Eine kleines Lokal, die Theke durch einen Raumteiler von der offenen Küche getrennt und in der Kühltheke viel Käse, Aufschnitt und hausgemachte Aufstriche. An den Wänden alternative Drucke und Bilder, die den Blick festhalten und allerlei Deko auf Regalen und Tischen. Buntes geschirr und Jubiläumstassen mit Queen Elsbeth und der königlichen Familie. In der Mitte des Raums ein großer Tisch, der genau das erreichen soll, was hier ganz schnell geht: Fremde Menschen setzen sich zusammen, essen leckere Bütterken, lesen Zeitungen und kommen miteinander ins Gespräch.
Seit Monaten möchte ich die Butterbrotbar in Bochum einmal besuchen, aufgefallen ist sie mir, als ich das wundervolle (mittlerweile umgezogene) Kugelpudel entdeckt hatte. Nach dem unvergesslichen Erlebnis im Suicide Sue in Berlin bin ich ein großer Fan von Stullen-Läden, umso mehr freut es mich, im nahen Umfeld ein solches Lokal zu wissen. Was gibt es also schöneres, als an einem Samstag Vormittag statt schnödem Weizen-Gebäck eine Scheibe frisch gebackenes Sauerteig-Brot vor sich liegen zu haben und sich dabei in einem außergewöhnlich tollen Lokal zu befinden und dabei nicht satt sehen zu können?
Espresso-SkalaDer Espresso ist schnell bestellt und wie der geneigte Leser dieser Seiten weiß, gibt es hier eine Skala, die die Qualität bewertet. Bisher gab es kein Lokal, das es an die göttlichen Getränke im Suicide Sue und The Barn heran geschafft hat – der Espresso dort kann Tote aufwecken! Das Heißgetränk in der Butterbrotbar hat es aber tatsächlich geschafft, auch auf das Treppchen zu steigen – und das lag nicht nur an dem wunderhübsch zusammen gewürfelten Service. Dazu ist der Preis absolut unschlagbar und in dieser Liga keineswegs normal – 1,50€ für einen normalen und 2,00€ für den doppelten Espresso verdient auf jeden Fall beide Daumen nach oben.
Bestellt haben wir mit großem Hunger Brote mit Roastbeef, Ziegenkäse, Serrano und drei hausgemachten Aufstrichen, dazu Spiegelei und Rührei. Die Brote werden liebevoll belegt und auf bunt gemixtem Beschirr serviert, mancher Teller hat mich schon sehr in die Vergangenheit zurück geworfen: Erinnerungen an Butterbrote bei der Omi sind hier wohl keine Seltenheit. Letztendlich war hier der Hunger größer als das Vermögen, die nicht zu dünn geschnittenen Brotscheiben verdrücken zu können. Geschafft haben wir unsere Bestellung nicht, geschmeckt hat es aber allemal!
Die Brote dürften zwar gerne etwas dicker belegt werden, gerade bei den Aufstrichen fände ich das großartig, aber aufgrund von Kaffee-Qualität, Ambiente, Konzept und der Möglichkeit, mit netten Menschen zu quatschen, komme ich hier gerne wieder hin. Erst recht, da ja auch das Mittagsangebot mal ausprobiert werden möchte.
Kennt ihr noch andere tolle Stullen-Läden, die man unbedingt mal besuchen muss?
Butterbrotbar – Bütterken und Klönstube is a post from: Jakobsweg & Metabolic Balance