Bus Simulator 16 im Test / Review

Erstellt am 9. März 2016 von Drakethat

Als Fan von Simulationsspielen, musste ich natürlich auch den neuesten Bus Simulator testen, und hier erfahrt ihr wie mir der Bus Simulator 16 gefallen hat.

Train Simulatoren gibt es schon lange, European Truck Simulator spiele ich sehr gerne und ich wollte mich immer schon mal gerne hinter das Lenkrad eines Bus klemmen. Also kaufte ich mir vor einiger Zeit den Vorgänger des aktuellen Spiels, den Bus Simulator 12.

Leider hatte diese einige technische Mängel, und war für mich nicht wirklich spielbar, zumindest mit meinem Gamepad (XBOX Controller). Und mit Keyboard wollte ich nicht spielen. Mich stört das fehlende visuelle Feedback beim Lenken. Auf dem Controller kann ich sehen wie weit ich den Stick zur ein oder anderen Seite bewege, und kann es auch fühlen, bei der Tastatur geht das nun mal nicht. Ich hatte also schon ein bisschen Angst, dass mir hier ähnliches widerfahren würde, allerdings ging ich mal davon aus, dass im Jahr 2016, wo ein OMSI und ein ETS2 so gut mit dem Controller funktionieren, auch dieses Spiel gut mit meinem Controller zurecht kommen würde.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Bus Simulator 16 lässt sich perfekt mit dem Controller spielen. Die Lenkung funktionierte schon in der Standardeinstellung sehr gut, ich konnte sie allerdings noch etwas besser an meinen Fahrstil anpassen. Beschleunigen und Bremsen sind über die Trigger-Tasten zu handhaben, die Blinker setze ich mit den Bumper-Tasten. Türen, Senken/Heben über das Steuerkreuz. Und mit B öffnet sich ein Kontextsystem mit dem sich andere Funktionen leicht auswählen lassen. So brauchte ich die Tastatur nur noch zum Hupen, und die Maus nur noch zum abkassieren. Es ist also fast perfekt. Zum gemütlichen Spielen vor dem Fernseher müsstet ihr aber trotzdem noch eine Maus auf der Couch bereit halten, um eure Fahrgäste abzukassieren.

Unterschiede zum OMSI

Im Gegensatz zu dem anderen großen Bussimulator OMSI / OMSI 2, ist der Bus Simulator 16 keine reine Busfahrer Simulationen , sondern beinhaltet auch eine Wirtschaftssimulation.

Vielleicht könnt ihr es auch so am besten vorstellen: Beim OMSI seid ihr als angestellter Fahrer unterwegs, aber beim Bus Simulator 16 gehört euch ein Busunternehmen. Damit seid ihr auch für die Finanzen, Flotte, Fahrer, Routen und Werbung zuständig.

Während ihr im OMSI realistische echte Strecken abfahrt, spielt dieses Game in der fiktiven Stadt Sunny Springs, deren Bezirke ihr nach und nach erobern könnt.

Euer Ziel ist es also nicht nur mit dem Bus die Strecken abzufahren, sondern auch ein florierendes Unternehmen am Laufen zu halten und möglichst weiter zu wachsen. Wie gut ihr euch dabei anstellt könnt ihr an den Leaderboards ablesen. Dieses nette Feature sorgt somit für lange Zeit für die richtige Motivation.

Gameplay

Beim Start des Spiels gründet ihr eurer eigenes Unternehmen und trefft auf euren Tutor Ben. Dieser überlasst euch so dann euren ersten eigenen Bus und gibt am Anfang wichtige Tipps. Später übermittelt er euch Aufträge, die ihr erfüllen müsst um weitere Bezirke freizuschalten.

Im Hauptmenü seht ihr eine Karte von Sunny Springs und könnt in den frei geschalteten Bezirken neue Routen erstellen und diesen Haltestellen zuweisen. Der Clou ist, eure erstellten Routen können auch von KI Fahrern (und echten Spielern im Multiplayer) befahren werden. Ihr müsst jedoch zunächst jede neue Route mindestens 1 mal selbst gefahren sein. Danach stellt ihr Fahrer ein, kauft Busse und freut euch über die Einnahmen durch den Fahrkartenverkauf der anderen Fahrer.

Während ihr selber fahrt, ist es wichtig euch an den Fahrplan zu halten. Leider gibt es keinen Echtzeitfahrplan sondern ihr erhaltet nur oben links die genaue Zeitspanne bis zur nächsten Haltestelle gezeigt. Ein zu frühes Ankommen gibt keine Minuspunkte, allerdings switcht die Anzeige schon vor dem Halten auf die neue Ankunftszeit der nächsten Haltestelle um. Hier würde ich mir einen Echtzeitfahrplan wünschen, bei dem ich dann auch mal etwas Pause hätte um nicht zu früh loszufahren.

Neben dem Fahrplan müsst ihr euch an die Verkehrsregeln halten, keine Unfälle bauen, eine gute Halteposition erreichen, mit dem Blinker eure Anfahrt signalisieren und ein sicheres Ein- und Aussteigen ermöglichen indem erst der Bus abgesenkt und dann erst die Türen geöffnet werden. Macht ihr dies alles richtig erhaltet ihr positive Punkte, sonst natürlich negative. Am Ende der Fahrt wird abgerechnet und ihr erhaltet XP und eine Sterne-Bewertung. Diese dienen dazu eure Reputation zu ermitteln. Mit steigender XP kommt ihr auf höhere Level und mit höheren Leveln schaltet ihr neue Objekte für eure Flotte, oder neue Bus Modelle und Fahrer frei.

