Calm down, workaholic

Von Beautifulvenditti

Wie so oft nach den Ferien ist gegen Ende der ersten Arbeitswoche noch sehr viel Unerledigtes, das nicht bis nächste Woche warten kann. Überstunden sind angesagt, doch weil „Meiner“ abends weggeht, wird zu Hause gearbeitet. Was fertig ist, wird ins Büro gemailt. Im Nebenzimmer versucht das Prinzchen einzuschlafen, nach langer Zeit mal wieder mit Musik vom iPad, weil meine Stimme heute nicht so recht will und das Prinzchen Wert legt auf reine Töne. Ich erledige ein Dokument, schicke mir eine Mail ins Büro und schrecke auf. Hat da mein iPad nicht gerade den Eingang einer Nachricht signalisiert? In meiner privaten Mailbox aber ist nichts Neues angekommen, also muss es eine geschäftliche Sache sein. „Wer ist denn um diese Zeit noch am Arbeiten?“, brumme ich und mache mich an der nächsten Aufgabe zu schaffen. Die Sache ist schnell erledigt, also ab in die Mailbox damit und weiterarbeiten. Vielleicht bleibt dann noch etwas Zeit zum Bloggen. Aber was höre ich da? Schon wieder eine neue Nachricht, schon wieder nichts in der privaten Mailbox. „Du meine Güte, was ist denn heute Abend los?“, schiesst es mir durch den Kopf. „Hoffentlich ist nichts schief gelaufen. Muss nachher mal nachsehen, wer da geschrieben hat. Aber zuerst noch schnell dies…“ Ich arbeite weiter, wenig später wieder das Signal. So langsam werde ich richtig nervös, also unterbreche ich meine Arbeit und sehe nach, welcher Irre denn die Geschäftsmailbox so spät am Abend mit Nachrichten füllt.

Nun, es war kein Irrer, sondern eine Irre. Eine Irre, die momentan verzweifelt eine Antwort sucht auf die Frage, wie durchgeknallt man denn sein muss, nicht zu merken, dass man selber die Person ist, die einen zu später Stunde derart in Rage bringt?