Madagaskar ist ein Naturparadies, landschaftlich reizvoll und extrem vielseitig. Die Insel bietet zahlreiche Möglichkeiten, die einzigartige Flora und Fauna auch zu Fuß zu erkunden.
Wanderer, Rucksacktouristen und Outdoor-Liebhaber, die Madagaskar auf eigene Faust bereisen und mit Zelt unterwegs sind, sollte auf einige Dinge achten, wenn sie ihr Zelt aufschlagen und campen möchten.
In den fast 50 Naturparks, Schutzgebieten und Nationalparks Madagaskars, die für Reisende zugänglich sind, können Reisende mit einem lokalen Guide auf Beobachtungstour gehen. Meist dauern Touren in den Parks zwischen einer Stunde und einem Tag. Doch Madagaskar bietet auch schöne Wandermöglichkeiten und Trekkingtouren durch beeindruckende Landschaften, die mehrere Tage dauern.
In den Nationalparks ist Zelten grundsätzlich möglich.
In den vielen Parks wie Isalo, Ankarana und Montagne d’Ambre gibt es ausgewiesene Camping-Areale. Erwarten Sie dort aber keine Ausstattung, wie Sie es von europäischen Campingplätzen kennen. Es gibt dort lediglich überdachte Kochstellen, und hin und wieder ein paar Sitzmöglichkeiten. Selten findet man hier ein Klohäuschen und geschlossene Räume (so in Montagne d’Ambre). Reisende, die in Nationalparks im Zelt übernachten möchten, müssen sich bei der Parkverwaltung anmelden, den Parkeintritt für die entsprechende Aufenthaltsdauer entrichten und für diese gesamte Zeit auch von einem lokalen Guide begleitet werden. „Wild campen“ ist verboten in den Naturreservaten der Insel.
Ist man hingegen unterwegs in den oft sehr zersiedelten Gegenden Madagaskars, vor allem im Westen der Insel, dann ist das Zelt oftmals die einzige Möglichkeit zu übernachten. Dies ist zum Beispiel bei Flussfahrten auf dem Tsiribihina- oder Mangoky-Fluss der Fall. Aus Sicherheitsgründen sollte man immer mit einem Guide unterwegs sein, wenn man in freier Wildbahn zelten möchte. Er kennt die lokalen Gegebenheiten und die Sicherheitslage, kann einen Blick auf Wertgegenstände werfen und weiß über die örtlichen Tabus Bescheid. Die Rolle der so genannten Fadys, madagassische Tabus ist nicht zu unterschätzen. Viele Wegpunkte werden als heilig angesehen und dürfen nicht betreten, berührt oder nicht mit bestimmten Lebensmitteln im Gepäck besucht werden.
Reisende, die alleine ohne Guide mit Zelt unterwegs sind können in vielen Gegenden Madagaskars in der Nähe eines Dorfes relativ sicher campen. Ihnen sei geraten, immer den lokalen Dorfchef (président de fokontany) nach Erlaubnis zu bitten und so ihren Respekt zu zeigen. Dass eine Übernachtung im Zelt verboten wird ist unwahrscheinlich. Sehr viel eher wird es vorkommen, dass man zum Essen eingeladen wird.
Ein leichter Sommerschlafsack reicht in den meisten Regionen Madagaskars zum Übernachten im Freien. Im zentralen Hochland und in bergigen Gegenden, wie z.B. im Andringitra Nationalpark kann es nachts empfindlich kühl werden. Hier wird man mit einem Daunenschlafsack wesentlich entspannter schlafen. Ausreichend Trinkwasser, eine Stirnlampe und Mückenschutz sind wichtige Utensilien für Zeltaufenthalte in Madagaskar.
Übrigens ist Madagaskar für Wohnmobil-Urlaube nicht geeignet. Campingbusse sind hier schlichtweg nicht zu finden, Wohnmobile sind nicht bekannt. Freiwilliges Übernachten im Auto ist für Madagassen abwegig und sehr unüblich. Auch die dafür erforderliche Infrastruktur fehlt komplett. Es können keine Autos zum selbst fahren gemietet werden (es gibt anscheinend Anbieter, die Wagen für Selbstfahrer anbieten, was für uns aufgrund der Strassenlage in Madagaskar ziemlich unverantwortlich und unseriös erscheint).
PRIORI gibt gerne weitere Infos rund ums Campen und Zelten in Madagaskar. Wir biteten verschiedene Trekkingtouren in Madagaskar an, kennen Plätze und Orte, wo Übernachten im Zelt möglich ist, und besitzen die entsprechende Campingausstattung für verschiedene Outdoor-Vorhaben in Madagaskar.
Camping in Madagaskar auf einer Sandbank des Tsiribihina Flusses.
Camping während eines Trekkings im Andringitra Nationalpark im Südwesten von Madagaskar
Base Camp mit einfachster Infrastruktur am Fuße des Pic Boby, Andringitra Nationalpark, Madagaskar