Butter in Marokko? Ja bitte!

Butter in Marokko? Ja bitte!

Excuse me while i kiss the sky (deut. = Entschuldigung, ich küsse gerade den Himmel) ist eine Zeile aus dem weltbekannten Song von Jimi Hendrix, der kürzlich 75 Jahre alt geworden wäre: Purple Haze. Was auch immer damit gemeint war ... dieses eine Mädchen, dass ihn verzaubert hat oder der immer wieder hervorgerufene Rausch aus der purpurfarbenen LSD-Tablette, dem big C oder dem Roten Libanesen ... oder den neueren psychoaktiven Substanzen, den Legal Highs, wie Badesalz, Kräutermischung oder Düngepillen - er ist ein Hit!

Wenn sich allerdings der Himmel mit der Erde zu einem wahrhaften Lichtspektakel vereinen, dann braucht man nur seine eigenen Augen um sein Bewusstsein zu erweitern.

Butter in Marokko? Ja bitte!

Die Trockenwüste nimmt unter den Landschaftsformen der Erde den größten Raum ein. Sie stellt mit 50 Millionen Quadratkilometern rund 35 % der Landoberfläche. Es wäre geradezu einfallslos sie mit sengender Hitze und endlosen Sandflächen beschreiben zu wollen. Es gibt auf mehreren Kontinenten Wüste in unendlich vielen Variationen.

Was ist klebrig und läuft durch die Wüste?
Ein Caramel

Mein Virus hat die Wüste Saudi-Arabiens 1974 gesetzt und mich nie wieder losgelassen. Mit 30 zog es mich zum Tor von Algeriens Wüste, nämlich in die Oasenstadt Dschidda liegt am Roten Meer und bildet das Tor nach Mekka, dem religiösen Zentrum des Islam, welches etwa 72 km östlich im Landesinneren liegt. Jährlich kommt ein großer Strom von Mekka-Pilgern in Dschidda an - ich durfte sie über einen längeren Zeitraum mit unseren (LAKER AIRWAYS), von Saudi-Arabien Airlines ausgeliehenen, Aircrafts samt Crews und Equipment begleiten. Wer einmal die Sonne, nicht bei Capri, sondern im Roten Meer hat untergehen und über der Wüste wieder aufgehen sehen, der weiß, wovon ich spreche. Biskra. Sie ist und war ein wichtiger Knotenpunkt bei der Erschließung der algerischen Sahara. Mein Traum von der Wüstendurchquerung nach Tamanrasset am Rande des Hoggar-Gebirges spukt immer noch in meinem Kopf herum. Zu den Tuareg, den Hommes bleus wollte ich, und das bis heute ... Inzwischen kenne ich Ägypten und den Sinai, Tunesien und Algerien und dieses Mal war der Robinson Club Marokko mein Ziel.

Butter in Marokko? Ja bitte!

Ich sollte den Scirocco, den heißen Wind, der mit seinen 42°C von der Sahara herüber wehte, in Agadir kennen lernen, Dunst und Nebel, der den Atlantik förmlich verschluckt, damit er mit 6 Meter hohen Wellen zurückschlagen kann und vieles mehr.

Butter in Marokko? Ja bitte!


Der Ausflug

Es zog mich nach Die Fahrt dorthin führt zum Teil über abenteuerliche schmale Straßen, wobei Randbefestigungen wie Leitplanken Seltenheitswert haben. Wir fuhren zum Immouzzer-des-Ida-Outanane. Es liegt ca. 80 km nördlich von Agadir auf einer Höhe von 1160 m.
Hotel des Cascades. Auch hier war der Weg das Ziel. Serpentine für Serpentine, Berge rauf und wieder runter, durch karge Landschaften, dann wieder durch Bergoasen voller Palmen ... eine Augenweide. Im Hotel des Cascades haben wir dann marokkanisch gefrühstückt um danach via Bergwanderung den Markt von Imouzzer des Ida Outanane zu besuchen - sehr orientalisch.

Butter in Marokko? Ja bitte!

Schließlich lernte ich noch das Huile d'Argan de Tamanar kennen ...

Das Argan Öl

In Marokko existieren mehrere Verbände von Frauenkooperativen. Die Gruppen bestehen aus Haupt-Kooperativen und einer großen Anzahl von kleineren Dorfkooperativen, die die Vorarbeit zur Ölgewinnung leisten (ernten, trocknen, schälen etc.). Tausende marokkanischer Landfrauen werden mit Arbeit versorgt und zusätzlich von den sozialen Projekten der Kooperativen begleitet. Bei der Kooperative erhalten Frauen und Mädchen die Möglichkeit, ihr traditionelles Handwerk zu professionalisieren, eigenes Geld zu verdienen und sich fortzubilden. Das Arganöl wird aus den Früchten des Danke für das Bild mit den Ziegen an Susanne D. Arganbaumes (Argania spinosa) hergestellt. Die weltweit einzige Gegend, an der man diesen Baum in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet antreffen kann, liegt zwischen dem hohen Atlas, dem Anti Atlas und der südlichen Atlantikküste im marokkanischen Süd-Westen. Diese einzigartige Natur und Kulturlandschaft wurde 1995 von der UNESCO zu einem Biosphären-Reservat ernannt und steht nun unter gesetzlichem Schutz.
Viele gesundheitsfördernde Substanzen, z.B. 28 verschiedene ungesättigte Fettsäuren, Vitamine, Antioxidantien, gutes Cholesterin (HDL) sind im Öl enthalten. Für Haut, Haare und Anti-Aging wirkt es als Massageöl unterstützend und gegen Entzündungen, Akne, Neurodermitis, Diabetes, Krebs, Rheuma, Herz-Kreislauf-Beschwerden wirkt es vorbeugend, sagt mein gern zitierter Freund Wiki. Ich verwende es kalt als Speiseöl in Salaten und Gemüsen.

