Cajon del Maipo – Naturparadies vor den Toren Santiagos

Cajon del Maipo – Naturparadies vor den Toren Santiagos

Zu Unrecht! Läppische 50 Kilometer östlich von Santiago erstreckt sich dieses andine Hochgebirgstal, das wie gemacht ist für Ein oder Mehrtagesausflüge, um dem hektischen Stadtleben zu entfliehen. Also solltest du nicht gleich der Schönheit Zentralchiles den Rücken kehren, sondern auf Entdeckungstour im Cajon del Maipo gehen.

Während die Hauptstadt Chiles mit 520 Metern eher ein Tiefstapler ist, geht es unmittelbar nahe Santiagos rapide bergauf bis auf über 5000 Meter. Nur eine einzige Straße führt in das enge, 70 Km lange Tal des Rio Maipo hinauf in die Andenkordillere zu heißen Thermalquellen, riesigen Gletschern und azurblauen Bergseen.

Einst die südlichste Grenze des Inka Imperiums ist es heute ein beliebtes Ausflugsziel der Santiaguinos.

Wie du ins Cajon del Maipo kommst

Der Transport ins Tal ist leicht auf eigene Faust machbar (es werden aber auch eine Menge Tagesausflüge angeboten) Los geht´s an der Metro Station Puente Alto. Hier fahren Buses Cajón del Maipo alle 10 Minuten nach San José de Maipo (2€), nach San Alfonso jede halbe Stunde und stündlich bis nach San Gabriel. Schneller kommt man mit den hier startenden Colectivos (Sammeltaxis) ins Tal (2500 Clp).

Von der Metrostation La Florida kann man auch bis nach Baños Morales (Abfahrt im Sommer täglich 08:30 Uhr, 10 € Hin und zurück)

Du kannst Dir natürlich auch ein Auto für den Ausflug ins Cajon mieten. So bist du unabhängiger und kannst auch Orte besuchen, die kein Bus anfährt. (Autos mieten kannst du bei den großen Anbietern Europcar, Avis, Budget, Thrifty & Hertz. Es gibt auch lokale, meist etwas günstigere Autovermietungen wie Alamo, Econorent, Chilean Rent a Car, Rosselot)

Das lohnt sich auch preislich, wenn ihr mehrere Leute seid. Achte darauf, das es ein Allradfahrzeug ist, da viele Strassen unbefestigt sind. Die gibt es bereits ab 60 € / Tag. Miete unebdingt ein Navigationssystem dazu oder lade Dir eine Offlinemap herunter, damit du sicher wieder zurück findest.

Auf dem Weg ins Maipo Tal ist Wein allgegenwärtig. Eines der wichtigsten Anbaugebiete Chiles befindet sich rechts und links des Weges, der gesäumt ist mit unzähligen Weingütern, von denen einige besuchbar sind und diverese Touren rund um Wein anbieten. Du kannst mit Fahrrädern durch die Weinberge radeln, wandern, lecker essen und natürlich jede Menge Wein probieren.

Danach wird das Land karger, unkultivierter, wilder und baumloser. Ideal für Naturfreunde. Mountainbiking, Rafting, Gleitschirmfliegen, Reiten oder einfach die Wanderschuhe schnüren und loslaufen - im Cajon del Maipo kommt jeder auf seine Kosten. Die gute Infrastruktur und die Nähe zu Santiago machen das Tal zum perfekten Ausflugsziel.

Welche Orte du im Cajon del Maipo besuchen solltest:

Viña Santa Rita

Dieses Weingut hat eine bewegte Geschichte. Der Freiheitskämpfer und Held des chilenischen Unabhängigkeitskrieg Bernado O´Higgins versteckte sich mit 120 Kämpfern vor den anrückenden Spaniern in den Katakomben der Hacienda Santa Rita (Camino Padre Hurtado 0695, Alto Jahuel). Daher kommt auch der Name Ihres berühmten Weins, 120. Heute befindet sich in der Hacienda ein Hotel, im Nebengebäude ein Restaurant und es werden diverse Touren in die Weinberge, u.a. mit Fahrrädern angeboten.

