Peter köchelt in seinem Kochtopf das Menü zur Fußball-Europameisterschaft. Da bin ich doch gerne wieder dabei und logisch, ich gehe für Italien an den Start.
Dieses Mal verlasse ich meine zweite Heimat, die Toscana und wandere etwas weiter Richtung Südosten, nach Apulien. Vor ein paar Wochen habe ich das tolle Kochbuch „Apulien“ von Luca Lorusso & Vivienne Polara entdeckt und meiner stattlichen, italienischen Kochbuchsammlung einverleibt. Peter’s Event ist der perfekte Anlass ein Rezept daraus zu kochen.
Meine Idee dahinter ist, ein Snack zum Fussballspiel zu köcheln, der dann bei Bedarf auch das Abendessen komplett ersetzten kann. Zumindest wenn man in trauter Zweisamkeit vor der heimischen Mattscheibe das Gebolze der vermeintlichen Stars verfolgt. In größerer Runde ist es dann ein willkommener Pausensnack oder Nervenfutter vor einem Elfmeterschießen.
Jetzt aber, mein Italien-Rezept zur EURO16:
Calzone del Contadino
In großen Teilen habe ich mich an das Rezept im Buch gehalten, allerdings die Mengen dann doch etwas angepasst und ich finde, meine Version ist mir gelungen. Bin gespannt, was die Fußball- und Foodfans unter euch dazu sagen.
Zutaten für den Teig:
- 325g Weizenmehl (ich: ½ Weizenmehl 550 und ½ Manitoba)
- ¼ Päck. Trockenhefe
- ½ TL Salz
- 200ml lauwarmes Wasser
Zutaten für die Füllung:
- 60g Rosinen
- 50ml Olivenöl
- 6 Frühlingszwiebel
- 10 Sardellenfilets
- ½ EL Zucker
- 80g Schwarze Oliven, entsteint
- 1 kl. Dose Geschälte Tomaten
- Oregano (ich: sizilianischer Wildoregano)
- gemahlene Chilischoten
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Alle Zutaten mit der Hand verkneten, bis ein kompakter, aber klebriger Teig entsteht. Diesen dann abgedeckt an einem warmen Platz (ich: 30°C) für gute 8-12 Stunden gehen lassen.
Dann den Teig halbieren, zwei Kugeln formen und kurz entspannen lassen. Praktischerweise darf eine Kugel etwas mehr als die Hälfte des Teiges sein. Diese wird nach der Entspannungsphase etwas größer als das Pizzablech ausgerollt.
Das Pizzablech leicht geölt und die Teigplatte hineingelegt. Und zwar so, dass am Rand der Teig übersteht.
Darauf wird die Füllung, die man praktischerweise schon am Vortag zubereiten und bis zur Verwendung gemütlich im Kühlschrank parken kann. verteilt.
OK, kommen wir also erst zur Füllung:
In eine auf mittlerer Temperatur erhitzte Pfanne das Olivenöl geben. Darin die in Scheiben geschnittenen Frühlingszwiebeln incl. dem Grünzeugs, die gehackten Sardellenfilets und den Zucker unter stetigem Rühren anschwitzen. Dann die Temperatur etwas reduzieren, abdecken und ca 10 Minuten unter gelegentlichem Umrühren schön weich dünsten. Jetzt kommen die grob gehackten Oliven, in Wasser eingeweichte Rosinen, Oregano und die Tomaten aus der Dose samt Sud dazu. Mit Salz und kräftig mit Pfeffer und Chili würzen. Dann ca 5-10 Minuten etwas einreduzieren lassen. Noch einmal mit den Gewürzen abschmecken, Deckel drauf und erkalten lassen. So lässt sich diese Füllung gut über Nacht im Kühlschrank parken.
Das Finish der Calzone del Contradino:
Die erste Teilkugel ist ausgerollt, in der Pizzaform ausgebreitet. Die Füllung dann auf dieser Teigplatte gleichmäßig verteilen.
Jetzt die zweite, am besten etwas kleinere Teigkugel genau auf die Größe der Pizzaform ausrollen und auf der Füllung platzieren.
Die überstehenden Teigränder des Bodens werden jetzt einfach auf die obere Teigplatte umgeschlagen. Ein paar Löcher mit der Gabel eingestochen und ein paar Spritzer Olivenöl darüber verteilt.
Nur nicht zu akkurat arbeiten, das darf richtig rustikal ausschauen.
Jetzt heißt es: Ab in den Ofen, der auf 220°-230°C vorgeheizt wurde. Wer eine Pizzastein hat, oder noch besser, einen kleine Brotbackofen, der ist hier natürlich klar im Vorteil. Der führt zu Spielbeginn praktisch schon mit 2:0 😃
„Super Viktor“ passt auf, dass alles mit rechten Dingen vor sich geht. 😃
Das Schön an dieser Calzone del Contadino ist, sie kann warm UND kalt gegessen werden. Wie eingangs erwähnt, als Abendessen vor dem Spiel genauso, wie als Pausen-Snack oder Elfmeterschießen-Nervenfutter.
Die Calzone lässt sich auch wunderbar auf dem Balkon mit Aussicht genießen. Ganz ehrlich: Ich brauch‘ da kein Gekicke dazu ….
Und bevor ich jetzt natürlich neben dem heimischen Kickern auch der „Squadra Azurri“, den Blauen aus dem Stiefel die Daumen drücke, noch ein Bild von hinter den Kulissen.
Auf das es zu einem Endspiel zwischen den beiden Mannschaften Italien und Deutschland kommt und Peter wünsche ich dazu viel Erfolg mit seiner EURO16-Aktion.
Buon appetito
Werner
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