C. B. Divakaruni – "Die Hüterin der Gewürze"

Von Nicsbloghaus @_nbh

Mehr einem Zufall zu verdanken ist, dass ich vor einigen Wochen den Film “Die Hüterin der Gewürze” sah. Und das Buch lag schon geraume Zeit bereit. Ein guter Grund, es nun endlich zu lesen.

Schon der Film war zauberhaft und voller leiser Romantik. Das Buch jedoch ist um Längen besser. Schon allein, dass Die Hauptfigur (Tilo) eben keine wunderschöne junge Frau ist (wie im Film), sondern eine ältere und unattraktive verstärkt den Zauber, der von der erwachenden Liebe zu Raven ausgeht.

An der Grenze zwischen Magie und Realität spielt der erste Roman von Chitra Banerjee Divakaruni. Ihre Ich-Erzählerin, die weise Tilo, ist nicht nur mit dem Zauber aller Gewürze in ihrem Laden vertraut, sie kann auch den Menschen direkt ins Herz schauen. Doch ihre magischen Kräfte versagen, als sich ihr eigenes Leben zu wandeln beginnt. Eine poetische Verbindung uralter Mythen und der realen Welt.

Die Kunden des kleines Gewürzladens erzählen von dem nicht immer leichten Leben der indischen Immigranten in Amerika, dem “gelobten Land”; der Fremde, der Ferne. Und der Leser erfährt einiges über die Ausgrenzungen, Fremdenfeindlichkeit, über Hoffnungen und Hoffnungslosigkeit aber auch über die kleinen Siege und Freundlichkeiten des Lebens.

Das ist ein Roman über die Außenseiter der Gesellschaft: Tilo, die Inderin, die den Laden nicht verlassen darf (und als sie es tut, ändert sich die Welt); Raven, der als assimilierter Indianer versucht, seine Wurzeln, sein “gelobtes Land”, wieder zu finden und all die Figuren, deren Geschichte(n) wir mitverfolgen.

Über allem schwebt ein Zauber, wie er nur in den Romanen von Salman Rushdie oder Arundhati Roy (der Gott der kleinen Dinge) vorhanden ist: ein wenig Magie ist in jeder Zeile, in jeder Handlung.

Ein sehr lesenswertes Buch, das Jeden verzaubert, der sich auf die wunderbaren Dinge einlassen kann.

Nic