Burying The Ex (2015)

Erstellt am 10. August 2015 von Fincky87


Auweia, Joe Dante. Während sich seine neue RomZomCom Burying The Ex auf dem Papier mit seiner tollen Besetzung nach einem großen Spaß liest, ist sie als Ergebnis eine Beleidigung für die meisten Horror- und Filmfans. Spätestens nach einer halben Stunde wird klar, dass der Streifen nichts weiter als eine inspirationslose, runtergespulte Auftragsarbeit des legendären Genreregisseurs ist. Ein Jammer!
Gremlins, The Burbs, The Howling, Piranha und Explorers. Alles tolle oder immerhin berüchtigte Filme des Meisters Joe Dante. Doch in den letzten Jahren ist es sehr ruhig um Roger Cormans Zögling geworden. Sein eher maues Comeback mit The Hole forderte weitere Jahre Pause. Nun ist er wieder da mit einer für seine Verhältnisse völlig belanglosen Komödie im seichten Horrorsektor.

In Burying The Ex geht es um den Allerweltsjungen Max, der mit der Zeit immer unglücklicher mit seiner bildschönen, aber leider auch sehr verrückten Freundin Evelyn ist. Es ist klar, die beiden passen nicht zusammen, aber Evelyn klammert so sehr an Max, dass sich dieser nicht traut die Beziehung zu beenden. Doch dann kommt ihm ein unglücklicher Unfall zur Hilfe, bei dem Evelyn stirbt. Nach dem die Trauer überwunden ist, bandelt Max mit Olivia an. Olivia ist vom selben Schlag und die beiden scheinen glücklich zu werden, als plötzlich Evelyn als Zombie aus ihrem Grab steigt und ihren Freund für sich beansprucht...
Das klingt nicht sonderlich kreativ, aber man hat dank Warm Bodies gesehen, dass man aus einer solchen Grundidee auch richtig gute Filme schaffen kann. Das trifft nicht auf Burying The Ex zu, denn dieser ist nur eine Anhäufung von stereotypischen Geschlechterrollen, nie funktionierenden Gags und einem Drehbuch, welches es zu keiner Sekunde schafft den Filmfan an sich zu ziehen. Dass selbst Dante nicht wirklich Bock auf den Film hatte, erkennt man spätestens an formellen Filmfehler, als beispielsweise Spezialeffekte in einem Shot zu sehen sind und in einer anderen Perspektive wieder nicht. Aua!

Lediglich der gut gewählte und gut aufspielende Cast schafft es den Film stellenweise sehenswert zu machen. Alexandra Daddario ist wie immer eine Augenweide und absolut charismatisch. Leider zieht auch Burying The Ex dem Jungstar das obligatorische Tanktop an, wie schon in Bereavement, Texas Chainsaw oder San Andreas um von der miesen Geschichte abzulenken. Ebenfalls herrlich over the top agiert Ashley Greene, die selbst als Zombie noch wundervoll ist. Anton Yelchin gefällt in der Hauptrolle ebenfalls, obwohl ihm die Sympathien nicht wirklich zufliegen. Völlig deplatziert wirkt Project-X-Anarcho Oliver Cooper, auf dessen Kappe die meisten Fremdschämszenen gehen.
Das größte Problem ist, dass Burying The Ex für einen Horrorfilm zu wenig gruselt oder schockt, für eine Romanze einfach nicht tiefgründig ist und als Komödie erst recht nicht funktioniert, da über die Laufzeit von knapp 90 Minuten nicht ein, wirklich nicht ein Gag zündet oder auch nur ein Schmunzeln hervorruft. Die völlig überladenen Klischees sind da nur die Spitze des Eisbergs der Humorlosigkeit.
Burying The Ex verspricht mit seinem Rezept aus Horror, Comedy, Joe Dante, Anton Yelchin, Alexandra Daddario und Ashley Greene so viel, ist letztlich aber kein Film über den man seinen Freunden oder Verwandten auch nur einen Hauch erzählt. Der ähnlich angelegte Life After Beth ist die wesentlich bessere Wahl. Auf Grund meiner enormen Vorfreude eine richtige Enttäuschung.
OT: Burying The Ex DT: Weg mit der Ex VÖ: 2015 Laufzeit: 89 Minuten FSK: 16 R: Joe Dante D: Anton Yelchin, Ashley Greene, Alexandra Daddario
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Christian
Bildquelle: Koch Media