B.Z.: Autounfall zum Mitschunkeln

Von Mozartzuvielenoten

Sei nicht traurig, meine Kleine…

Oh wie goldig, der B.Z.-Journalist Matthias Lukaschewitsch ist unter die Schlagertexter gegangen!

„Manchmal löscht die Feuerwehr auch Tränen“ – so poetisch sprang mir gestern eine Schlagzeile bei Google News entgegen. Was sich wohl dahinter verbergen mochte? Ein kleiner Junge, der seinen Teddy verloren hat und zum Trost im Feuerwehrauto mitfahren darf? Eine Flüchtlingsfrau, die sich in Berlin verlaufen hat, die Schilder nicht lesen kann und von Feuerwehrleuten nach Hause geleitet wird?

Nee, weit gefehlt. Eine 22jährige Frau ist bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt worden. Ihre Freundin steht heulend daneben. Aber alles halb so schlimm, denn: „Ein Retter legt liebevoll den Arm um sie, um sie zu trösten. Manchmal löscht die Feuerwehr auch Tränen.“

Wie süß! Na, dann ist ja alles nochmal gutgegangen. Glückwunsch, Herr Lukaschewitsch, für diese anrührende Geschichte! Mit Schlagermusik geht eben alles besser. Schwere Verletzung, Blutverlust, Rettungswagen? Egal! Würden sich die Menschen nur mal Zeit für ein Lächeln nehmen. Schubidubidaaa… UND JETZT ALLE:

Manchmal löscht die Feuerwehr auch Tränen,
Braucht kein Blaulicht, braucht auch kein Tatü-Tataa!
Wenn zwei Herzen sich nach Trost und Liebe sehnen,
Ist ihr starker, fester Arm ganz plötzlich da!

STROPHE:
Heute früüüh – wird Anna überfahren.
Heute früüüh – muss sie zur Not-OP.
Alles vollgespritzt mit Blut,
Doch verliere nicht den Mut,
Denn du muusst, du musst nicht traurig seiiin:

REFRAIN:
Manchmal löscht die Feuerwehr auch Tränen,

Saugt die Tropfen auf mit ihrem langen Schlauch!
Und das schafft sie ohne Hörner und Sirenen:
Warte nur – eines Tags erlebst dus auch!