Captain America – Film-Review
Nach der ersten bekannteren Realverfilmung aus dem Jahr 1990 hat sich jüngst der Regisseur Joe Johnston daran gemacht, die Anfänge des Comic-Superhelden Captain America erneut auf die Leinwand zu bringen. In den Hauptrollen sind neben Chris Evans als „Captain America“ und Hugo Weaving als dessen Erzfeind „Red Skull“ alias „Johann Schmidt“ auch Hayley Atwell als Agent Carter und Tommy Lee Jones als Colonel Jester Philips in dem Film zu sehen.
Die Geschichte spielt in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der von einem Experiment äußerlich entstellte, aber mit sagenhaften Kräften ausgestattete deutsche Nationalsozialist Johann Schmidt hat es sich nach einer Überwerfung mit seinem vormaligen Gönner Adolf Hitler zum Ziel gesetzt, mit dem von Hitler ins Leben gerufenen Rüstungsprojekt „Hydra“ die Weltherrschaft an sich zu reißen. Auf der anderen Seite der Erdkugel arbeiten indessen US-amerikanische Militärs fieberhaft daran, das Mittel, das dem berüchtigten „Red Skull“ zu seiner Macht verholfen hat, zu perfektionieren. Und suchen einen geeigneten Kandidaten, an dem sie es testen können.
Hier kommt der junge Steve Rogers ins Spiel, der schon seit Jahren davon träumt, im Dienste des US-Militärs das Böse in der Welt zu bekämpfen, aber wegen seiner körperlichen Schwäche immer wieder ausgemustert wird. Beim Supersoladten-“Casting“ zwar nach wie vor einer der körperlich schwächsten Teilnehmer, wird Rogers dennoch wegen seiner sonst sehr ausgeprägten Tugenden – Mut und Aufopferungsbereitschaft – zum Probanden für das Experiment erkoren – und zugleich auch zum Hoffnungsschimmer der Vereinigten Staaten und der ganzen Welt auf ein Ende der Hitler- und Hydradiktatur in Europa.
Captain America ist geboren – zu Beginn allerdings nur als Werbefigur für die amerikanische Rüstungsindustrie. Bald kommt es auch schon zum Druck von Comic-Heften über die Kunstfigur „Captain America“ und der vormalig vom Militär abgewiesene Roger Waters wird zum Kriegshelden – ohne selbst je einen Fuß auf ein Schlachtfeld gesetzt zu haben.
Als Rogers davon Wind bekommt, dass die 107. Division der Amerikaner, der auch sein bester Freund angehört, in Österreich von den Nazis auseinandergenommen wurde, macht er sich allein auf den Weg, die gefangenen Soldaten – einschließlich seines verschollenen Freundes – zu befreien; mit Erfolg. Kaum im US-Lager zurück, wird aus der zunächst nur milde belächelten Kunstfigur Wirklichkeit: Captain America wird zum amerikanischen Helden. Mit der neu erhaltenen Befehlsgewalt stellt Rogers sich sein Team zur Vernichtung der „Hydra“ aus den ehemals Gefangenen zusammen, um dem deutschen Machtstreben ein Ende zu bereiten. Die Mission gelingt, die „Hydra“ wird zerschlagen und ihr Anführer Johann Schmidt alias „The Red Skull“ wird in einem fulminanten Endkampf außer Gefecht gesetzt.
Unmittelbar danach wird Rogers bei dem – erfolgreichen – Versuch, das Flugzeug, in dem der Kampf mit seinem Erzfeind stattgefunden hat, vor dem Einschlag in menschenbewohnte Gegenden abzulenken, für 70 Jahre im Eis eingeschlossen. Am Ende erwacht der irritierte Held in einem New Yorker Appartment des 21. Jahrhunderts und wird von Nick Fury höchstpersönlich gebeten, seiner Truppe aus Superhelden beizutreten – die “Rächer”.
Der Bluray Film Captain America hält sich zwar – im Gegensatz zu manch anderen Verfilmungen – in wesentlichen Teilen an die Comic-Vorlage, bleibt dabei aber insgesamt eher blass und oberflächlich. Was übrigens keine Schande sein muss: Der Film “Captain America – The First Avenger” bleibt sympathisch bodenständig und erinnert in Teilen an die herrlichen Trash-Movies der 80er und 90er Jahre. Wer tiefsinnige Dialoge und ambivalente Charaktere sehen will, sollte sich diesen Film zwar besser nicht ansehen. Für einen gut unterhaltenen Kinoabend reicht’s aber allemal.
Trailer Captain America
- Regisseur:Joe Johnston
- Darsteller: Chris Evans, Samuel L. Jackson, Hugo Weaving
- FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
- Studio:Paramount Home Entertainment
- Erscheinungstermin:19. Dezember 2011