Cajon del Maipo – Naturparadies vor den Toren Santiagos

Reserva Nacional Río Clarillo

Im Vorandengebiet südöstlich von Pirque liegt das Reserva Nacional Río Clarillo (Eintritt 6000 Clp = 8 €), ein 10.000 Hektar großer Nationalpark. Ein mediterran anmutendes Flußtal, das zum Wandern, picknicken und schwimmen einlädt. Zelten ist im Reservat nicht erlaubt.

Es gibt zwei recht kurze Wanderwege: Den 1,2 Kilometer langen Sendero Interpretativo Quebrada Jorquera und den 1,7 Kilometer langen Sendero Interpretativo Aliven Mahuida. Der Park eignet sich perfekt für einen Tagesausflug von Santiago.

Cajon del Maipo – Naturparadies vor den Toren Santiagos

San José de Maipo

Die größte Stadt im Canyon ist auch gleichzeitig der Ausgangspunkt vieler Exkursionen. Ansonsten geht es in San José sehr gemütlich und gelassen zu. Der Ort ist schnell erkundet. Nahe der Plaza de Armas steht die Iglesia y Casa Parroquial, eine hübsche, rosafarbene koloniale Kirche, die jeden Barbiefan entzücken würde ;) Ebenfalls ein Relikt aus vergangenen Zeiten ist die Bahnstation Estación de Ferrocarril, ein Stopp des damaligen Militärzugs von Puente Alto nach El Volcán.

Cajon del Maipo – Naturparadies vor den Toren Santiagos

El Melocotón

5 Kilometer von San José de Maipo entfernt steht ein Stück dunkle chilenische Geschichte - das Landhaus des inzwischen verstorbenen Diktators Auguste Pinochet. Nahe des Landhauses gab es 1986 einen fehlgeschlagenen Anschlag der linksradikalen Guerillagruppe FPMR auf Pinochet, der dem Attentat nur knapp dank der Fahrkünste seines Chauffeurs entkam. Das kuriose: 2001 hat einer der Gründer der Guerillas ein Haus einige hundert Meter vom Anwesen Pinochets gekauft. Heute kann man das Anwesen besichtigen - es gehört einer Universität.

San Alfonso

San Alfonso, 6 Kilometer südöstlich von El Melocotón und 1100 Meter hoch, machte 1997 Schlagzeilen, als die lokale Bevölkerung sich erfolgreich gegen eine geplante Gas Pipeline wehrte, in dem sie das private Naturreservat Cascada de las Ánimas gründeten. Kurz vor dem Eingang ins Reservat befindert sich entlang der Schotterstrasse das Haus und die Gärten von José Sagall ("Pepe Tren"), der auf seinem Grund und Boden Modelleisenbahnen ausstellt.

Santuario de la Naturaleza Cascada de las Ánimas

Der erste private Nationalpark Chiles öffnete 1995 seine Pforten, um den Bau einer Gas Pipeline nach Argentinien zu verhindern. Die 3600 Hektar sind heute ein wahrer Abenteuerspielplatz für Outdoor Freunde, ganz speziell für Freunde der wilden Wasserfahrt, sprich Rafting und Kayaking. Der Rio Maipo hat hier einen Schwierigkeitsgrad von III-IV und ist speziell im Frühjahr (Da tauen die Gletscher ab und der Fluss wird so richtig aufbrausend) nur für fortgeschrittene Wassersportler geeignet.

Cajon del Maipo – Naturparadies vor den Toren Santiagos

Der Park ist gerade in den Sommerferien (Januar - Februar) bei Familien aus Santiago sehr beliebt. Hier wird gepicknickt oder im großen Pool am Fluß geplantscht. In der Sommersaison kostet der Eintritt 14 € pro Person, den Rest des Jahres die Hälfte.

