoch die wenigsten sein. Was also bedeutet Karriere-Styling genau?

Es bedeutet, seine Kompetenzen sichtbar zu machen. Wir sind visuell veranlagt. Im Bruchteil einer Sekunde gleicht unser Gehirn Informationen, die wir haben, mit der visuellen Wahrnehmung ab. Jede Diskrepanz wird als negativ wahrgenommen. Und bei Bewerbungen hat man nur eine Chance.

 

3. Selbstmarketing und Selbstpräsentation, wie geht das ohne Schaumschlägerei und unangenehme Selbstbeweihräucherung, vor allem für berufstätige Mütter, die gelegentlich dazu neigen, an sich zuletzt zu denken?

Es geht eben nicht darum, sich selbst zu beweihräuchern und zu erzählen, wie toll man ist. Ein gut aufgebautes Selbstmarketing aktiviert andere dazu, das für Sie zu übernehmen. Selbstmarketing soll Sog-Wirkung erzeugen und bedeutet nicht Klinken zu putzen.

 

4. Wo wird gerade bei Ratschlägen sind: Welche klassischen Karrieretipps für Frauen und speziell für Mütter sind Ihnen schon untergekommen, über die Sie nur herzlich lachen konnten?

Dass Frauen ihre weiblichen Reize einsetzen sollen, um weiter zu kommen. „Sex sells“ nur in der Werbung, nicht im Berufsleben. Sobald Sie den Stempel aufgedrückt bekommen, “die kann nix, denn sie muss mit ihren Reizen kokettieren”, hat eine Frau in dem Betrieb verloren. Das heißt bitte nicht in Sackleinen kleiden. Sie dürfen sich sexy fühlen, aber das geht ohne nackte Haut genauso gut und ist erfolgreicher in Bezug auf eine seriöse Karriere.

 

5. „Verschaffen Sie Ihrer Kompetenz den richtigen Auftritt“, steht ganz oben in Ihrem Blog, deshalb zum Schluss die Bitte um ganz praktische Hilfe für den stressigen Mütteralltag. Gibt es ein paar Tipps für den richtigen Auftritt, die man leicht und ohne großen Aufwand umsetzen kann?

  1. Achten Sie auf korrekte Passform! Nie zu lange Ärmel, zu große oder zu enge Kleidung. Und wenn Sie zunehmen und ein Problem mit der neuen Größe haben, dann schneiden Sie das Schild hinten raus und schreiben die Wunschgröße rein. Hautsache, Sie sehen gut aus und fühlen sich auch so.
  2. Tragen Sie Kleidung, die Sie sichtbar macht. Komplimente wie: ‚Die neue Bluse ist aber chic‘ statt ‚Du siehst in der neue Bluse gut aus.‘, geben Hinweis darauf, was mehr auffällt. Es sollten immer Sie sein! Solange wir für Kleidung zahlen, die wir tragen, sollte sie uns zur Geltung bringen und nicht umgekehrt.
  3. Perfekte Absätze. Abgelaufene und beschädigte Absätze sind ein Zeichen für wenig Blick für Details und wenig Selbstachtung. Warum sollte man Ihnen denn wertvolle Projekte übertragen, wenn Sie nicht auf Ihre eigenen Wertanlagen achten?!

 

5 Fragen an... Carmen Brablec, Expertin für Karriere-Styling

 

Zu guter Letzt: Wo kann man Sie im Netz überall finden, wenn man mehr von Ihnen lesen möchte und gibt es etwas, das Sie unbedingt noch loswerden möchten?

Auf meinen beiden Blogs: Markenbotschafter-Blog.de und Optische-Kompetenz.de

Meiner Webseite: www.CarmenBrablec.de

Social Media: Facebook, xing, Twitter,

Im Fernsehen: www.sylter-fernsehen.de

Liebe Frauen, bitte hört auf, euch gegenseitig als Konkurrentinnen zu sehen. Nehmen wir uns ein Beispiel an den Männern  in dem Bereich. Arbeitet zusammen und nutzt Synergien! Und – das geht damit einher – lasst  das Drama raus aus dem Business. Wenn Sie nicht befördert werden, ist das selten persönlich gemeint. Es wird oft der befördert, der sich besser verkauft und Mehrwert für die Unternehmensziele geschaffen hat. In einer Anwaltskanzlei heißt das neue Mandanten akquiriert, im Vertrieb das Umsatzziel übertroffen…


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