Bei dtv erschien 2015 die Neuauflage des Romans "Butcher's Crossing", vom verstorbenen amerikanischen Autor John Williams. Dieser Roman stand bereits lange auf der Spiegel-Bestsellerliste.
Gebundene Ausgabe, 368 Seiten, 21,90 €
Amerika um 1870: Der junge Havard-Student Will Andrews unterbricht sein Studium und reist in das verschlafene Nest "Butcher's Crossing". Die winzige Stadt lebt vom Handel mit Büffelfellen. Andrews lernt den erfahrenen Jäger Miller kennen und zieht mit ihm und einem Trupp los, um eine riesige Herde Büffel in den Colorado Rockies zu jagen. Niemand ahnt, in welcher Tragödie diese Expedition enden wird...
Der Schreibstil des Autors gefiehl mir sehr. Er war flüssig, leicht zu lesen, fesselnd und stellenweise sehr bildhaft, wenn z.B. die Natur beschrieben wurde. Das Buch ließ sich sehr schnell lesen.Die Charaktere sind allesamt gelungen und haben alle ihre unverwechselbaren Eigenschaften. Der Hauptcharakter Will Andrews ist zu Beginn der Geschichte noch ein richtiger "Grünschnabel" und hat keine Ahnung vom Leben außerhalb einer Großstadt oder von der Jagd. Er kommt nach "Butcher's Crossing", um sich selbst zu finden. Er entscheidet sich, mit einem kleinen Trupp auf Büffeljagd zu gehen, von der das kleine Nest lebt. Er finanziert die Expedition. Miller ist ein Profi im Jagen von Büffeln und kennt jeden Winkel des rauen Landes. Er hat vor einigen Jahren in einem Tal in den Colorado Rockies eine gewaltige Büffelherde gesehen, deren Felle ein kleines Vermögen einbringen dürften. Zusammen mit dem Häuter Schneider und Hoge, einem Freund von Miller, macht sich der kleine Trupp bald auf, um die Büffelherde zu finden.Die Reise dorthin ist beschwerlich und auch spannend erzählt. Als der Trupp schließlich das wunderschöne und paradiesische Tal mit der Herde entdeckt, schleicht sich allmählich die Gier in Miller und droht, sie alle in Gefahr zu bringen. Zu dem Zeitpunkt ahnt dennoch niemand, in welcher Tragödie die Expedition enden wird und dass keiner mehr der sein wird, der er zu Beginn war.Sehr detailliert schildert John Williams die Jagd auf die Büffel. Die Anmut dieser imponierenden Tiere konnte er sehr gut beschreiben und der schleichende Wandel, den einige Charaktere durchleben, wurde sehr glaubhaft vermittelt. Die Spannung wirkte gut platziert.Dies war mein erster Western überhaupt und ich habe es nicht bereut, mich auf's Pferd zu schwingen und mitzureiten. Mich konnte John Williams jedenfalls vollkommen überzeugen und deshalb vergebe ich 5 Sternchen. Nicht nur für Westernliebhaber zu empfehlen!
Ein sehr gutes Buch, unbedingt lesen!