Pferdefreunde können von hier mehrtägige Reitausflüge in die Anden unternehmen. Hier muss beachtet werden, das die Wege teilweise sehr steil und eine gewisse Reiterfahrung von Vorteil ist. Für Anfänger bieten sich Eintages Ausritte an. Auf jeden Fall ist ein Ausritt in die Anden ein besonderes Abenteuer!

Baños Colina

Chile, Anden.....da können Thermen natürlich nicht weit sein! Diese heißen Quellen befinden sich 100 Km von Santiago. Das Thermalwasser fließt hier mit durchschnittlich 70 Grad aus dem Boden und füllt mehrere kleine natürliche Becken. Sehr entspannend. In den nahegelegenen Bergen kann man schöne Ausflüge machen, die Landschaft genießen und Fotos schießen.

Baños Morales

Dieser kleine Ort mit seinen Thermalquellen ist 72 Kilometer von Santiago entfernt. Die letzten 30 Kilometer sind nur über eine Schotterpiste erreichbar. Hier kannst du in 3 über 30 Grad warmen Thermalpools baden und dich z.B. von einer harten Wanderung perfekt erholen.
Die Pools sind ganzjährig von 9-18 Uhr geöffnet.

Cajon del Maipo – Naturparadies vor den Toren Santiagos

El Manzano

Vom Dorf El Manzano aus kann man klasse Wanderungen entlang des gleichnamigen Flusses unternehmen, der außerdem ein gutes Terrain zum angeln ist. Alle, denen angeln zu lahm ist, können im Tal entlang der Baumgrenze wandern, wo nur noch vereinzelt Boldo und Litre Bäume wachsen.Hier gibt es einen coolen Spot für erfahrenere Kletterfreunde, den Cerro Las Torrecillas. Außerdem einen Campingplatz mit Picknickareal, einen Spielplatz für Kids und Pferde für Ausritte in die Anden.

Lagunillas Ski Ressort

Du hast Bock auf Skifahren oder Snowboarden in den Anden? Dann ab nach Lagunillas! Eines der ältesten Ski Resorts in Chile bietet zwar nicht die modernste Ausstattung nach Alpenstandard, aber dafür 13 Skipisten mit Längen von 350 bis 1.100 Metern.

Man kann Ski oder Snowboards ausleihen, Skiunterricht nehmen und das alles nicht mal 100 Kilometer von der chilenischen Hauptstadt entfernt. Es gibt allerdings keinen öffentlichen Transport, aber Touranbieter, die bis nach Lagunillas fahren. Bist du also im Herbst oder im Frühjahr in Chile, solltest du Dir diese Chance auf eine Runde Pistenspass nicht entgehen lassen.

El Morado

Dieser Nationalpark gehört zu den beeindruckendsten in Chile und ist ein wahrer Geheimtipp für alle Naturfreaks. Er bildet quasi den Abschluß des Cajon del Maipo. Dieses Schutzgebiet inmitten der Hochanden ersteckt sich über 3000 Hektar und hat seinen Fixpunkt mit dem 5060 Meter hohen El Morado Gipfel.

Du kannst eine Höhenwanderung zur Laguna El Morado machen, vorbei an vielfältiger Flora & Fauna. Mit etwas Glück kannst du hier den ein oder anderen Kondor bei seinem majestätischen Flug beobachten. Ein weiteres Highlight im Park ist der San Francisco Gletscher, den du nach einem 8 Kilometer Trail erreichen kannst. Dabei passierst du 2 Seen, Panimávida und Morales. Perfekt für einen kurzen Zwischenstopp um Energie aufzutanken. Pack gute Wanderschuhe ein, denn der Weg ist teilweise steil und steinig.

Cajon del Maipo – Naturparadies vor den Toren Santiagos

Du siehst, das Cajon del Maipo eignet sich perfekt, um einige Tage in der Zentralregion zu verbringen und nicht gleich in den Norden oder Süden von Chile zu reisen. Viel Spass!


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