Die Olivenernte

Des Weiteren hatte ich die Gelegenheit an einer händischen Olivenernte teilzunehmen. Hoch in den Bäumen saßen die Erntehelfer und schlugen mit langen Stangen auf die Zweige. Was herunter fiel wurde eingesammelt.
Alleine aus den Plantagen auf dem Hotelgelände ergibt sich ein jährlicher Ertrag von 200 Litern feinstes kalt gepresstes Olivenöl für die Hotelgäste. Selbstredend schließt sich auch ein riesiger Kräuter- und Gemüsegarten mit Gewächshäusern an. Es wurde köstlich verkostet mit allem was dazu gehört.

Der Besuch in der Küche

Wie lautete doch gleich die immer wiederkehrende Frage in meiner Vita? Wo ist sie, wenn man sie sucht? In der Küche! Ob auf dem Schiff, im Hotel, privat oder im Restaurant ... mich zieht es magisch in die Küche.
Nie, nein noch nie wurde ich abgewiesen. Ich zeige mein großes Interesse und darf Fragen stellen und zuschauen und bestenfalls, wie hier, mitkochen. Ich reise eben mit Pass, Tauchpass ... und Gesundheitspass.

Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Schnell findet sich ein Kochjacken- und Schürzenspender, noch eine Kochmütze auf den Kopf und schon bereiten wir professionell Couscous mit diversen Beilagen zu - köstlich. Und übrigens Salz und Butter, sehr viel Butter, macht aus befeuchtetem und zu Kügelchen zerriebenem Grieß aus Hartweizen eine wirklich schmackhafte Beilage. Am Folgetag renne ich natürlich auf den Souk in Agadir um mein Gewürzkontingent für zu Hause aufzustocken. Mischungen wie Baharat, Harissa, Babaganush, Ras el Hanout oder Zahtar sind für die Tajines essentiell. Für Schmorgerichte stellt man in Nordafrika die Tajine klassischerweise auf ein Holzkohlefeuer. Man kann die typische Tajine, ein rundes, aus Lehm gebranntes Schmorgefäß mit gewölbtem oder spitzkonischem Deckel, auch im Backofen verwenden, dann ähnelt der Garprozess dem im Römertopf. Nun kann ja jeder seinen Urlaub so gestalten wie es ihm gefällt. Wie im wirklichen Leben verstehe ich mich als Netzwerkerin. Ich reise gerne komfortabel, mit Bus, Bahn oder Flieger, steige gerne in etwas besseren Hotels ab und erkunde die jeweilige Region nach meinen kulinarischen Wünschen.

Butter in Marokko? Ja bitte!

Man trifft immer und überall spannende Menschen, hier war es Claudia, die mir zu diversen Tipps verhalf. Einladungen nehme ich gerne und dankend an, mancherlei gönne ich mir aber auch aus meinem eigenen Portefeuille - und das ist auch gut so. So, und nun ab in die heimische Küche. Ein gutes Couscous braucht Zeit, speziell wenn es mit Beef Short Ribs zubereitet werden soll.

Die Short Ribs

Sogenannte kurze Rippchen sind Stücke vom Rind, die aus der Rinderbrust entnommen wurde. Sie bestehen aus einem kurzen Teil des Rippenknochens, der von Fleisch überlagert ist, welches in der Dicke variiert. Der Name Short Ribs ist eigentlich irreführend. Denn die Ribs sind nicht kurz, sondern richtig lang (15 - 20 cm). Man nennt sie daher auch liebevoll Dino-Ribs. Fragt man in Deutschland nach dieser Art von Rippe, sollte man nach Querrippe, Spannrippe oder auch Zwerchrippe fragen, denn unter diesen Begriffen ist dieser Zuschnitt in Deutschland bekannt. Das durchwachsene Fleisch wird hierzulande häufig als Kochfleisch für Suppen und Eintöpfe verwendet, oder auch für Schmorgerichte wie Gulasch. Sanft und lange gegart fällt es nahezu auseinander und zergeht auf der Zunge. Das klappt auch in meiner heimischen Küche - es war oberköstlich. Nun zu meinem marokkanisch/deutschen Couscous Rezept - nehmt euch Zeit!

Couscous mit Rind von Doc.Eva
Zutaten

Zubereitung

  1. Zwiebeln in Öl anbraten, Fleisch dazu geben und mit anbraten.
  2. Gewürze dazugeben und mit Brühe auffüllen.
  3. Bei sanfter Hitze 2,5 bis 3,5 Stunden schmoren lassen.
  4. Gemüse in gleichgroße Stücke dressieren und zusammen mit den Rosinen zum Fleisch geben.
  5. Weiter schmoren bis das Gemüse gar ist.
  6. Couscous mit kochendem Wasser übergießen, gut salzen und 10 Min quellenlassen.
  7. Sorgfältig mit 2 Gabeln auflockern. Zimmerwarme Butter unterarbeiten. Eventuell Flüssigkeit nachgeben, warmhalten.
Anrichten
  1. Ein Häufchen Couscous in die Mitte eines tiefen Teller geben.
  2. Die Gemüseteile anlegen.
  3. Das Fleisch an seinem Knochen dazulegen und mit Sauce übergießen.
Lasst's euch schmecken!
Mein Menü bestand schließlich aus Champagner rosé als Aperitiv, Brokkoli/Pistazien-Schlückchen, Salade méchouia, Couscous marocaine mit Beef Short Ribs, NY Cheesecake (von der Nachbarin) und Café arabique Gelee - was für ein wunderbarer Abend!

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