Wer sich jedoch einmal selbst fragt, wo er stünde, hätte er nicht all die Möglichkeiten dieses Bildungssystems gehabt, versteht schnell, wie wichtig und essentiell Bildung für den persönlichen Werdegang, die eigene berufliche Situation und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist. Eine Verweigerung des Rechts auf Bildung hätte für jeden verheerende Konsequenzen.
Im Iran müssen sich junge Menschen jedoch genau mit dieser Realität abfinden: Systematisch wird ihnen der Zugang zu Universitäten verweigert. Und das nicht, weil es sie nicht gibt, sondern, weil diese jungen Menschen eine andere politische Meinung oder eine vermeintlich falsche religiöse Zugehörigkeit haben.
Die iranische Regierung setzt den Ausschluss von Bildung systematisch als Mittel ihrer Unterdrückungspolitik ein. Studentische Aktivisten, FrauenrechtlerInnen, MenschenrechtsverteidigerInnen, Blogger und Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten wie die der Bahá’í werden für ihr zivilgesellschaftliches Engagement mit dem Rauswurf aus Universitäten oder ihrer Nichtzulassung bestraft. So stehen derzeit die Angehörigen der Bahá’í-Religion, die sich für das Bahá’í Institute for Higher Education engagieren, einem Bildungsnetzwerk der iranischen Bahá’í-Gemeinde, unter starkem Verfolgungsdruck.
Ihnen allen mutwillig den Zugang zu Universitäten zu verwehren, nimmt ihnen nicht nur ihre persönlichen Zukunftschancen. Die gesamte Gesellschaft nimmt Schaden.
Es gibt Situationen im Leben, die nicht durch die von Unrecht betroffenen Menschen allein bewältigt werden können. Die Jugendlichen im Iran zählen dazu, und sie benötigen dringend die Unterstützung all derjenigen, die das Menschenrecht auf Bildung weltweit umgesetzt sehen möchten.
zur Aktionsseite: http://can-you-solve-this.org/de/
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