Auch im Jahr 2018 liefert Activision Blizzard Fans von fetzigen Multiplayershootern Nachschub in Form eines weiteren Teils der erfolgreichen Call of Duty Reihe. Dieses Jahr wird die Welt um einen weiteren Teil der Black Ops Serie ergänzt. Dabei liefert Call of Duty Black Ops 4 auf bekannt hohem Niveau spannende Onlinegefechte und wartet trotzdem mit ein paar Änderungen auf. Wie stehen die Chancen für den Sieg beim diesjährigen Kampf um den Shooter-Thron, wo doch die Konkurrenz, in Form von Battlefield V, schon mit den Hufen scharrt?
Call of(f), Download?!
Das aber nach diesem Patch noch einmal ca. 54 GB!!! runtergeladen werden müssen und währenddessen außer dem „Blackout" getauften Battle-Royal-Modus nichts anderes von COD BO 4 spielbar ist, hat mich mit meiner 50.000er VDSL-Anbindung dann doch geschockt. Denn zu Stoßzeiten kommt da nicht annähernd das an, was diese große Bandbreitenangabe vermuten lässt. Damit hat sich der Beginn meines Ausfluges in die Onlinematches tatsächlich um einen ganzen Tag verzögert. Das hat keinen Einfluss auf die Wertung, weil das Spiel ansonsten an jeder Ecke im Zeitraum des Tests absolut rund lief, aber ärgerlich war es für mich persönlich dann doch. Was ist aus den Patches geworden, die einzelne Dateien austauschen?
Blackout - COD 2018 goes Battle Royal
Battle Royal ist in aller Munde. Egal ob Fortnite oder PUBG, dieser neue Spielmodus, der je nach Titel mittlerweile sogar plattformübergreifend gespielt werden kann, macht auch abseits von Early-Access Titeln und Free2Play-Modellen keinen Halt mehr vor Spielegroßproduktionen von renommierten Entwicklern. Da nun auch alle anderen etwas von diesem Kuchen abhaben wollen, lassen es sich Treyarch, Beenox und Raven Software nicht nehmen, hier mitzumischen. Diese drei Entwickler haben für Call of Duty Black Ops 4 zusammengearbeitet, um das klassische COD-Multiplayer-Erlebnis, als auch den bekannten Zombiemodus, sowie den neuen Battle Royal Modus „Blackout" zusammenzubringen. Diese Dreifaltigkeit ist auch das, was dem Spieler mit nervösem Abzugsfinger nach dem Start angezeigt wird. Hier kann man sofort entscheiden, wonach einem der Sinn steht. Tatsächlich hat mich Blackout aus reiner Neugier auch zuerst zum Ausprobieren verführt. Da kann man erstmal alle Punkte, die so ein Modus haben sollte bzw. bei der Konkurrenz hat, getrost abhaken: große Karte, über Zeit schrumpfendes Spielfeld, kein Respawn, keine Startausrüstung, jegliche Ausrüstung (Waffen, Munition etc.) müssen in der Spielwelt gefunden werden. Dabei hat man die Wahl ob man alleine, zu zweit oder als Viererteam den Blackoutmodus unsicher machen möchte. Am meisten Spaß hat man hier erfahrungsgemäß als möglichst großes Team im Party-Modus, damit man sich untereinander auch taktisch abstimmen kann. Die Besonderheit ist hier, dass alles andere in diesem Spielmodus nicht nur wie Call of Duty Black Ops 4 aussieht, sondern sich auch so anfühlt. Rasante Action, garniert mit spannender Ausrüstung und einigen Fahrzeugen liefern Fans von Battle Royal, mit einem Fallschirmsprung beginnend, das volle Actionpaket. OK, dazu gehört auch das mitunter minutenlanges Ausharren in der hintersten Ecke eines Supermarktes. Ein Auge auf die Tür und ein Anderes auf den Bildschirm oben rechts gerichtet. Schließlich sehen wir dort, wen es gerade erwischt hat.
