Cahors!

Tag 74. Cahors und mehr.

Heute ist es zum ersten Mal seit langem nicht nur sonnig. Der Himmel ist grau mit Wolken. Und darunter ist es schwül-heiß. Von der Gîte – es gab klasse Pfirsichmarmelade und reichlich Kaffee zum Frühstück – waren es sieben Kilometer über glühende,trockene Hügel. Thérèse hatte uns am Morgen alle Details von Cahors erläutert – doch der Blick in die Weite zeigte nur Hügel über Hügel. Wo kommt denn nun die uralte Stadt am Lot?
Die Insekten sind heute im Tiefflug. Ganze Schwärme winziger Fliegen fallen über den Wanderer her. Nun geht es abwärts – und da unten liegt Cahors im Tal. Der Lot beschreibt eine große Schleife. In einem Teil davon ist die historische Altstadt mit den bekannten Brücken.  Endlich habe ich den steilen Abstieg bewältigt und gehe über die südliche Brücke.  Am Ende der Brücke sind in einem kleinen Häuschen die Jakobsfreunde, die den Pilgern zur Hand gehen. Natalie und Diane, die vor mir in der Gîte losgezogen sind, haben gerade ihre Rucksäcke deponiert. So hat man “den Rücken frei” um die Stadt in Ruhe zu besichtigen. Man stellt mir ein kühles Glas Wasser hin und stempelt den Pilgerausweis und bucht auch gleich das Abendquartier fünf Kilometer außerhalb der Stadt.
Nun schaue ich mir Cahors an. Viele Häuser sind aus den typischen Ziegeln von Toulouse erbaut. Die Altstadt mit den vielen engen Gässchen ist faszinierend. An der Cathedrale St. Etienne sind über dem seitlichen Tympanon eine Reihe von Schlusssteinen mit faszinierenden Gesichtern angebracht. Sie schneiden Grimassen oder strecken die Zunge heraus.
Nun ist es mittag und ich setze mich am Ufer des Lot in ein Gasthaus zum Essen. Der Wirt ist ein ausgesprochener Witzbold ,der eine gute Stimmung zu verbreiten versteht.


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