Außerdem werden eure Einkünfte aus dem Fahrkartenverkauf zusammen gerechnet und dann auf eine Woche hoch gerechnet. Während einer Fahrt im Bussimulator vergeht also praktisch immer eine Woche und zwar nicht nur für euch sondern auch für eure anderen Fahrer.

Ich verstehe natürlich den Sinn dahinter im Bezug auf die Wirtschaftssimulation. Ich hätte mir aber gewünscht zumindest eine komplette Schicht fahren zu können, bei der ich zum Beispiel eine Route mehrmals fahren muss, bevor die KI mich ablöst.

Das Fahren mit dem Bus(sen) macht nämlich richtig viel Spaß. Der Start einer Tour ist sehr leicht gehalten.Ihr könnt entweder vom Depot aus starten oder euren Bus gleich auf der Strecke starten lassen. Zündschlüssel umdrehen, Lichter an, Bremse lösen und schon kann es losgehen. Das Cockpit der Busse macht einen recht realistischen Eindruck, ebenso der Sound und die Funktionen. Wie bereits gesagt funktionierte die Steuerung per Xbox Controller fast perfekt. Die Sensitivität lässt sich für alle Achsen leicht einstellen und auch der Lenkrad Radius lässt sich ändern.

Die Gebäude und Objekte in der Stadt sehen auch recht gut aus. Eine fotorealistische Darstellung hätte ich mir auch gar nicht gewünscht, da das Spiel ja auch auf älteren Computern und Laptops laufen soll.Trotzdem bin ich da schon recht begeistert wie gut die Designer das hinbekommen haben. So unterscheiden sich auch die einzelnen Bezirke deutlich, zum Beispiel Vergleich Vorstadt zum Industriebezirk.

Events und Missionen

Ein ziemlich cooles Feature sind auch die zufällig auftretenden Events. So müsst ihr zum Beispiel manchmal Fahrgästen mit Rollstuhl mit der Rampe behilflich sein, oder Fahrgäste von den Türen wegscheuchen oder auch klemmende Türen reparieren. Dadurch passiert immer mal wieder etwas, was eure Routine durcheinander bringt und das ganze etwas schwieriger macht.

Events können auch schon vor dem Start zufällig triggern und euch so zum Beispiel, einen besonders ergiebigen Tag bescheren wenn in Sunny Springs gerade ein Feiertag ist. Leider wurde hier ein ganz wichtiges Event vergessen, nämlich die Nachtfahrten. Vielleicht kann das ja noch nachgeliefert werden.

Missionen bekommt ihr von der Stadtverwaltung und es gibt außerdem noch versteckte Fun-Missionen. Ich habe da bisher die Bus-Rennen Mission gefunden, aber diese nicht gespielt.

Modding

Der Bus Simulator 16 ist sehr Modding-freundlich. Es besitzt die Steam Workshop Integration. mit der ihr nach Belieben viele,viele Objekte im Spiel modifizieren könnt. Dafür gibt es ein dickes Lob an die Entwickler. Und auf Grund der guten Tutorials zum Modding war selbst ich in der Lage, meine eigenen Werbeplakate in das Spiel einzufügen.Davon abgesehen könnt ihr auch ganz ohne eigenes Modding die Farben und Aufkleber eurer Busse im Menü anpassen. Auch ohne mit einem Grafikprogramm umgehen zu können.

Multiplayer

Die Fans auf Steam waren etwas enttäuscht vom versprochenen Multiplayer. Denn ihr könnt zwar andere echte Spieler eure Strecken fahren lassen, seht diese jedoch niemals im Spiel. Der Multiplayer beschränkt sich daher eher auf die Seite der Wirtschaftssimulationen, denn ihr könnt Strecken für andere menschliche Spieler fahren und sowohl ihr als auch der Auftraggeber erhaltet die Einnahmen dafür.Bei einen richtigen Multiplayer Modus dürfte der Verkaufspreis des Spiel allerdings deutlich höher gelegen habe, da dies einfach mehr Entwicklungszeit erfordert hätte.

Grafik und FPS

Es gibt PC- Spieler die haben über 1000 € für ihr Gaming System ausgegeben. Vielleicht gehört ihr ja auch dazu. Und ja natürlich habt ihr ein Recht von Spielen zu erwarten, dass diese super gut aussehen und sehr flüssig laufen. Von diesen Spielern wurde kritisiert, dass der Bus Simulator 16 nur mit 30-40 FPS läuft, sie würden aber mindestens 60 erwarten. Wir bei GENtv lassen uns keine FPS anzeigen, um uns nicht zu ärgern. Aber das wird wohl so stimmen. Das Spiel könnte sicherlich noch etwas optimiert werden, mich hat es allerdings nicht gestört. Schön ist, dass die Entwickler im Steam Forum auf Kritik und Anregungen reagieren. So das schon in der ersten Woche der erste Patch verfügbar war, der die Ladezeiten reduzierte. Es wird sich also sicherlich noch etwas tun, und vielleicht auch eine bessere Performance erreicht werden.

Fazit

Der Bus Simulator 16 kostet zur Zeit 24,99 € und bietet für kleines Geld eine realistische Simulation eines Busunternehmens und eines Busfahrers. Die Steuerung mir dem Xbox Controller ist sehr gut gelungen und lässt sich fast mit der des European Truck Simulators vergleichen. Die Events und die Gespräche der Fahrgäste sorgen für noch mehr Realismus und sind gut gelungen. Mir hat der Bus Simulator 16 viel Freude bereitet und ich werde sicherlich noch etliche Stunden damit verbringen entweder einfach nur zu fahren oder mein Unternehmen zu vergrößern und es so in die Spitze der Leaderboards zu schaffen.

Bewertung

Unsere Blogkatze Nicy Kitty hat bei dem Preis nichts zu meckern und vergibt ein “YES” (4/4)