Call of Hirnfresser
Voller Sieg in der Kerndisziplin!
Zombies machen Spaß und der Battle Royal Modus, namens Blackout, kann auch was. Wie sieht es denn nun bei Call of Duty Black Ops 4 mit dem klassischen Online-Modus aus? Kurz und knapp: sehr gut! Denn egal ob Klassen, Balancing, Stabilität, Progression oder abwechslungsreiche Spielmodi und Kartendesign, hier merkt man zu jedem Moment, warum die Serie einen so guten Stand bei den Multiplayerfans hat.
Wer sich nicht sofort ins Online-Getümmel werfen will, kann sich zum Reinkommen erstmal im Spezialisten-HQ austoben. Hier können alle zehn Spezialisten in ihren individuellen Missionen mit anschließendem Skirmish gegen Bots erprobt werden. Im Rahmen einer virtuellen Simulation, moderiert durch eine digitale Version von
Wer im Spielmodus Kontrolle den Stacheldraht als Torque ausrollt und dazu noch die Barrikade aufstellt, hat gute Chancen den Punkt für sein Team halten zu können. Der Stacheldraht an einem der Zugänge eingesetzt, kann Gegner ausbremsen und stark verwunden. So werden sie zum leichten Ziel. Wenn dann Firebreak noch seinen Reaktorkern einsetzt, kann man auch größere Gruppen schnell erledigen. Diese und andere Kombinationen der Fähigkeiten der verschiedenen Charaktere motivieren, die richtigen Mitspieler vorausgesetzt, ungemein zu experimentieren. Mein persönlicher Angstgegner ist aber tatsächlich der Kampfhund von Nomad. Der erinnert irgendwie an den Terminator-Wachhund aus der Command & Conquer Reihe: er bewegt sich sehr schnell über das Schlachtfeld, erledigt einen quasi mit einem Biss und steckt einige Kugeln ein. Und irgendwie hat man als Tierliebhaber dann auch noch Mitleid mit dem Vierbeiner, wenn man es schafft ihn abzuwehren. Denn er beendet seine Zeit im Kampfgetöse mit einem herzzerreißenden Jaulen. Letzteres lässt sich übertönen, wenn man ihn sich mit einem Raketenwerfer vom Leib hält. Das ist zumindest der Tipp den man auf Reddit findet. Hier sollte Treyarch in Sachen Balancing noch nachbessern. Also ausdrücklich nicht in die Richtung, dass er auch noch mehrere Raketen problemlos wegstecken kann. Da die Ausrüstung bzw. Charakterfertigkeiten nicht durch Killstreaks aktiviert werden, bekommt man es auch als beinahe Sieger eines Matches immer wieder mit den Cujos zu tun.
Progression und Spielmodi
Neben den Charakteren und deren individueller Spezialausrüstung steigt man mit steigender Erfahrung auch wieder im Level auf, schaltet Waffen, Modifikationen und andere Ausrüstung frei. Und man erhält Zugriff auf immer mehr Klassen die man im Klasseneditor so anpassen kann, wie es dem individuellem Spielstil entspricht oder es zu den jeweiligen Spielmodi passt. Von letzteren gibt es Klassiker wie Deathmatch, Team-Deathmatch etc. und nun auch zwei Spielmodi, die komplett neu sind. Die Schießorgien finden dabei auf insgesamt 14 Karten statt, zu der sich mittlerweile auch zusätzlich das per Patch nachgereichte Remake von Nuketown gesellt. Die beiden neuen Spielmodi heißen indes Kontrolle und Überfall.
Bei Kontrolle kämpfen beide Teams um drei Bereiche auf der Karte, die es zu erobern gilt. Dabei verfügen beide Teams pro Runde nur über 25 Leben. Sind die erloschen, gibt es keine Möglichkeit mehr für einen Respawn. Das hat im Rahmen des Tests mehr als nur einmal zu einem sehr schwitzigen Controller geführt. Schließlich lastet das Gewicht des Erfolgsdrucks auf den verbliebenen Spielern. Am Ende gewinnt das Team, dass zuerst fünf Runden gewonnen hat.
