C. Schlingensief: So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein

Von Buecherdiebin
So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!Tagebuch einer Krebserkrankungvon Christoph Schlingensief
Kiepenheuer & Witsch 2009256 Seiten
Biografie; TagebuchKrankheit, Krebs

Inhalt & Meinung

Der deutsche Regisseur und Aktionskünstler Christoph Schlingensief wird 2008 mit der schrecklichen Diagnose Lungenkrebs  konfrontiert. Er beginnt, mittels Diktiergerät Tagebuch zu führen. Schlingensief dokumentiert die Ängste und Gefühle, die der Krebs in ihm hinterlässt. Es steht weniger die Behandlung selbst im Vordergrund, als die Gefühle und Gedanken des Künstlers. Er spricht viele schwierige Themen an, z.B. der Glaube einer religiösen Person und dessen Wandel innerhalb einer so schwierigen Lebensepisode. Oder auch die Furcht, dass der Partner an dem Schicksal des geliebten Menschen kaputt geht. Mit sehr direkten, teilweise aber auch poetischen Worten schildert Schlingensief sein schweres Los. Das stete Auf und Ab der Gefühle und Hoffnungen wird für den Leser realistisch und greifbar. Insgesamt gesehen liefert Schlingensief mit diesen Aufzeichnungen einen bedeutenden Beitrag für den Umgang mit der Krankheit Krebs. Den Betroffenen zeigt das Tagebuch auf, dass sie in ihrer Hilflosigkeit und Angst nicht allein sind. Den Angehörigen (oder auch völlig Außenstehenden) bietet So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! einen erschreckenden Einblick in die Lebenswelt eines tödlich Erkrankten. 
Mit nur etwa 250 Seiten ist das Tagebuch Christoph Schlingensiefs rasch gelesen und trotz der erdrückenden Thematik wirkt die Sprache des Künstlers leicht und angenehm. Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen, da es definitiv zur Aufklärung eines Themas beiträgt, dass leider immer präsenter wird.