Insgesamt können, je nach Modi, maximal zwölf Spieler eine Karte unsicher machen. Es gibt aber noch einen weiteren, quasi übergeordneten Spielmodus: Hardcore. Gegenüber dem normalen Spielmodus finden sich im Hardcoremodus alle anderen Spielmodi wieder, jedoch wird hier das HUDs inkl. Minimap deaktiviert. Hier muss man also ohne Munitionsanzeige etc. auskommen und obendrein ist auch noch der Teambeschuss aktiviert. D.h. man kann seine eigenen Teamkollegen verwunden bzw. töten, was dann schnell mit dem eigenen Bildschirmtod bestraft wird.
Die Sache mit der Tickrate - merkt man das?
So war es zumindest rund um den Release. Tatsächlich scheint Treyarch die Technik Ende Oktober besser in den Griff bekommen zu haben und das Spiel fühlt sich nun runder an und auch die Fans berichten von einer deutlichen Verbesserung. Von Fans unternommene Messungen mit Wireshark deuten auf die Rückkehr der 60 hz Rate aus der Beta hin . Wer technisch tiefer in dieses Thema einsteigen möchte, kann sich gerne beim entsprechenden Video von Battle(non)sense informieren.
Keine Kampagne - das ist sowas von 2015
Wer bis hier durchgehalten hat, wird festgestellt haben, dass bisher an keiner Stelle im Test etwas zur Kampagne zu finden war. Das drängt vielleicht Fragen auf. Wie lange dauert die Kampagne? Um welches Kriegsszenarien geht es dieses Mal? Tauchen bekannte Charaktere der anderen Black Ops Ableger wieder auf? Was ist dieses Jahr die grafische Neuerung der Kampagne? Nochmal besonders realistisches Tierfell? Wieder Schlauchlevels oder sind die Gefechte der Kampagne dieses Jahr etwas offener gestaltet?
Fazit
Call of Duty Black Ops 4 ist der bisher beste und umfangreichste Teil der Serie. Denn nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf dem Bildschirm passt eigentlich alles. Umfang, Koop-Spaß, Progression - alles auf höchstem Niveau. OK, technisch wirken einige Texturen altbacken und auch auf der PS4 Pro sieht man der Weitsicht in Blackout mit ihrem Kantenflimmern die teils arg angestaubte Technik an. Auf der anderen Seite reichen wenige Feuergefechte auf Nuketown oder das gemeinsam Zombies Erlegen mit Freunden aus und schon bin ich wieder voll drin im Call of Duty Fieber. Auch ohne Kampagne, die ich mir an dieser Stelle für das nächste Jahr trotzdem wieder wünsche. Denn die Kampagnen haben mich auch alleine immer sehr gut unterhalten. Alleine darf ich dieses Jahr die Spezialisten-Missionen spielen und erstmals auch mit Bots gegen die Zombies antreten. Das ist toll und sollte beibehalten werden, aber nicht auf Kosten einer Kampagne. In Sachen Lootboxen (die hier anders genannt wurden) und Mikrotransaktionen, die nur kosmetische Vorteile bieten, gibt es nichts zu kritisieren, eben weil sie nicht darüber entscheiden, wer ein Match gewinnt. Ich hoffe sehr, dass es sich die Entwickler künftig nicht selbst schwer machen, wenn sie zum Release an dem Spielgefühl, hier dem Netcode, so gravierende Änderungen vornehmen, dass sich die Community gegenüber der Beta nicht mehr damit identifizieren kann. Sehr gut, dass Treyarch den passenden technischen Kniff so kurz nach Release noch gefunden hat und nun alles rund läuft. Klare Kaufempfehlung! Ich mache mich nun auch direkt wieder auf den Weg in die nächsten Matches. Schließlich will ich meine Waffe noch aufleveln.